Kapitel 37

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Es war dunkel und ruhig. Niemand war auf den Straßen von Mystic Falls unterwegs. Zumindest hier, in diesem Teil von Mystic Falls. Ich befand mich bei der Wickery Bridge. Ahnungslos lief ich auf der Brücke entlang. Plötzlich tauchte aus dem Nichts eine Person auf, die mir bekannt vorkam. Allerdings wusste ich nicht woher. Alles was ich sagen konnte ist, dass die Person ein Mann ist und blonde Haare hatte. Doch seine blaugrünen Augen blieben mir in Erinnerung. Und ehe ich mich versah stand ich bereits wieder hinter dem Brückengeländer und sah hinunter auf den Fluss. Panik und Angst machten sich erneut in meinem Körper breit. "Spring!" befahl plötzlich eine tiefe Stimme hinter mir. Ich schüttelte jedoch den Kopf. "Nein." weigerte ich mich. Ich wollte noch nicht sterben! Plötzlich wurde ich geschubst und meine Hände verloren ihren Halt am Brückengeländer. Ich befand mich im freien Fall, während ich das Lachen des Mannes hören konnte. Ein Schrei entfloh mir im Fall und ich kniff die Augen zusammen, aus Angst vor dem Aufprall auf dem Wasser.

Mit einem Schrei saß ich kerzengerade im Bett. Hektisch atmete ich ein und aus. Dieser Traum war einfach so real und gruselig. "Es war nur ein Traum." hörte ich Damons schläfrige Stimme, die mich ein wenig beruhigen ließ. Er zog mich in seine Arme und hielt mich fest. Damon und ich blieben so, bis die Müdigkeit überhandnahm und ich wieder einschlief. Doch dieses Mal träumte ich nicht von dem was am Abend bei der Brücke passiert war, sondern ich träumte von einem wunderschönen Tag mit Damon.

Als ich am nächsten Morgen aufwachte, lag mein Kopf auf Damons Brust und seine Arme hielten meinen Körper fest. "Guten Morgen, Schlafmütze." sagte Damon, weshalb ich meinen Kopf hob und ihn ansah. "Guten Morgen.", ich beugte mich zu ihm und küsste ihn. Damon erwiderte den Kuss und keine Sekunde später lag ich schon auf dem Rücken, und Damon über mir. Nicht eine Sekunde haben wir dabei unseren Kuss unterbrochen. Der Kuss wurde immer leidenschaftlicher, bis ich mich von Damon lösen musste, da mir die Luft ausging. Während ich versuchte meinen Sauerstoffmangel wieder in den Griff zu bekommen, sahen wir uns an. Plötzlich stand Damon auf und lief zum Badezimmer. Sprachlos sah ich ihm hinterher. Ich blieb auf dem Bett sitzen, hauptsächlich weil ich nicht aufstehen wollte. Kurze Zeit später kam Damon wieder aus dem Badezimmer, oberkörperfrei. Er kam auf mich zu und setzte sich neben mich. "Ich musste aufhören. Es ist nicht der richtige Zeitpunkt dafür." flüsterte er, während er mir eine Strähne aus meinem Gesicht hinter mein Ohr strich. Seine Hand blieb an meiner Wange und er strich mit seinem Daumen leicht über meine Wange. Ich nickte nur leicht und hob meinen Blick zu ihm. "Aber wir holen es noch nach." grinste Damon und küsste mich kurz, bevor er zu seinem Schrank ging. "Ich glaube, es wird Zeit das ganze wegzuschmeißen."

Damon fing also an seinen Schrank, wo er alle Unterlagen zu Stefan und Klaus aufbewahrt hatte, auszuräumen. Er hatte die Suche aufgegeben. Ich währenddessen machte mich fertig, da ich mich später noch mit Caroline im Grill treffen wollte.

"Du kannst es einfach nicht lassen, huh?" hörte ich Damon plötzlich fragen. Verwirrt drehte ich mich zu ihm um und wollte ich gerade danach fragen, was er damit meint, als ich Elena ins Schlafzimmer kommen sah. "Du hast meine Anrufe weggedrückt." "Ja, ich war zu beschäftigt mich um meine Freundin zu kümmern." "Warum hast du es mir nicht gesagt?" "Happy Birthday, Elena. Stefan hätte beinahe Bella von einer Brücke springen lassen. Kuchen?" "Er hat mich angerufen." "Was?" fragten Damon und ich gleichzeitig. "Stefan hat gestern Abend angerufen." "Was hat er gesagt?" "Er hat gar nichts gesagt. Aber er war es! Ich habe Sherriff Forbes gebeten den Anruf zurück zu verfolgen. Er kam aus Tennessee" "Wo er zur Country Musik Koma saufen macht. Wir hatten das bereits Elena. Stefan ist gegangen. Und das meine ich nicht in geographischer Hinsicht." Damon warf die Zettel in den Kamin und nahm sich die Schachtel Streichhölzer. "Er hätte nicht angerufen, wenn er gegangen wäre." Damon jedoch drehte sich nur um, zündete das Streichholz an und warf es in den Kamin, während Elena ging. "Vielleicht ist Stefan doch noch zu retten." murmelte ich. Damon drehte sich zu mir um, als hätte er sich verhört. "Das kannst du doch nicht ernst meinen! Hast du schon vergessen, was gestern Abend passiert ist?! Stefan ist gegangen und will nicht, dass wir ihn suchen!" meinte er sauer. Langsam ging ich auf ihn zu "Ich habe nicht vergessen, was gestern passiert ist. Das werde ich so schnell auch nicht. Aber er hat sich gestern bei Elena gemeldet. Das ist doch ein gutes Zeichen, oder?" "Er hat mir gestern ziemlich deutlich gemacht, was passieren wird, wenn wir ihn weiter suchen.", Damon umfasste mein Gesicht mit seinen Händen, "Ich kann dich nicht verlieren, Bella. Stefan will nicht, dass wir ihn suchen und deshalb werden wir ihn auch nicht mehr suchen. Er wird von alleine zurück kommen." Ich seufzte "Okay." "Ich versuche einfach nur, vor allem dich zu beschützen." "Ich weiß, und dafür liebe ich dich." sagte ich zu ihm, "Doch Stefan ist dein Bruder. Bitte gib ihn nicht auf. Ich weiß, dass was er gestern gemacht hat, war nicht in Ordnung. Aber er hat dein Leben gerettet." Damon sah mich für einen Moment einfach nur schweigend an. "Ich hasse es, wenn du Recht hast." brachte er heraus. "Ich weiß.", grinste ich und küsste ihn kurz.

Später machte ich mich auf den Weg zum Grill, wo ich heute mit Care verabredet war, nachdem ich Damon davon überzeugen konnte, dass er sich keine Sorgen machen muss, da Caroline bei mir sei. Allerdings bestand Damon mich zum Grill zu fahren und auf mich zu warten. Im Grill hielt ich nach Care Ausschau, doch anscheinend war sie zu spät. Was echt ein Wunder ist, denn normalerweise war sie immer pünktlich. Ich sah mich im Grill nach einem freien Platz um, als ich plötzlich Dad an der Bar entdeckte. "Hey Dad" begrüßte ich ihn mit einem Lächeln. Überrascht sah er mich an "Bella, geht es dir etwas besser?" "Ja, etwas. Damon lässt mich seitdem auch nicht mehr aus den Augen." Grinsend verdrehte ich meine Augen, "Aber ich konnte ihn davon überzeugen, dass mir hier nichts passieren wird, da ich mich mit Caroline heute treffen wollte." "Er will halt nicht das dir was passiert, genauso wenig wie ich." meinte Dad ernst. "Ich weiß." Ich schenkte Dad ein leichtes Lächeln. "Was hälst du von einer kleinen Wanderung durch die Smokey Mountains?" fragte Elena Dad als sie zu uns kam. "Du willst ein Rudel Werwölfe bei Vollmond zur Strecke bringen?" fragte Dad, als wäre sie verrückt. "Ich ehm lass euch mal alleine. Wir sehen uns später." verabschiedete ich mich und gab Dad einen Kuss auf die Wange und umarmte Elena. Ich sah Tyler alleine Pool spielen, beziehungsweise momentan mit Matt reden. Vielleicht weiß Tyler ja, wo Care steckt. "Hey ihr zwei." begrüßte ich die beiden mit einer Umarmung als ich bei ihnen ankam, "Was macht ihr hier?" "Ich arbeite hier." lachte Matt. "Ich dachte, ich würde Caroline hier finden." meinte Tyler plötzlich, "Ich wollte mich eigentlich heute mit ihr treffen, aber hab seit gestern nichts mehr von ihr gehört oder sie gesehen. Ihr habt sie nicht gesehen, oder?", fragte ich die beiden. "Ich bin über ihr Kommen und Gehen nicht mehr auf dem Laufenden.", meinte Matt ziemlich abweisend. "Hör mal, ich wollte nie, dass die Freundschaft zwischen ihr und mir ein Problem für uns wird." stellte Tyler klar. "Es ist wie es ist." meinte Matt und war dabei zu gehen, doch drehte sich dann nochmal zu uns um, "Heute Nacht ist Vollmond. Normalerweise hilft sie dir. " "Ja." seufzte Tyler "Was soll's." "Und hast du" Matt stockte "Ist das die Sache, bei der du Hilfe von jemanden brauchst?" "Ich komm zurecht, aber danke." lehnte Tyler ab und nahm einen Schluck von seinem Kaffee, verzog danach aber direkt auch das Gesicht "Verdammt, was ist nur heute mit meinen Geschmacksnerven los?" Matt und ich mussten lachen "Ist das Eisenkraut. Der Sherriff will das ich hier hin und wieder was in den Kaffee schütte." erklärte Matt. Tyler sah ihn geschockt an. "So schmeckt also Eisenkraut?" "Ja, aber allerdings überdeckt der Kaffee den Geschmack normalerweise." sagte ich. "Für Menschen jedenfalls." fügte Matt hinzu und verschwand mit einem vielsagenden Grinsen. "Tut mir leid, aber ich muss mit meiner Mom reden." meinte Tyler, während er Geld aus seiner Hosentasche kramte. Er zog 5$ heraus und warf sie auf den Pooltisch. "Ich sag dir Bescheid, wenn ich was wegen Caroline herausfinde." sagte er noch, bevor er den Grill verließ.

All or Nothing (The Vampire Diaries FF)Where stories live. Discover now