Kapitel 3

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Bella

Grelles Licht ließ mich meine Augen öffnen. Doch kurz darauf kniff ich sie wieder zusammen. Das Licht ist eindeutig zu grell! Vorsichtig öffne ich meine Augen wieder und sehe weiße Wände. An der Wand direkt vor mir war ein Fenster angebracht. Eine Jalousie war an dem Fenster befestigt und sie versperrte somit die Sicht nach draußen. Ich war in einem Krankenhaus! Bei dem Gedanken durchzuckte mich ein merkwürdiger Schmerz vom Hals ausgehend. Vorsichtig tastete ich nach der Wunde. Ich spürte ein großes Pflaster dort kleben. Warum? Was war passiert? Je mehr ich nach dem Pflaster tastete, desto mehr schmerzte es. "Autsch" murmelte ich leise. Kaum hatte ich das Wort ausgesprochen, schon hob neben mir jemand seinen Kopf. Es war mein Dad. "Bella, du bist wach! Wie geht es dir?" In seiner Stimme schwang Besorgnis. "Es geht mir gut, nur mein Hals tut weh" antwortete ich wahrheitsgemäß und deutete auf meine Wunde. "Was ist überhaupt passiert?" fragte ich ihn. Er zögerte etwas, bevor er meine Frage beantwortete "Du wurdest von einem wilden Tier angegriffen. Damon hat dich gefunden und hierher gebracht." Moment. Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich auf dem Jahrmarkt der High School war. Wie kann da ein wildes Tier auftauchen?! Allerdings müsste ich mich bei diesem Damon noch mal bedanken. Er hatte mir schließlich mein Leben gerettet. "Wieso bist du überhaupt draußen gewesen? Du hattest mir doch versprochen in der Wohnung zu bleiben." holte mich Dad aus meinen Gedanken. "Mir war langweilig und ich wollte mir die Stadt anschauen." Ich sah auf meine Hände. Ich hatte mein Versprechen ihm gegenüber gebrochen. "Wann kann ich hier wieder raus?" fragte ich Dad ohne meinen Blick von meinen Händen zu nehmen. "Ich bin zwar kein Arzt, aber ich bin für jetzt." mein Kopf schoss sofort hoch und ich sah eine mir fremde Person. Er hatte schwarze Haare und wunderschöne eisblaue Augen. Halt, habe ich gerade wunderschön gesagt? Er trug ein dunkles Hemd, sowie eine schwarze Jeans und schwarze Boots. "Nein, sie muss sich erstmal erholen Damon!" sprach Dad streng. Das war also Damon. Als ich sah wie Damon die Augen verdrehte, musste ich mir ein kichern verkneifen. Damon deutete Dad daraufhin, dass er gerne mit ihm allein reden würde und ging hinaus in den Flur. Seufzend folgte ihm Dad und schloss die Tür als er hinausging. Dieses mal war ich es die seufzte. Ich war alleine in diesem verfluchten Krankenhauszimmer. Hoffentlich beeilen sich die beiden, denn ich halte es hier kaum noch aus. Doch nichts geschah, die beiden standen noch immer draußen. Seufzend suchte ich nach meinem Handy. Ich fand es auf dem Nachtschränkchen. Sofort sah ich nach der Uhrzeit. 4:36 Uhr in der früh. In diesen Moment ging die Tür auf und mein Dad und Damon kamen in das Zimmer. "Wir werden dich jetzt nach Hause bringen, Bella." meinte Dad zu mir und ohne, dass ich mich versehen konnte, lag ich schon in Damons Armen. Dad schnappte sich meine Sachen und er folgte Damon nach draußen, der mich bis zum Wagen trug. Er setzte mich auf die Rückbank, zog den Gurt um mich und schnallte mich an. "Danke" hauchte ich leise. Verwirrt sah er mich an. Seine blauen Augen sahen direkt in meine. In ihnen lag eine unbeschreibliche Kälte, aber auch Schmerz. "Dafür das du mich gerettet hast." erklärte ich ihm. "Und dafür, dass du mich aus diesem widerlichen Krankenhaus rausgeholt hast." Er schmunzelte etwas. "Gern geschehen" war alles was er sagte, bevor er die Tür schloss und bei der Beifahrerseite einstieg. Dad startete den Wagen und fuhr los. Meine Lider wurden immer schwerer und fühlten sich an wie Blei. Eine unerwartete Müdigkeit machte sich in meinem Körper breit. Die kühle Fensterscheibe der Autotür beruhigte mich etwas und ich fiel langsam in einen unruhigen Schlaf.

