Kapitel 36

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"Hallo Bruder." hörte ich Stefan nach einer Weile sagen. "Du schreibst nicht, du rufst nicht an." fing Damon an. "Hör auf mir zu folgen." meinte Stefan auf einmal, "Das verursacht nämlich Probleme." "Mit wem? Klaus? Muss mich das kümmern was er denkt?" "Ich sage dir, was du tun musst. Du sollst mich gehen lassen." Damon ging langsam auf Stefan zu "Ich hab dein letztes Kunstwerk in Tennessee gesehen. Du bewegst dich da auf einen schmalen Pfad mein Freund. Mach so weiter und du bist nicht mehr zu retten." "Weißt du die Sache ist die, es ist nicht nötig mich zu retten. Ich will nur dass du mich gehen lässt." "Nein, das Geburtstagskind zu Hause wird mir das niemals erlauben." Damon sprach von Elena. "Vielleicht habe ich es nicht klar genug gemacht. Hey, Bella! Stehst du da noch?" "Bella?" fragte Damon verwirrt. "Damon.. ich kann mich nicht bewegen. Er hat mir befohlen mich nicht zu bewegen." sagte ich ängstlich zu ihm und sah unter mir nur Wasser, was mir noch mehr Angst bereitete. "Nein, nein, nein! Schon gut, Bella. Ruhig bleiben!" versuchte Damon mich zu beruhigen, doch scheiterte. "Nicht witzig Bruder!" "Ach ja? Ich bitte dich, ein bisschen witzig schon, oder? Hey Bella, du kannst jetzt zu uns kommen." meinte Stefan und ich versuchte vorsichtig über das Brückengelände zu klettern. Allerdings rutschte ich beim umdrehen von dem Vorsprung ab. Mir entfloh aus Angst ein Schrei und ich klammerte mich schnell an dem Geländer fest. Plötzlich stand Damon vor mir und half mir. Sobald ich hinter dem Gelände stand fiel ich Damon um den Hals. Noch nie in meinem Leben hatte ich solche Angst. So sehr ich in diesem Moment auch nicht weinen wollte, konnte ich sie dennoch nicht zurückhalten. Damon drückte mich einfach nur an sich und strich mir beruhigend über den Rücken. Ich war so froh endlich in seinen Armen zu sein. Endlich fühlte ich mich wieder in Sicherheit. "Lass mich gehen, oder das nächste Mal kommt sie nicht lebend davon." hörte ich Stefan zu Damon sagen, bevor er verschwand. Wann war ich in das ganze Drama hineingeraten?

"Komm, wir gehen wieder zurück." meinte Damon nach einer Weile und er drückte mich ein wenig von sich weg um mich anzusehen. Mein Blick blieb starr auf den Boden. Mein Kopf war voller Fragen und Spekulationen darüber, ob Stefan mir wirklich befohlen hätte zu springen. "Bella..", fing Damon an und hob mit einen Zeigefinger mein Kinn an, damit ich ihn ansah, "Hör auf dir Frage zu stellen. Ich seh' doch, dass dein Kopf voll mit Fragen ist. Egal ob Stefan seine Gefühle abgeschaltet hat oder Klaus ihn manipuliert hat, er würde niemals einen seiner Freunde umbringen. Er hätte dich nicht springen lassen. Es war nur eine Mahnung an mich." Den letzten Satz sagte Damon so leise, als wäre es nicht für mich bestimmt gewesen. Ich atmete einmal kurz ein, ehe ich Damon an sah. "Können wir bitte nach Hause? Ich will hier weg.", bat ich ihn. Damon nickte und ich nahm seine Hand, während wir zu Elenas Auto gingen.

Die Autofahrt verlief still. Außer der Musik im Radio, sagte keiner von uns etwas. Was auch daran liegen könnte, dass ich die ganze Fahrt über aus dem Fenster auf die vorbeirasende dunkle Landschaft sah. Ich spürte immer wieder Damons besorgten Blicke auf mir, doch ich ignorierte es und sah einfach nur nach draußen.

Das öffnen der Beifahrertür holte mich wieder in die Realität zurück. Damon sah mich besorgt an und hielt mir seine Hand hin, die ich nahm und aus dem Auto stieg. "Du musst nicht auf die Feier, Bella. Wir können auch zu dir fahren." schlug Damon vor, doch ich schüttelte den Kopf. Ich wollte nicht nach Hause. Es war Elenas Geburtstagsfeier.

"Na dann komm." seufzte Damon. Ich hielt noch immer seine Hand, denn es beruhigte mich ihn bei mir zu wissen. Gemeinsam gingen wir zum Anwesen, wo man bereits draußen schon einige Leute trinken sah. Auch Dad saß da und trank wahrscheinlich Bourbon. Als er Damon und mich sah, stellte er jedoch die Flasche an die Seite und sah mich eindringlich an. "Bella, was ist los? Was ist passiert?" fragte er mich. Bei dem Gedanken was passiert war, kamen mir automatisch die Tränen. Ich konnte nicht anders und lief direkt auf Dad zu und umarmte ihn. Verwirrt erwiderte er meine Umarmung und ich wusste, dass er Damon verwirrt ansah und um eine Erklärung wartete.

