Kapitel 10

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Als ich wach wurde lag ich alleine im Bett. Damon und ich hatten gestern noch etwas geredet bis ich unabsichtlich eingeschlafen bin. Langsam stieg ich aus dem warmen Bett und machte mich zuallererst ins Bad. Die Wunde von gestern war mit getrocknetem Blut verschmiert. Ich hätte es mir echt gestern schon anschauen sollen. Vielleicht wäre es dann nicht so erschreckend wie jetzt gewesen. Mit einem nassen Waschlappen begann ich das getrocknete Blut von meinem Hals zu entfernen. "Bella, bist du hier?" ertönte plötzlich eine Frauenstimme. "Ach da bist du" Ihr liebevolles Lächeln verwirrte mich und ließ mich gleichzeitig einige Schritte nach hinten stolpern. "Bitte tu mir nichts" flehte ich leise. Erschrocken sah sie mich an "Du verwechselst mich. Ich bin Elena, nicht Katherine." Entsetzt schnappte ich nach Luft. "Wieso seht ihr genau gleich aus?" "Ich bin Katherine Doppelgänger. Aber das erkläre ich dir später." Sie kam mir langsam näher und nahm mir den Waschlappen aus der Hand. "Alaric hat mir gestern alles erzählt. Isobel war unser beider Mutter, das bedeutet wir sind Halbschwestern" lächelnd sah sie mich an, während ich sie schweigend ansah. "Ich dachte mir wir könnten heute was zusammen unternehmen. Uns auch besser kennen lernen." schlug Elena vor. Unsicher stimmte ich ihrem Vorschlag zu. "Super. Du willst bestimmt vorher noch mal nach Hause und dich umziehen oder?" fragte sie und deutete auf Damons Sachen die ich trug.

Elena und ich nahmen vor Mystic Grill Platz. "Ich kann verstehen, dass dir das zurzeit alles eigenartig vorkommt. Mir ging es damals nicht anders." meinte Elena plötzlich. "Was war passiert?" "Als ich erfuhr was Stefan und Damon wirklich sind, war ich nicht nur geschockt, sondern hatte auch Angst. Ich mein man kennt solche Geschichten aus Büchern, aber in der Realität ist es anders. Kurz darauf hab ich herausgefunden, dass meine Eltern gar nicht meine Eltern waren." erzählte sie. Überrascht sah ich sie an "Du wurdest auch adoptiert?" "Mehr oder weniger. Isobel war damals mit meinem Onkel John zusammen. Bei meiner Geburt haben sie meinen Dad um Hilfe gebeten. Isobel ist damals geflohen und John hat damals meine Eltern gebeten sich um mich zu kümmern." erklärte Elena. "Das tut mir Leid" murmelt ich. "Muss es nicht" antwortete sie lächelnd "Jetzt erzähl mal was über dich" wechselte sie geschickt das Thema. "Also ich bin 16 und bin in London aufgewachsen. Ich hatte nicht wirklich viele Freunde und war dementsprechend auch nicht sonderlich beliebt, aber ich wurde akzeptiert. Und ich liebe das Tanzen“ grinse ich sie an „Jetzt bist du dran“ Elena lacht „Okay, also ich bin 18. Ich bin hier aufgewachsen und Jeremy ist mein Bruder. Ich bin auch bei den Cheerleadern und bin mit Stefan zusammen.“ In ihren Augen konnte ich dieses Glitzern sehen, was ich bei meinen Adoptiveltern immer gesehen hab.

„Wer ist eigentlich Katherine?“ Schwer seufzte sie „Katherine ist unsere Vorfahrin. Du musst bei ihr echt aufpassen. Sie hat sich schon öfters als mich ausgegeben.“ „Das hab ich gemerkt“ murmelte ich. Geschockt sah sie mich an „Was ist passiert?“ „Katherine hat mir auf dem Maskenball erzählt sie sei du und wollte mit mir reden und letzten Endes hat sie mich als Druckmittel gegen Damon benutzt.“ Erschrocken riss sie die Augen auf „Das tut mir so leid, Bella.“ „Du kannst ja nichts dafür.“ versicherte ich ihr. „Was läuft da eigentlich zwischen Damon und dir?“ fragte sie mich neugierig. „Ich weiß es nicht wirklich“ seufzte ich. „Eigentlich würde ich dich jetzt vor Damon warnen, aber du scheinst ihm echt viel zu bedeuten.“ Erstaunt sah ich sie an „Wie meinst du das?“ „Er hat dich vor Caroline gerettet und ist dir nach gelaufen als Stefan dir erzählt hat was sie sind. Das hat er noch nie für jemanden gemacht.“ erklärte Elena. Es zauberte mir ein Lächeln ins Gesicht. „Du hast dich in ihn verliebt.“ stellte Elena plötzlich fest. „Was?“ erschrocken sah ich sie an. „Du bist in Damon verliebt“ wiederholte sie. „Du strahlst richtig“ grinste Elena.

Elena und ich saßen noch eine Weile dort, bevor wir uns entschlossen nach Hause zu gehen, da morgen wieder Schule ist. „Willst du heute bei uns übernachten? Ich wette Alaric bleibt heute wieder bei uns.“ bot Elena an, doch ich lehnte ab. Ich brauchte Zeit für mich. Einfach mal abschalten und meinen Gedanken ihren Lauf lassen. Ein guter Film oder ein Musik hilft mir da schon meistens.

„Bist du dir sicher, dass du nicht mitkommen möchtest?“ fragte Elena jetzt nun schon zum fünften Mal. „Nein, ist schon in Ordnung“ versicherte ich ihr aufs Neue. „Na gut, aber ruf mich an falls was ist.“ gab sie schließlich bei und ich verließ ihr Auto.

Es war bereits schon dunkel und nur das Licht der Straßenlaternen leuchtete mir den Weg. Ich kramte den Schlüssel aus meiner Tasche um die Eingangstür aufzuschließen. Im Flur war es still. Still und Dunkel. In der Wohnung angekommen zog ich rasch meine Schuhe aus und wollte nur noch ins Bett. Dad war zum Glück nicht zu Hause. Wahrscheinlich hatte Elena Recht und er übernachtet tatsächlich bei ihnen.

Meine Füße trugen mich gerade zu fast wie von selbst ins Badezimmer. Schnell zog ich mir meine Klamotten aus und stieg in die Dusche. Die Erinnerungen an den Maskenball und dieser Schmerz hafteten immer noch an mir. Vor einigen Wochen hätte ich noch nicht mal irgendwas davon geahnt was hier vor sich geht und nun? Nun schein ich irgendwie schon mitten drin zu stecken. Manchmal wünschte ich mir echt wieder in London zu sein und alles wäre so wie früher. Doch dann hätte ich Dad, Damon, Elena und die anderen nicht kennen gelernt.

Frisch geduscht und in Schlafsachen verließ ich das Badezimmer. Als ich die Küche betrat standen auf der Anrichte zwei mit essen gefüllte Teller. Verwirrt näherte ich mich den Tellern als ich plötzlich kalten Atem an meinem Nacken spürte. „Ich hab gehört, du bist heute alleine.“ Zitternd nickte ich als Zustimmung. Sein Atem hinterließ eine Gänsehaut auf meiner Haut. „Ich dachte mir ich überrasche dich und bring dir was zu essen mit.“ Mir war bewusst, dass er grinst. „Das ist sehr großzügig von dir.“ lächelte ich und drehte mich um, um in seine wunderschönen blauen Augen zu sehen, die ich so sehr liebte. Damon schob mich durch die Küche zu der Theke. Lächelnd setzte ich mich auf einen der Stühle und keine zwei Sekunden später stand Damon auch schon mit den Tellern neben mir.

„Ich wusste gar nicht, dass Vampire was Normales essen.“ sprach ich ehrlich aus, als wir zusammen in meinem Zimmer waren. „Tun wir normalerweise auch nicht. Es schmeckt einfach ekelhaft.“ Überrascht sah ich ihn an „Und warum machst du es dann?“ Damon zuckte mit den Schultern „Es gehört zum Mensch sein dazu, es ist meine Menschlichkeit die mich dazu bringt.“

Ich kuschelte mich gerade in mein Bett, als Damon gerade mit jemanden telefonierte. Er war zwar in der Küche, doch die Tür war nur angelehnt und somit konnte ich alles mit anhören. Allerdings war ich zu müde dazu Damon zu belauschen und Lust hatte ich auch keine. Ich vertraute ihm und ihn nicht zu belauschen gehört dazu. Kurz bevor ich eingeschlafen bin kam Damon und legte sich neben mich. Er rückte hinter mich und legte seinen Arm um meine Hüfte. „Schlaf schön“ flüsterte Damon und küsste mich aufs Haar, bevor ich einschlief.

Überall floss Blut. Tote Körper lagen blutleer verteilt im Raum. Kein Herzschlag, kein Atmen war mehr zu hören. Nur die spitzen Eckzähnedes blutrünstig Vampirs vor mir hatten meine volle Aufmerksamkeit. Sein Mund war blutverschmiert und das Blut tropfte von seinem Kinn.
Seine Augen ließen ihren Blick nicht von mir. Ein Grinsen legte sich auf seine Lippen, ehe er sich auf mich stürzte und seine spitzen Zähne in meinen Hals rammte

Mitten in der Nacht wachte ich schweiß gebadet auf. Mein Atem war unkontrolliert und es dauerte einen Moment, bis mein Atem sich wieder normalisierte. Ich drehte mich um und bemerkte, dass der Platz neben mir leer war. Verwirrt sah ich durch mein Zimmer, als ich Damon am Fenster stehen sah. Wie als würde er wissen, dass ich ihn beobachte drehte er sich um und sah mich einen Moment an. Schnell schloss ich wieder meine Augen. Ich spürte, wie die Matratze sank und öffnete wieder meine Augen. Damon erwiderte meinen Blick und zog mich an sich. „Du brauchst keine Angst haben, ich bleib bei dir.“ hauchte Damon und gab mir einen leichten Kuss auf die Lippen, bevor mir erneut die Augen zufielen.

All or Nothing (The Vampire Diaries FF)Where stories live. Discover now