Spitze Eckzähne. Überall fließt Blut. Auf dem Boden sieht man große Blutlarchen. Ängstliche, schmerzerfüllte Schreie aus jeder Ecke. Blutsaugende Wesen haben sich in einem Kreis um mich versammelt, darunter sah ich auch Damon. In seinen Augen sah ich Gier. Mit langsamen Schritten kam er auf mich zu. Bei jedem seiner Schritte ging ich ebenfalls gleich viele Schritte nach hinten, bis ich gegen etwas Hartes stoß. Arme hielten mich fest. Erst jetzt bemerkte ich, dass es eine Person war. Ich versuchte mich loszureißen, doch es war zwecklos. Die Person war einfach zu stark. Jetzt stand Damon bereits vor mir und grinste mich an "Ich habe die dein Leben gerettet, jetzt bist du mir was schuldig." Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, schon spürte ich erneut etwas spitzen in meinen Hals schlagen.

 

Schweißgebadet wachte ich auf. Ich lag auf einem Bett und durch die Sonne die das Zimmer erhellte, erkannte ich mein Zimmer.Die Tür öffnete sich zuerst eine Spalt bevor sie sich ganz öffnete und Damon in mein Zimmer trat. "Wir müssen uns mal unterhalten." Meinte er bevor er sich neben mich setzte. "Okay und worüber?" Er starrte mir mit seinen eisblauen Augen in die Augen. Seine Pupillen erweiterten sich enorm, während er sprach "Du wirst vergessen was gestern passiert ist. Dich hat ein wildes Tier attackiert." Nachdem er diese Worte sprach, bildete sich eine schwere Mauer um die Geschehnisse von gestern Abend. Seine Pupillen normalisierten sich langsam bevor er fort fuhr. "Und wir sind uns niemals begegnet." waren seine letzten Worte bevor er aus meinem Zimmer verschwand. Was war das? Wieso kann ich mich an nichts mehr erinnern? Und wer war er? Total durcheinander stand ich auf. Ich hatte eines dieser Gewänder an, die sie einem in den Krankenhäusern anziehen. Langsam trottete ich zum Kleiderschrank um mir eine kurze Jogginghose und ein einfaches Top rauszuholen. Auf dem Weg zum Bad hörte ich wie Dad mit jemandem aufgeregt telefonierte. Ich verstand nicht wirklich was also setzte ich meinen Weg zum Bad fort. Nach meiner morgendlichen Routine ging ich in die Küche wo Dad bereits auf mich wartete. "Guten Morgen Bella, wie geht es dir?" "Morgen, besser aber es schmerzt noch etwas." Dad schob mir eine Schüssel voll mit Müsli hin welche ich dankend annahm. "Ich hab der Schule gesagt, dass du heute nicht kommen wirst. Aber ich hab dir mal bereits deinen Stundenplan mitgebracht." Er schob mir einen Zettel zu den ich mir neugierig ansah während ich ein "Danke" murmelte. Dieser Stundenplan ist besser als der in London muss man mal sagen. "Ich hab bei dir Geschichte?" fragte ich ihn überrascht. Dad nickte "Ich bin der einzige Geschichtslehrer an der Schule." 

All or Nothing (The Vampire Diaries FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt