All or Nothing (The Vampire Diaries FF)

Kapitel 11

Am nächsten Morgen fuhr Damon mich nach einem ordentlichen Frühstück, wie er sagte, zur Schule. „Ich hol dich nach der Schule ab.“ mit diesen Worten küsste mich Damon zum Abschied. Lächelnd ließ ich von ihm „Bis dann“ und ging zur Schule.

„Läuft da was zwischen dir und Damon?“ begrüßte mich Jeremy mit einer Umarmung. „Ich denke schon“ murmelte ich leise und ging zum Schulgebäude. Gefolgt von Jeremy „Ich weiß nicht ob dir das schon jemand erzählt hat, aber Damon ist keiner von den guten.“ „Das hat mir Elena alles schon erzählt Jer.“ „Ich will nur, dass es dir gut geht und dir nichts passieren wird.“ Besorgt sah er mich an. „Das ist echt süß von dir, aber mir wird nichts passieren.“ versicherte ich ihm. Ich hörte  ihn noch ein „Na gut“ murmeln, bevor er mich in eine kurze Umarmung schloss.

Als erstes hatten wir heute Geschichte, bei Dad. Die letzten Tage hatte ich ihn kaum zu Gesicht bekommen. Entweder war er bei Jenna oder anderweitig verhindert.

Dad begann in der Stunde von der Geschichte von Mystic Falls. Die Stadtgeschichte war nicht wirklich einer meiner Lieblingsthemen. Mit dem Kopf auf meinem Arm abgestützt gab ich mir größte Mühe aufzupassen. Aber es war so langweilig, dass ich irgendwann einfach nicht mehr zu hörte. Geistesabwesend malte ich irgendetwas in meinen Hefter. Was ich zeichnete wusste ich selbst nicht. Alles woran ich dachte war Damon und daran was Elena und Jeremy zu Damon gesagt haben. Ist Damon wirklich so schlimm wie alle, selbst Damon, sagen? Irgendwie kann ich das nicht glauben. Bisher war Damon mir gegenüber immer sehr liebevoll und überhaupt nicht bösartig. Natürlich kannte ich Damon erst seit einigen Wochen und der ein oder andere würde Damons und meine Beziehung, wenn man das überhaupt so nennen kann, für verrückt erklären, doch zwischen uns ist einfach etwas. Es scheint fast so als wäre unser Schicksal schon längst besiegelt gewesen. Als wären wir für einander bestimmt.

„Schön, dass du so künstlerisch aktiv bist, aber jetzt pass bitte auf.“ mahnend sah Dad mich an. Ertappt nickte ich und schon fuhr Dad mit dem Unterricht fort. Dieses Mal bemühte ich mich doppelt so sehr aufzupassen. Noch einmal ermahnt zu werden wollte ich nicht.

„Bella würdest du noch kurz hierbleiben?“ meinte Dad als es zum Stundenende klingelte. Schnell packte ich meine Sachen ein und wartete bis alle draußen waren. Nur noch Jeremy, Dad und ich waren im Raum. „Ich geh schon mal vor.“ sagte Jeremy leise zu mir, bevor er aus dem Raum verschwand. „Wie geht es dir?“ Sorge schwang in seiner Stimme. „Gut.“ murmelte ich mehr als geplant. Dad seufzte „Es tut mir Leid, dass ich in den letzten Tagen nicht so oft bei dir war. Jenna hatte einen Unfall und ich hab mich um sie gekümmert.“ Jenna hatte einen Unfall? Warum hatten Jeremy und Elena nichts gesagt? „Was ist passiert? Wie geht es ihr?“ „Sie ist mit dem Messer abgerutscht und hat es sich in den Bauch gestochen. Aber sie ist schon auf dem Weg der Besserung.“

Damon

Nachdem ich Bella zur Schule gefahren hatte fuhr ich zum Anwesen. Mein Bruder begrüßte mich vom Salon aus. „Wo warst du, Damon?“ „Bei Bella.“ war alles was ich sagte, als ich mir ein Glas vom Wagen nahm und es mit Bourbon füllte. „Alarics Tochter?“ „Ja, Elena hat mich gestern plötzlich angerufen und meinte ich sollte nach ihr sehen.“ erklärte ich ihm das ganze, bevor er mich weiter so ausfragen würde. „Und keine Angst, sie lebt noch.“ fügte ich sarkastisch hinzu. Für einen Moment schwieg er „Ist es wahr was Katherine beim Maskenball gesagt hat? Das du Gefühle für Bella hast?“ Ich hatte Gefühle für Bella, ganz klar. Schon seit sie ohnmächtig in meinen Armen lag, nach Carolines Angriff. Seit diesem Moment hatte ich ein starkes Bedürfnis in ihrer Nähe zu sein und sie zu beschützen. Jedes Mal wenn ich sie ansah musste ich lächeln. So etwas hatte ich noch nie gefühlt, nicht einmal bei Katherine. Bella hatte etwas an sich was ich nicht beschreiben konnte. Sie war einfach einzigartig.

"Ich nehme dein Schweigen mal als ein Ja" grinste Stefan und riss mich somit aus meinen Gedanken. Seufzend nahm ich neben meinem Bruder auf der Couch Platz. "Ich weiß nicht genau was für Gefühle ich für sie empfinde.“ Verwundert sah mein kleiner Bruder mich an „Wie meinst du das, Damon?“ „Ich habe das Bedürfnis immer in ihrer Nähe sein zu müssen. Sie vor allem und jeden zu beschützen." ich seufzte "Wenn ich bei ihr bin scheinen meine Sorgen wie weggeblasen und ich bin glücklich." offenbarte ich meine Gefühle. Wieso ich das tat, weiß ich nicht. "Du bist verliebt" stellte mein Bruder lächelnd fest "Nur hast du Angst dir das einzugestehen" Wütend stand ich auf "Erzähl keinen Mist." "Damon, ich hab dich noch nie so erlebt! Noch nicht einmal bei Katherine." Ich stellte mein Glas ab und verschwand aus dem Anwesen. Ich bauchte jetzt eindeutig Ablenkung!

Ich saß im Grill und trank bereits mein drittes Glas Bourbon an diesem Vormittag. Mit meinen Gedanken war ich schon längst wieder bei Bella, auch wenn ich es nicht wollte. Dieses Mädchen stellt irgendwas mit mir an und ich weiß nicht was es ist. Sie kommt mir so vertraut vor, als würden wir uns schon Ewigkeiten kennen. Diese ganze Situation überfordert mich. Wir hatten uns schon öfters geküsst und sie hat mir erzählt, dass sie sich im mich verliebt hat. Doch wie waren meine Gefühle Bella gegenüber? Hab ich mich wirklich verliebt, wie Stefan sagte, oder ist es bloß nur der Beschützerinstinkt in mir, der geweckt wurde?

Das Klingeln meines Handys riss mich aus meinen Gedanken. "Was willst du Stefan?!" fragte ich sichtlich genervt. "Jeremy hat mir gerade gesagt, dass Elena gestern nicht nach Hause gekommen ist." "Vielleicht war sie ja bei Caroline oder Bonnie." "Nein, die beiden haben sie seit dem Maskenball auch nicht mehr gesehen." meinte Stefan aufgeregt. "Ich komme." sagte ich bevor ich das Telefonat beendete. Ich trank den Rest in meinem Glas in einem Zug leer und stellte es auf dem Tresen, samt Geld, ab.

Bella

Nach dem Gespräch mit Dad ging ich aus dem Raum und wollte eigentlich direkt zu Jeremy, doch da lief ich auch schon beinahe gegen ihn und Bonnie. "Oh sorry" murmelte ich erschrocken und ging schnell zu meinem Spind. Kurze Zeit nachdem Bonnie und Jeremy in dem Raum verschwanden, kam auch schon Stefan und stürmte in den Raum. Verwirrt legte ich mein Geschichtsbuch in meinen Spind und holte mein Handy aus meiner Tasche. Die nächste Stunde hatte bereits seit über 10 Minuten begonnen und Lust hatte ich auch nicht wirklich auf die Stunde. Es würde sowieso nicht auffallen wenn ich nicht da sein würde.

"Hey Bella." ertönte eine Stimme hinter mir. Überrascht drehte ich mich um. "Oh hey Alexis" Alexis und ich hatten Geschichte und Biologie  zusammen. "Hast jetzt Unterricht?" fragte sie mich. "Hätte eigentlich Englisch, aber bin eh zu spät und da lohnt es sich auch nicht mehr. Du?" "Auch" lacht sie "Schon eine Idee was du machst?" Darüber hatte ich mir noch keine Gedanken gemacht, demnach schüttelte ich den Kopf. "Ich wollte mir einen Kaffee holen, wenn du magst kannst du gerne mitkommen." bot sie mir lächelnd an. "Gerne, danke." nahm ich ihr Angebot an.

"Du bist also Mr. Saltzmans Tochter?" fragte Alexis mich offen. "Ja, das ist eine lange Geschichte." "Wie kommt's das du erst jetzt hier bist? Ich mein Mr. Saltzman ist schon seit 1 Jahr hier." "Ich bin bei Adoptiveltern in London aufgewachsen. Die sind aber vor einigen Wochen gestorben und jetzt bin ich hier." erzählte ich ihr meine Geschichte in Kurzfassung. Erstaunt sah sie mich an "Und hast du gewusst, dass du adoptiert wurdest?" fragte sie mich. "Nein, das hab ich erst erfahren nachdem meine Adoptiveltern gestorben sind." antwortete ich ihr ehrlich. "Hat Mr. Saltzman -" wollte Alexis mich erneut etwas fragen, doch ich unterbrach sie als mir jemand sehr bekanntes über den Weg lief. "Damon" überrascht sah ich ihn an, als Damon gerade in die Schule wollte aus der ich mit Alexis kam. "Hast du kein Unterricht?" er zog eine Augenbraue hoch. "Freistunde" log ich schnell. Noch immer sah er mich skeptisch an. "Was machst du hier?" wechselte ich schnell das Thema. Misstrauisch sah er Alexis an bevor er mich ansah. "Ehm Alexis kannst du schon mal vorgehen? Ich komm gleich nach." Verständnisvoll nickte sie und ging. Als sie außer Hörweite war fragte ich Damon erneut "Warum bist du hier?" Damon seufzte "Elena ist verschwunden."