"Stefan hat mir gezeigt, dass er nicht gefunden werden will und hat dabei Bella benutzt, um es klar zu machen." erklärte Damon ihm, ohne ins Detail zu gehen. Und dafür war ich ihm dankbar. Dad würde sich sonst nur unnötig Sorgen machen. "Sie steht noch etwas unter Schock. Aber körperlich geht es ihr gut.", fuhr Damon fort. Ich ließ Dad los und atmete einmal tief ein und aus, während ich mir meine Tränen wegwischte. "Okay, es geht wieder." murmelte ich leise. "Du wirst trotzdem nicht auf die Party gehen." bestimmte Damon. Entrüstet sah ich ihn an "Was? Nein, mir geht es gut. Wirklich." "Damon hat Recht, Bella. Du solltest besser nicht auf die Party gehen." gab nun auch Dad zu bedenken. Eigentlich hatten die beiden ja Recht. Elena würde es sicherlich auch verstehen. "Okay.", seufzte ich, "Dad?" Dad sah mich an "Ja, Bella?" "Könnte ich heute bei Damon bleiben?" Ich biss mir auf meine Unterlippe und sah Dad bittend an. Dad sah mich eine Weile an, ehe er zu Damon sah und dann wieder zu mir. "Na gut." seufzte er. "Danke." lächelte ich ihn an und umarmte ihn. "Ich weiß, dass du bei ihm sicher bist und das ist mir das wichtigste." flüsterte Dad mir ins Ohr. Er gab mir noch einen Kuss auf den Scheitel, ehe er sich von uns verabschiedete und ging.

Damon und ich gingen in das Anwesen, wo uns auch schon Care entgegen kam. "Hey, wir haben den Kuchen ohne euch gegessen." meinte Caroline zu Damon und drückte ihm eine Flasche in die Hand ehe sie verschwand. Sie schien sauer zu sein und ich fragte mich was passiert war. Hatte es etwas mit Tyler und seinem Date zu tun? Oder war etwas zwischen Damon und Caroline vorgefallen, von dem ich nichts wusste?

Damon stellte die Flasche jedoch irgendwo im Flur ab und führte mich in sein Zimmer, wo Elena bereits wartete. Sie hatte lauter Zettel in der Hand und auf Damons Bett verteilt. "Was?" fragte Damon desinteressiert "Was machst du hier?" "Warum hast du mir nichts gesagt? Warum hast du es geheim gehalten?" Elena klangt enttäuscht. "Elena, können wir das nicht verschieben? Ich muss mich um Bella kümmern.", versuchte Damon sie loszuwerden. "Den ganzen Sommer! Jedes Mal wenn ich mit einem Hinweis zu dir gekommen bin, hast du mich wie eine Idiotin behandelt weil ich Hoffnung hatte." sagte Elena sauer und ignorierte dabei zum einen was Damon gesagt hat und zum anderen ignorierte sie auch mich offensichtlich. "Du warst 'ne Idiotin. Wir waren beide Idioten.", war alles was Damon dazu sagte. "Sag mir bitte was du weißt, Damon." "Ich weiß, dass du wieder auf deine Party gehen solltest." "Wir wollten ihn gemeinsam suchen! Warum hast du mir nicht gesagt, dass du den Spuren von Klaus Opfern folgst?!" fragte Elena sauer. "Weil es nicht die Opfer von Klaus sind, sondern von Stefan!" Verwirrt sah Elena ihn an "Was?" "Er hat eine lange Spur von Leichenteilen immer entlang der Ostküste hinterlassen!" "Nein, du irrst dich." sagte Elena ungläubig. "Das habe ich schon früher miterlebt. Er hat den Schalter wieder umgelegt." Damon nahm Elena die Blätter weg "Er ist zum Ripper geworden!" "Hör auf, Damon.", bat sie ihn. "Nein, hör du auf, Elena!! Hör auf nach ihm zu suchen, hör auf darauf zu warten, dass er wiederkommt. Hör auf!! Stefan ist gegangen und er kommt nicht wieder. Nicht zu deinen Lebzeiten." schrie Damon Elena an. Sie sah einen Moment Damon nur sprachlos an, ehe sie aus der Tür stürmte. Ich wollte ihr hinterher, doch Damon hielt mich auf "Lass ihr Zeit. Sie muss akzeptieren, dass Stefan nicht wieder kommen wird." Ich seufzte. Er hatte ja Recht, dennoch würde ich gerne bei ihr sein. Sie ist immerhin meine Schwester, aber um ehrlich zu sein hatte ich gerade nicht die Kraft dazu stark für jemanden zu sein. Ich kann es ja noch nicht mal für mich selbst sein.

Jemand zog mich in eine Umarmung, was mich wieder in die Realität holte. "Alles ist gut. Dir wird nichts passieren. Ich bin bei dir." murmelte Damon, während er mir immer wieder über meinen Rücken strich. "Ich hatte solche Angst, dass ich sterben würde." brachte ich zitternd heraus. "Ich weiß, aber das hätte ich nicht zu gelassen.", Damon sah mich an, "Du wirst jetzt erst mal eine heiße Dusche nehmen, während ich die Party crashen gehen werden und danach werden wir uns noch etwas überlegen, okay?" Ich nickte, und hauchte nur ein "Okay."

Die heiße Dusche hat mir schon etwas geholfen, meine Nerven zu entspannen. Auch wenn ich noch immer nicht so ganz verarbeiten kann, was den Abend passiert war.

All or Nothing (The Vampire Diaries FF)Where stories live. Discover now