Kapitel 31

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Heute herrschte dicke Luft im Salvatore Anwesen, welche man beinahe schon greifen konnte. Am liebsten hätte ich mich einfach umdreht und den Rest des Tages weiterhin im Bett verbracht. Jedoch hatte ich keine Wahl dazu, denn ich musste heute wieder mal tanzen gehen.

Auf dem Weg nach draußen hörte ich plötzlich Damon "Das ist Ihr Plan? Ein magischer Zaubersaft ohne Verfallsdatum? Wenn du wieder lebendig werden willst, was ist mit Johns Ring?" "Dieser Ring funktionieren nur bei Menschen. Der Doppelgänger ist ein übernatürliches Wesen, der Ring wird nicht wirken." "Das gilt wohl eher für Ihr Elexir. Was wenn es nicht wirkt Elena?" fragte Damon. "Ich schätze, dann bin ich tot."

"Was? Nein!" rief ich, als ich den Raum betrat. "Bella.." seufzte Elena. "Nein, du wirst nicht sterben! Ich bin nicht bereit schon wieder jemanden zu verlieren. Ich hab dich doch erst als meine Schwester bekommen, Elena." Mir war nach weinen zu Mute und ich konnte die Tränen in meinen Augen schon spüren. "Und ich kann nicht zulassen, dass Klaus euch etwas antut. Das könnte ich mir niemals verzeihen." meinte Elena als sie auf mich zu kam. Ich konnte auch in ihren Augen Tränen entdecken, bevor sie mich umarmte. In diesem Moment brach ich ihn Tränen aus. Ich hatte Elena doch erst als Schwester bekommen. Sie konnte doch nicht so einfach jetzt plötzlich gehen. Sie konnte sich doch nicht so einfach opfern!

Elena löste sich aus unserer Umarmung. "Es muss doch noch eine andere Lösung geben?" fragte ich an Elijah gewandt. Dieser sah mich mitleidig an "Da muss ich dich leider enttäuschen, Isabella. Es gibt keine andere Lösung"

Unsere Unterhaltung wurde unterbrochen, als wir hörten, wie Jenna plötzlich jemanden anzuschreien zu schien. "Jenna, leg die Armbrust weg, okay? Ich bin's!" hörte ich Dads Stimme, was uns alle nachschauen ließ.

"Halt dich von mir fern!" rief Jenna verängstigt. "Was ist hier los?" fragte Elena sofort nach, als wir bei Jenna und Dad ankamen. Damon zog mich direkt beschützend hinter sich. "Ich bin's, Elena! Ich schwör's, er hat mich gehen lassen. Klaus hat mich gehen lassen." versuchte er uns zu beweisen. "Beweise es." meinte Damon. Er schien zu überlegen "Okay ehm. In unserer ersten Nacht kam plötzlich Jeremy bei uns rein-" Jenna unterbrach ihn "Er ist es." und nahm die Armbrust runter. Ich war froh endlich meinen Dad wieder zu haben. Erleichtert lief ich zu ihm und umarmte ihn, welche er ebenfalls erwidert.

"Er hat dich gehen lassen?" fragte Stefan ungläubig. "Wohl damit ich eine Nachricht überbringe.", sagte Dad als er sich von mir löste, "Heute Nacht findet das Opfer statt."

Alle, bis auf Jenna, sahen sich erschrocken an. Damit hatte wohl niemand gerechnet. Doch mir wurde das alles zu viel. Ich schnappte mir meine Tasche mit meinen Tanzsachen aus dem Flur und lief aus dem Anwesen. "Bella!", hörte ich noch Dad, Elena und Damon mir hinterher rufen, doch ich lief einfach weiter und ignorierte sie. All das was heute bisher passiert war, hängt in meinem Kopf und ich hatte einfach keine Chance sie los zu werden. Ich brauchte einen klaren Kopf! Und den bekam ich meistens nur durchs Tanzen.

Als ich den Raum betrat fühlte ich mich gleich nicht mehr so verzweifelt. Ich stellte meine Tasche in die Ecke und steckte die Musik an. Es ertönte Nobody's Perfect von Jessie J aus den Lautsprechern und ich begann meine Füße zu der Musik tanzen zu lassen.

Ich wollte mich schon fast selbst loben, dass ich es erstaunlicherweise die Choreo zu schaffen ohne einen Patzer, doch in dem Moment knickte ich um und fiel auf den Boden. Seufzend stand ich wieder auf und ging zu meinem Handy um das Lied noch einmal von vorne zu starten. Ich begann meine Choreo erneut. Alles klappte wie zuvor auch, doch an genau derselben Stelle kam ich wieder nicht richtig auf, was mich schon wieder umknicken ließ. Der gleiche Fehler passierte mir noch weitere drei Mal. Beim letzten Versuch blieb ich allerdings liegen. Ich schlug mit meiner Faust einige Male auf den Boden ein. Wieso zur Hölle, bekomme ich diese eine Stelle nicht hin? Sonst habe ich sie doch auch hinbekommen! Ich atmete tief ein und wieder aus, bevor ich ein letztes Mal auf stand und einen erneuten Versuch wagte. Und endlich klappte auch die Stelle, an der ich die letzten Male gescheitert bin.

"Wow, du bist echt gut." hörte ich plötzlich Elena hinter mir. Erschrocken von ihrer Anwesenheit drehte ich mich zu ihr um. "Was.. was machst du hier? Wolltest du nicht deinen letzten Tag mit Stefan verbringen?" fragte ich sie etwas außer Atem, während ich zu meiner Tasche ging um meine Wasserflasche zu holen. "Ja, aber ich wollte dich noch einmal tanzen sehen. Das hatte ich bisher noch nicht geschafft. Du bist echt gut, Bella." meinte Elena und schenkte mir ein leichtes Lächeln. "Danke." erwiderte ich ihr Lächeln. Der Moment schien so normal. Als würde Elena nicht in einigen Stunden wahrscheinlich sterben. Als wäre es ein ganz normaler Tag. Als wäre das heute Morgen alles nur ein Traum gewesen.

"Es fühlt sich so unreal an." meinte Elena plötzlich und seufzte, "Bella, ich möchte dir erklären, warum ich mich so entschieden habe." meinte sie und setzte sich auf den Boden. Sie wartete bis ich neben ihr saß bevor sie anfing. "Katherine war vor mir die Doppelgängerin, doch sie wollte nicht sterben. Deshalb hat sie sich in einen Vampir verwandelt. Aus Rache an ihrer Tat hat Klaus alle aus ihrem Umfeld umgebracht. Er hat sie alle getötet! Ich will nicht, dass euch das selbe widerfährt. Deshalb opfere ich mich freiwillig, denn lieber sterbe ich als ihr." erklärte sie mir ihren Grund. "Ich verstehe dich.", sagte ich zu ihr und ich spürte, wie sich wieder die Tränen in meinen Augen bildeten. Elena sah mich überrascht an "Wirklich?", fragte sie, worauf ich mit einem Nicken antwortete. "Danke.". sagte sie erleichtert und umarmte mich.

Wir beschlossen wieder zurück zum Anwesen zu gehen. Als wir da ankamen, umarmte Dad mich erleichtert, welche ich erwiderte. "Dir geht's gut." stellte er fest. "Tut mir Leid, dass ich einfach abgehauen bin, Dad. Ich brauchte nur einen freien Kopf." erklärte ich ihm, weshalb ich wenige Stunden zuvor einfach so das Anwesen verließ. Dad löste sich von mir "Ist schon in Ordnung. Die Hauptsache ist dir geht es gut. Aber wo warst du denn?" fragte er mich besorgt. Ich seufzte "Ich hab vor einigen Monaten ein verlassenes Tanzstudio gefunden, wo ich in Ruhe tanzen kann. Da war ich.", erklärte ich ihm.

"Ich möchte diesen Familienmoment ja nur ungern unterbrechen, aber ich würde mich gerne mit Isabella unterhalten." unterbrach Elijah uns. "Was wollen Sie von ihr?" fragte Dad ihn direkt. "Wir haben einiges aufzuholen." "Ist schon gut, Dad. Ich kenne Elijah. Er wird mir nichts tun." sagte ich zu Dad, bevor ich zu Elijah ging. "Ich habe von dem Tod deiner Eltern gehört. Mein Beileid." begann Elijah als wir den Garten betraten. "Danke. Auch wenn ich immer noch nicht glauben kann, dass sie mir nicht erzählt haben das ich adoptiert wurde." Elijah und ich gingen immer mehr in den Garten. "Dennoch haben sie dich großgezogen, oder nicht? Und wie ich sehe, scheinst du recht gut mit deinem leiblichen Vater zurechtzukommen?" sagte Elijah, doch sein letzter Satz klang eher wie eine Frage, "Wie ist es dir in den letzten Monaten so ergangen?" Ich hatte echt keine Lust, meine Geschichte zu erzählen. Doch es war Elijah, ein guter Freund meiner Adoptiveltern und ich kenne ihn ja auch schon fast mein halbes Leben lang. "Na ja, als eure Firma am Ende war sind meine Adoptiveltern ziemlich am Abgrund gewesen. Sie hatten mich von der Feier einer Freundin abgeholt, als sie die ganze Fahrt über stritten. Er.. er hat nicht mehr auf den Verkehr geachtet.", ich atmete tief ein und schluckte meine aufkommenden Tränen runter, "Und dann ganz plötzlich gab es einen Knall. Es kam aus dem nichts." Jetzt konnte ich die Tränen nicht mehr zurück halten. Elijah sah mich mitleidend an und nahm mich in den Arm. Bisher hatte ich noch keinem erzählt, wie der Unfall passiert war. Nicht mal Dad oder Damon. Elijah war die erste Person, der ich davon erzählt habe.

Nach einer Weile löste ich mich von Elijah und wischte mir die restlichen Tränen weg. Bevor ich weitersprach, holte ich noch ein Mal tief Luft. "Sie erzählten mir im Krankenhaus, dass sie nicht überlebt hatten. Sie suchten tagelang nach Verwandten und das führte mich hierher, nach Mystic Falls. Jedoch war es das beste was mir passieren konnte, so hart es auch klingt. Ich bin glücklich hier. Ich lebe bei meinem leiblichen Vater, habe einen wundervollen Freund, habe tolle Freunde und ich habe endlich eine Schwester. Ich habe alles was ich jemals haben wollte. Ich bin endlich glücklich, Elijah."

All or Nothing (The Vampire Diaries FF)Where stories live. Discover now