Kapitel 33

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Die Nacht war kurz für mich. Elena und ich hatten gestern noch eine Ewigkeit im Wohnzimmer gesessen und geredet. Es war weit nach Mitternacht, als wir beschlossen schlafen zu gehen. Doch so wirklich konnte ich einfach nicht einschlafen. Egal wie sehr ich mich auch bemühte. Gegen 9 am gab ich es auf und stand auf. Elena und Jeremy waren noch am schlafen, weshalb ich beschloss Frühstück zu machen. Zum Teil hatte ich sowieso nichts besseres zu tun und zum anderen wollte ich den beiden etwas Gutes tun. Das konnten sie nach den letzten Tagen echt gebrauchen.

"Bella? Was machst du hier unten?" hörte ich plötzlich Elena. Ich drehte mich zu ihr um "Ich hab Frühstück gemacht. Konnte nicht so wirklich schlafen." erklärte ich ihr. "Danke." Elena lächelte leicht. "Ich rieche Frühstück." hörten wir Jeremy plötzlich, was uns zum Lachen brachte.

Nach dem Frühstück suchte Elena noch eine große Picknickdecke, bevor wir uns letztlich zum Square gingen.

"Ihr wollt mich in einen Mädchenfilm rein zerren?" fragte uns Jeremy als wir beim Square ankamen. "Wir mussten dringend mal aus dem Haus, Jer. Das ist eine dreistündige Flucht vor der Realität." erklärte Elena. "Ach das machen wir. Wir tun so als wäre unser Leben nicht verkorkst." meinte Jeremy daraufhin. "Das müssen wir tun, okay?" Elena und Jeremy begannen die Decke auszubreiten "Essen, schlafen, aufwachen. Tag für Tag, bis es vielleicht irgendwann nicht mehr so schlimm ist."

"Hey!" rief Caroline uns zu, "Da seid ihr ja. Wer hat Hunger?" In ihren Händen hatte sie jeweils einen Korb mit Essen. "Ziehen wir das wirklich durch?" fragte Jeremy genervt. "Ja, wir zieh'n das wirklich durch." meinte ich zu ihm und zog ihn mit runter auf die Decke. "Wir werden uns von Scarlett eine Scheibe abschneiden. Wir haben den Krieg überstanden, ich weiß ihr habt die Hölle durchgemacht, meine Mom weiß das ich ein Vampir bin. Im Grunde ist es also als wäre Atlanta abgebrannt. Egal, allem zum Trotz halten wir weiter durch." sagte Caroline optimistisch. Jeremy seufzte, "Okay, was essen wir?" Caroline lächelte "Etwas leckeres." und begann ihre Körbe auszupacken.

"Hey" begrüßte Stefan uns als er zu uns kam. "Hey" Elena lächelte, "Wer will denn da einen romantischen Film sehen?" Stefan sah ernst aus und er sah für einen kurzen Moment zu mir, ehe er wieder Elena an sah "Gehen wir ein kleines Stück spazieren?" Elena war verwirrt, das konnte man ihr ansehen. Dennoch ging sie mit Stefan mit.

Kurze Zeit später kam sie zu uns zurück und sah bedrückt aus. "Elena? Was ist los?" fragte ich sie. "Kommst du kurz mit? Ich muss mit dir reden." bat sie mich. Verwundert nickte ich und ich ging mit ihr etwas von den Leuten weg. "Worüber möchtest du mit mir reden?" Elena zögerte "Es geht um Damon. Er.. Er.." Ich unterbrach sie "Was ist mit Damon?!" "Er wurde von einem Werwolf, genauer gesagt Tyler, gebissen." sagte sie mir endlich. Geschockt sah ich sie an. "Er.. er wird sterben.. hab ich Recht?" stotterte ich. Traurig nickte Elena. "Ich fahre dich zu ihm, okay?" bot sie mir an und ich nickte nur in Trance. Damon wird sterben. Nein! Das kann nicht wahr sein! Er kann nicht sterben. Nicht einfach so! Ich spürte, wie sich die Tränen in meinen Augen sammelten. Doch ich schluckte sie runter, ich wollte jetzt nicht weinen. Nicht vor den anderen.

Elena fuhr uns zum Anwesen der Salvatores. Wir waren gerade auf dem Weg zur Tür, als ich Geräusche hörte. "Elena.. hörst du das?" fragte ich sie "Ja.." antwortete sie besorgt. Gerade als wir uns wieder umdrehten spürte ich eine Hand auf meinem Mund. "Ihr gebt jetzt keinen Ton von euch." hörte ich eine weibliche Stimme sagen. Ich erinnerte mich an sie. Es war die Polizistin, die mich damals zu Dad brachte. Und wenn ich mich recht erinnere auch Carolines Mutter. Sie trug zwei Polizisten auf uns zur Polizeistation zu bringen. Ich versuchte mich aus dem Griff des Polizisten zu befreien, doch ich war einfach zu schwach. Sie zwangen uns in das Auto und fuhren los. Elena und ich schwiegen die Fahrt über. Als wir bei der Polizeistation ankamen, brachten uns die beiden in das Büro von Sheriff Forbes. Elena und ich warteten schweigend. Wir brauchten unsere Gedanken nicht aussprechen, da wir eh das selbe dachten in diesem Moment.

"Wo ist Damon?!" fragte ich Sherif Forbes als sie die Tür öffnete. "Was haben Sie mit ihm gemacht?" fragte nun auch Elena. "Wieso fragt ihr das? Ihr wisst was sie sind und was sie tun!" meinte diese jedoch nur. "Ich verstehe, warum Sie sie hassen. Aber sie haben unrecht." "Das sind Mörder, Elena! Schluss, aus, Ende." Ein weiterer Polizist betrat den Raum "Damon Salvatore ist gerade gesichtet wurden. Er ist im Grill." Sherif Forbes war bereits dabei zu gehen, als ich sie aufhielt. "Moment! Lassen Sie uns mitkommen. Er ist krank und ist nicht er selbst!" versuchte ich sie zu überreden. Doch sie ignorierte mich und ging weiter. Auf ihrem Weg beauftragte sie allerdings den Polizisten uns weiterhin hier festzuhalten.

Elena und ich liefen nervös hin und her. "Die können uns doch nicht so einfach hier festhalten!" Ich war den Tränen nahe. Damon ist dabei zu sterben und ich kann nicht bei ihm sein. "Bella, hey. Wir finden irgendwie schon einen Weg hieraus, versprochen." Sie begann wieder hin und her zu laufen, als sie plötzlich stehen blieb. "Elena? Was ist los?" fragte ich zu und ging zu ihr. "Ich hab eine Idee." meinte sie und schob die Vorhänge vor den Fenstern beiseite. "Geh hinter mich." sagte sie als sie einen Stuhl nahm. "Was hast du vor?" fragte ich sie und keine Sekunde später warf sie den Stuhl gegen das Fenster. "Komm mit!" sagte Elena und gemeinsam kletterten wir aus dem Fenster. Wir rannten zum Square, auf der Suche nach irgendwen von unseren Freunden. "Ich kann Jer, Caroline und Bonnie nirgendwo finden." rief ich Elena zu. "Damon muss hier irgendwo sein. Wir müssen ihn suchen!" meinte sie und wir liefen weiter auf der Suche nach Damon. Plötzlich spürte ich etwas seltsames um mich herum. "Bella.." hörte ich Damons Stimme auf einmal hinter mir. Sofort drehte ich mich um und da stand er. Er sah schrecklich aus. "Damon!" rief ich erleichtert und lief auf ihn zu um ihn zu stützen. Elena kam mir sofort zur Hilfe "Komm, wir müssen ihn hier weg bringen. Wir müssen ihn verstecken" "Wohin gehen wir?" fragte Damon schwach. Es brach mir das Herz ihn so leiden zu sehen.

Damon stolperte plötzlich ein wenig. "Ganz ruhig, wir müssen dich hier raus schaffen." Damon sah Elena für einen Moment an, ehe er sie mit seiner Vampirgeschwindigkeit gegen einen Pfahl drückte. "Damon!" rief ich entsetzt und lief zu den beiden. "Ich bin es, Elena. Hey, ich bin Elena." hörte ich Elena auf meinem Weg sagen. Er kam Elena immer näher und letzten Endes war sein Kopf bei Elenas Hals. "Damon, hört auf!" versuchte ich ihn davon abzuhalten. Ich versuchte ihn an der Schulter von ihr wegzuziehen - was so oder so nach hinten los gegangen wäre, aber dennoch war es einen Versuch wert - jedoch schubste er mich nur weg. Ich war überrascht und auch seine Kraft führten dazu, dass ich mein Gleichgewicht verlor und auf den Boden fiel und mir meinen Kopf anstieß. "Au.." murmelte ich als ich versuchte aufzustehen. Das gute an der Sache war, dass Damon dadurch endlich von Elena ließ. Geschockt sah er zwischen uns her "Bella.. Elena.." und fiel kurz darauf auf die Knie. Ich rappelte mich auf und lief zu ihm "Damon.." Kurz darauf brach er auch schon zusammen.

Wir brachten Damon zusammen zum Anwesen. Auf dem Weg bemerkte Elena, dass ich wohl am Kopf blutete. Das Adrenalin in meinem Körper jedoch ließ mich es glücklicherweise verdrängen. Als wir beim Anwesen ankamen, brachen wir Damon in sein Schlafzimmer und legten ihn aufs Bett. Ich setzte mich neben ihn und hielt seine Hand.

"Lass mich deine Wunde versorgen, Bella." meinte Elena plötzlich und ich nickte nur. Elena fing an meine Wunde zu versorgen, als Damon plötzlich aufwachte "Bella.." "Es ist alles in Ordnung, Damon. Ich bin hier und Elena ist auch hier." "Geht, ich könnte euch verletzen." sagte er schwach. "Du wirst uns nichts tun." sagte ich zu ihm. "Wir bleiben bis zum Ende hier. Wir verlassen dich nicht, Damon." fügte Elena noch hinzu, doch Damon sagte nur wieder wir sollten gehen. Plötzlich fing er an schmerzvoll aufzustöhnen. "Es ist okay." sagte ich immer wieder. "Es ist nichts okay. All die Jahre habe ich Stefan beschuldigt. Keiner hat mich gezwungen sie zu lieben. Es war meine eigene Entscheidung. Ich habe die falsche Entscheidung getroffen." Damon sah zu Elena "Sag Stefan, es tut mir Leid, okay?"

All or Nothing (The Vampire Diaries FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt