Kapitel 23

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Ich half Dad dann noch schnell dabei etwas einfaches und schnelles für ihn und Jenna zum Dinner zu zaubern. Dad war mir sehr dankbar und ich war froh, dass ich ihm helfen konnte. Nachdem ich mit Dad das Essen fertig zubereitet hatte, verabschiedete ich mich auch schon von ihm. Zuerst wollte er mich nicht so ganz gehen lassen, doch als ich ihm versichert habe, dass nur Joyce und ich uns im Mystic Grill treffen und das ich ihn oder Damon anrufe, wenn etwas ist, ließ er mich endlich gehen. Als ich beim Mystic Grill ankam, sah ich Joyce schon von weitem. 

"Da bist du ja endlich!" begrüßte mich Joyce sobald ich in ihr Sichtfeld gelangte. "Tut mir Leid. Mein Dad brauchte Hilfe beim Kochen." erklärte ich ihr meine Verspätung, während ich mich zu ihr an den Tisch setzte.

Die Zeit verflog und ehe wir uns versahen war es bereits spät am Abend. Ich begleitet Joyce noch mit zu ihrem Auto nach draußen. "Hey, sag mal ist das da drüben nicht Elena Gilbert?" fragte Joyce plötzlich und deutete auf den Mystic Falls Square. Ich versuchte ihrem Blick zu folgen und tatsächlich sah ich Elena dort stehen. Mit Stefan und Damon an ihrer Seite. "Was machen die da bloß?" fragte ich eher leise an mich gewendet, doch Joyce schien es gehört zu haben "Ich weiß es nicht. Scheint als würden sie auf jemanden warten." Das ist echt merkwürdig. "So gerne ich jetzt auch mit dir herausfinden würde, was da vor sich geht. Ich muss jetzt leider los. Bist du sicher, dass ich dich nicht mitnehmen soll?" fragte mich Joyce erneut. "Nein, alles gut. Ich hab's nicht weit. Aber danke. Komm gut nach Hause." meinte ich zu ihr bevor ich sie kurz umarmte.

Nachdem Joyce gefahren ist, entschied ich mich dazu Elena, Stefan und Damon zu beobachten. Es scheint mich merkwürdig und ich habe das Gefühl, dass da mehr dahinter steckt. Also schlich ich mich näher heran um zu verstehen was da vor sich geht. Doch plötzlich kam ein etwas älterer Mann auf sie zu, was mich dazu veranlasste mich zu verstecken. Als ich jedoch in das Gesicht des Mannes sah stockte mir der Atem.

"Ric! Na endlich. Wir dachten schon du kommst mehr." hörte ich Stefan sagen. Was zur Hölle macht Dad denn hier!?

"Isobel müsste auch bald hier sein" meinte Elena auf einmal. "Gut, denn ich habe einige Fragen an sie." kam es daraufhin von Dad. Isobel? Hieß nicht so auch meine Mutter?

"Na sieh mal einer an. Sind ja hier alle versammelt heute." sagte plötzlich eine weibliche Stimme "Womit habe ich denn die Ehre verdient?" "Lass den Scheiß, Isobel! Was willst du?!" fuhr Damon die Frau direkt an. "Ich will den Mondstein!" "Nur wenn du uns einige Fragen beantwortest." meldete sich nun auch Dad zu Wort. Endlich konnte ich nun auch die Frau sehen, da sie auf Dad zu ging. Sie war recht dunkel gekleidet, passend zu ihren dunklen Haaren. Vor Dad blieb sie stehen. Es schien als würde sie über etwas nachdenken, bevor sie sich plötzlich umdrehte "Erst wenn ich weiß, dass ihr den Mondstein wirklich habt." Ich sah, wie Elena ihr kurz etwas zeigte. "Na gut. Ich bin mal nicht so. Also, was wollt ihr wissen?" kam es von Isobel. Für einen Moment schwiegen alle. Das einzige was ich hören konnte, war mein schnell pochendes Herz.

"Wieso hast du mir verschwiegen, dass wir ein Kind haben?" brach Dad das Schweigen. Isobel fror regelrecht in ihrer Bewegung ein "Woher weißt du das?" "Weil unsere Tochter seit geraumer Zeit bei mir lebt!"antwortete Dad darauf nur. Also ist diese Isobel tatsächlich meine Mutter. Aber ich dachte sie sei tot? Das war doch das, was Dad gesagt hatte. Oder? Doch warum?

"Ist mir egal! Ich habe sie aus einem Grund weggegeben und zwar, damit ich nichts mit ihr zu tun haben muss! Waren das alle eure Fragen?!" rief plötzlich Isobel sauer und riss mich somit aus meinen Gedanken. Meine eigene Mutter will nichts mit mir zu tun haben. Dieses Wissen versetzte mir einen Stich ins Herz. Ich muss hier weg! So leise und auch so schnell wie möglich versuchte ich mich von meinem Versteck davon zu schleichen. Doch wie ich mein Glück kannte, musste ich stolpern und mir meine Hände aufschürfen. Leise zischte ich auf. Das musste doch passieren! Schnell rappelte ich mich wieder auf und sah mich um. Ich war weit genug von den anderen weg, damit sie mich nicht sehen würden. Also rannte ich einfach drauf los. Einfach den Schmerz, den mir dieses Wissen eingebracht hat zu verdrängen. Ich spürte, wie mir die Tränen die Wangen herunter liefen. Doch ich ignorierte sie und rannte einfach weiter, quer durch Mystic Falls. Nach einiger Zeit hörte ich auf zu rennen, da mir die Puste fehlte. Während ich dabei war, mich von meinen rennen zu erholen, sah ich mich um wo ich überhaupt gerade war. Doch zu meinem Bedauern hatte ich keine Ahnung wo ich mich gerade befand. Nichts hier von kam mir bekannt vor. Kleine tropfen fielen plötzlich auf mich herab. Das scheint heute echt nicht mein Tag zu sein! Noch immer liefen mir Tränen pausenlos. Nicht nur durch die Tatsache, was eben passiert war, sondern auch durch das Wissen, dass ich mich verlaufen hatte, es total kalt war und es jeden Moment heftig zu regnen beginnen könnte. In diesem Moment hasste ich mein Leben so sehr! Ich könnte mich selbst dafür schlagen, dass ich zu neugierig war. Sonst wäre ich einfach nach Hause gelaufen und hätte nie erfahren müssen, dass meine leibliche Mutter mich nicht einmal sehen will. Verzweifelt ließ ich mich auf meine Knie fallen und ließ den Tränen einfach freien Lauf.

Keine Ahnung, wie lange ich einfach nur auf dem kalten Betonboden lag und all meine Gefühle raus ließ. Mein ständig vibrierendes Handy ließ mich dazu veranlassen, den Weg den ich gekommen war soweit wie möglich zurück zu gehen. Wie das Schicksal es auch wollte, wurde der Regen auch stärker. Doch ich wollte weder Dad noch Damon anrufen und sie fragen, ob sie mich abholen könnten. Ich wollte einfach niemanden jetzt im Moment sehen. Ich brauchte Zeit für mich.

Nach einiger Zeit gab ich den Weg auf und setzte mich auf die Schaukel eines nahe liegenden Spielplatzes. Erschöpft lehnte ich mich an die Eisenkette, die die Schaukel an dem Gerüst hielt. Ich konnte einfach nicht mehr. Alles tat mir weh, mir war kalt und meine Sachen waren alle durchweicht vom Regen. Es fiel mir so schwer die Augen aufzuhalten. Ich war einfach nur noch müde und erschöpft.

"Bella!" hörte ich immer wieder eine Stimme meinen Namen rufen, was mich aus meinem Halbschlaf riss, doch ich war zu erschöpft meine Augen zu öffnen. Eine Hand berührte mein Gesicht und streichelte meine Wange "Was machst du bloß für Sachen?" hörte ich die Stimme wieder murmeln. Doch weiter bekam ich nichts mehr mit, da die Müdigkeit wieder Überhand übernahm.

Damon POV

Ich hatte ihren Herzschlag bei dem Treffen mit Isobel gehört. Ihr Herzschlag unterschied sich von den anderen. Er hat einen ganz bestimmten Rhythmus. Sie hatte sich hier irgendwo versteckt und beobachtet uns. Was macht sie überhaupt hier?

Nachdem die Bombe geplatzt war, dass Isobel nichts mit Bella zu tun haben will, hörte ich wie sie weggerannt ist.

Sie hätte es nicht hören dürfen. Ich wollte ihr hinterher, sobald ich bemerkte, dass sie weglief. Doch Stefan hielt mich auf "Lass ihr kurz Zeit" sprach er so leise, dass nur ich es dank meines Vampirgehör hören konnte.

Sobald das Treffen vorbei war machte ich mich auf den Weg zu Bella. Ihre Spur war schwach, doch dennoch war sie da.

Ich fand sie letzten Endes im strömenden Regen auf einem verlassenen Spielplatz. Ihr Herzschlag war sehr schwach, aber dennoch da. Als ich bei ihr ankam sah ich, dass ihre komplette Kleidung durchweicht vom Regen War. Immer wieder sagte ich ihren Namen, damit sie wieder wach wird. Ich merkte, dass sie für einen Moment wach war, weshalb ich mit meiner Hand ihre Wange berührte. Sie war beinahe eiskalt "Was machst du nur für Sachen?" murmelte ich leise. Ich ließ ihre Wange los und hob sie hoch. Sie musste schnellstmöglich wohin wo es warm ist.

All or Nothing (The Vampire Diaries FF)Where stories live. Discover now