Kapitel 6

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Damon

Wartend stand ich am Auto gelehnt, während einer nach dem anderen das Haus der Gilberts verließ. "Schade, dass du nicht kannst Stef" sagte ich gespielt traurig. Genervt schmiss Elena daraufhin ihre Tasche auf die Rückbank und drehte sich dann zu Stefan um. Was finden nur alle so toll an ihm? "Ruf mich jederzeit an." meinte er zu Elena. "Oh ich werde sehr gut auf sie aufpasse" grinste ich. Elena sah mich herausfordernd an, bevor sie Stefan küsste. Ich wusste, dass sie das mit Absicht macht. Sie will mich ärgern. "Tja also" begann mein Bruder, bevor ich ihn unterbrach "Okay wird Zeit zu fahren"

Während der Fahrt war es verdammt ruhig. Also schielte ich kurz nach hinten zu Elena. Ich legt meine Hand auf ihr Knie "Alles klar dahinten?" fragte ich höflich wie ich bin. "Hey, lass sie in Ruhe." machte Ric mir einen Strich durch die Rechnung. Meine Hand zog ich wieder nach vorne. "Also dieses ganze Getue als würdest du mich hassen, ist doch echt kindisch." "Ich glaube, dass sie das ernst meint. Du hast ihren Bruder getötet!" Genervt sah ich auf die Straße "Diese Aussage ist mit einem dicken Sternchen versehen. Er kehrte wieder ins Leben zurück" erinnerte ich beide daran. "Ja, dank einem Ring, von dem du nicht wusstest, dass er ihn trägt" meinte Elena sauer. "Warum bist du dir so sicher, dass ich es nicht wusste?“ fragte ich unschuldig nach. „Wusstest du’s?“ Ich drehte mich zu ihr um „Ja“ lächelte ich. Sie sah mich sauer an „Du lügst.“ „Elena. Ich hab den Ring gesehen. Ein geschmackloses dickes Teil. Kaum zu übersehen.“ versuchte ich Elena klar zu machen. Das alle darauf rumreiten müssen, dass ich Jeremy das Genick gebrochen habe.

Vanessa, Isobels frühere Kommilitonin, erzählte uns gerade was über den Sonne-Mond-Fluch. „Die Azteken wurden von Werwölfen und Vampiren heimgesucht. Sie versetzten das Land in Angst und Schrecken und machten Ackerbau für die Zucht und Jagd unmöglich. Bis ein aztekischer Schamane“ sie deutete auf die Zeichnungen in dem Buch “sie verfluchte. Er machte aus den Vampiren Sklaven der Sonne und aus den Werwölfen Diener des Mondes. Als Folge konnten sich Vampire nur noch nachts herumtreiben und Werwölfe nur noch bei Vollmond verwandeln. Wenn der Vollmond seinen höchsten Punkt am Himmel erreicht hat, verwandeln sich die unglücklichen, die unter dem Fluch fallen, in einen Wolf.“ „Können sie die Verwandlung kontrollieren?“ fragte ich. „Wenn eine Wahl bestünde, würde es nicht Fluch heißen.“ kam es von ihr nur sarkastisch und sah mich an. Ich allerdings grinste nur sarkastisch zurück. „Werwölfe greifen Menschen an, aber Instinkt und jahrhundertelange Rivalität haben sie umprogrammiert und die Beute ihrer Wahl sind nun Vampire.“ fuhr Vanessa fort. „Wenn Werwölfe Vampire jagen würden, wüsste ich wohl davon.“ „Nicht wenn es kaum noch überlebende Werwölfe gibt. Vor hunderten von Jahren haben die Vampire sie fast ausgerottet.“ „Aus welchem Grund denn?“ fragte Elena nach. „Um sich selbst zu schützen.“ erklärte Vanessa. Klingt logisch. „Es heißt, dass Werwolf bisse tödlich sind für Vampire.“ „Oh.“ Jetzt haben wir ein Problem. Und das besonders ich! Wir bräuchten einen Plan. Während ich am überlegen war, was wir machen könnten, klingelte Ric Handy. „Hallo Stefan. Was gibt’s?“ Warum ruft Stefan Alaric an? Meine Neugier war geweckt und ich war froh, dass ich dieses gute Gehör als Vampir bekommen habe. „Jeremy meint, dass deine Tochter zusammengebrochen ist. Sie wollte nicht ins Krankenhaus, deshalb hab ich sie mit zum Anwesen genommen.“ hörte ich Stefans Stimme aus dem Handy. „Wir kommen sofort. Danke, dass du mir Bescheid gesagt hast.“ sagte Ric und beendete somit das Telefonat. „Was ist passiert?“ fragte die gute Elena sofort nach. Die muss aber auch immer alles wissen.

„Was ist passiert?“ fragte Elena wieder nach, als wir im Auto saßen. „Meine Tochter ist zusammengebrochen.“ erklärte Ric ihr. Die Besorgnis war klar und deutlich aus seiner Stimme raus zuhören. „Deine Tochter?“ „Ja, ich weiß es selbst erst seit einigen Tagen. Sie hat die letzten Jahre bei einer Pflegefamilie in London gelebt. “ „Ist Isobel ihre Mutter?“ fragte Elena nach einiger Zeit. „Ja, sie ist zwei Jahre jünger wie du. Isobel hatte sie damals heimlich zur Adoption freigegeben und mir erzählt sie wäre bei der Geburt gestorben.“ Die kleine hätte ich beinahe schon vergessen. Ich hatte ihr nach Carolines Angriff das Leben gerettet und sie hatte sich bedankt. Sie war die erste die sich ehrlich und ohne jeglichen Hintergedanken bei mir bedankt hatte. Man erkannte, dass sie Rics Tochter war. Ihre dunkelblonden Haare und ihren blauen Augen. Sie waren voller Wärme und Liebe. Ich wusste, dass Rics Tochter in der Nacht von mir als Vampir geträumt hatte. Aus diesem Grund hab ich sie auch unsere Begegnung vergessen lassen. Ric hatte mir erzählt was ihr alles wiederfahren ist. Und er hatte Recht gehabt: Sie sollte nicht noch mehr leiden, als sie schon hat. Nicht wegen mir und meinen dämlichen Gefühlen.

Woran denkst du hier eigentlich, Damon?! Du hättest eh keine Chance bei ihr. Niemand würde so einen Arsch wie dich lieben! Weder Katherine, noch Elena lieben dich. Sie alle lieben immer nur Stefan! Es ist immer nur Stefan.

Bella

Ich konnte ihm gar nicht antworten vor lauter Überraschung. "Wie geht es dir?" "Besser, danke" brachte ich hervor. "Dein Vater wird auch bald hier sein." informierte mich Stefan. Na super, Dad wird mich ganz sicher nie wieder alleine lassen. "Wo ist Jeremy?" Erst jetzt fiel mir auf wie kratzig meine Stimme ist. "Er sitzt unten im Salon. Unten ist auch noch etwas Essen falls du magst." Ich nickte als Bestätigung nur. Vorsichtig stand ich auch. Ich bin mir nicht sicher inwieweit ich mich erholt habe. Mit zittrigen Beinen versuchte ich auf Stefan zuzugehen, doch es klappte nicht so ganz. Kurz bevor meine Beine wieder nachgaben fing mich Stefan auf. Stand er eben nicht noch in der Tür?! Wie hat er es so schnell hierher geschafft? "Sicher, dass du das alleine schaffst?" Leicht grinste er. "Ich schaff das schon" antwortete ich stur und stützte mich am Schreibtisch, der neben mir stand, ab. Stefan sah mich prüfend an, doch ich ignorierte ihn. Zwischen Tür und Schreibtisch standen noch ein Bücherregal und eine kleine Kommode. Vorsichtig lief ich auf die Kommode zu. Als ich es geschafft hatte drehte ich mich grinsend zu ihm um. "Gut, du hast gewonnen" lachte er und kam auf mich zu. "Wem gehört das Zimmer?" fragte ich leise. "Es ist mein Zimmer" Mein Blick ruhte auf der Kommode. Hier lagen verschiedene Blätter umher, aber eins stach mir besonders ins Auge. Es war ein Gemälde von einer jungen Frau. Ich schätze sie auf so 18-19. Sie hatte lange gelockte Haare. Es standen ein Name und eine Jahreszahl darauf. Katherine Pierce, 1864. "Wer ist das?" fragte ich Stefan und deutete auf das Bild. Er spannte sich an als er das Bild sah. Nervös nahm er das Bild in seine Finger. "Das ist eine Bekannte von meinen Vorfahren" erklärte er mir. Irgendwas ließ mich ihm das aber nicht glauben, doch ich beließ es dabei. Stefan und ich gingen nach unten als plötzlich die Tür aufging. "Bella?" hörte ich die besorgte Stimme meines Dads. Als er mich sah, war sofort die Erleichterung in seinen Augen zu sehen. "Was ist passiert?" fragte Dad sofort weiter. "Es war nur ein kleiner Kreislauf Kollaps, mehr nicht. Das passiert mir öfters" erklärte ich ihm ruhig. In Dads Augen lag wieder diese Besorgnis und Unsicherheit. "Stefan!" rief eine aufgeregte Mädchen Stimme und stürmte zu ihm. Sofort schloss er sie in seine Arme. Sie passten zueinander. Sie sahen süß zusammen aus. "Ich bin so froh, dass du hier bist. Wo ist Caroline?" "Mit Matt bei Tylers See Party. Wieso fragst du?" "Heute ist Vollmond Stefan! Und ein Werwolf Biss kann Vampire töten" klärt sie Stefan auf. Vampire?! Werwölfe?! So etwas gibt es doch nur in Fantasy Büchern.. oder?

All or Nothing (The Vampire Diaries FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt