#1/Prolog

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Bens Sicht

Es war 20 Uhr im Herbst und deshalb auch Stockdunkel. Mal wieder war ich auch allein zu Hause. Meine Mutter lebte nicht mehr und mein Vater war arbeiten und scherte sich auch noch einen Dreck um mich. Im groß und ganzem war es so wie immer: langweilig. Leider fand die nächste Sitzung der Mondkinder, also unserem Klub, der aus Jugendlichen, denen es meistens nicht anders erging wie mir, erst Morgen statt. Einer dieser Mondkinder war Matt. Er war mein bester Freund und ich hatte auch vollstes Vertrauen in ihm.

Ich liebte es zu zocken. Jedes Spiel das man mir nannte konnte ich auch deshalb einem Sagen,bis ins kleinste Detail, wie man es spielte, welche geheimen zwischen Games es gab und wie alle Charaktere hießen. Zudem war ich super gut in der Schule, einen Durchschnitt von 1,0, und ein Computer und Technik-Freak. Ich will ja nicht überheblich klingen, aber so war es nunmal. Ich war ein Nerd und irgendwie auch gut in der Schule, warum genau wusste ich nicht, schließlich rührte ich dafür ja nie auch nur einen Finger.
Auch bastelte ich gerne an meinen eigenen Erfindungen herum und reparierte auch meine Geräte, wie z.B. meinen Computer, alleine. Doch am aller liebsten suchtete ich das Zelda-Spiel Majora's Mask. Gott liebte ich dieses Spiel. Ich zählte schon gar nicht mehr mit, wie oft ich schon dieses Spiel Stundenlang durch gesuchtet hatte und wieder von vorn anfing.

Da ich nichts besonderes zu tun hatte startete ich erneut das besagte Spiel. Es vergingen Stunden bis sich dann plötzlich mein Magen meldete: „Ich hab Hunger!!!".

Ich speicherte das Spiel einmal ab und beließ es dann auf dem Item-Menu, damit ich keine Zeit verlor.

Ich ging in die Küche und schmierte mir einfach schnell ein Brot, um mich dann wieder vor dem Bildschirm setzten zu können, bis dann auf einmal der Strom ausging. Na toll, jetzt hatten wir auch noch einen Stromausfall, genau dann,wenn man einen Tempel-Boss besiegt hatte!

Stocksauer suchte ich meine Taschenlampe aus dem riesigen Berg an Krempel, der sich neben meinem Bett angesammelt hatte raus und stampfte aus meinen Zimmer und runter in den Keller, wo der Sicherungskasten hing. Auf den Weg dorthin fühlte ich mich irgendwie unwohl, besser gesagt, beobachtet.

Endlich dort angekommen,sah ich den Spiegel meiner Mutter, der direkt neben dem Kasten hing. Normalerweise war er mit einem Laken, der nun auf den Boden lag,bedeckt. Irgendwie seltsam...

Ich betrachtete mich ein wenig. In dem Spiegel war ein 15 Jähriger Junge abgebildet mit hellblauen Augen und blondem Haar. Er trug ein grünes Tshirt und einfache Jeans mit weißen Socken an den Füßen. Nichts ungewöhnliches.

Ich schaltete dann den Strom wieder an und verschwand in meinem Zimmer, aber irgendwas war anders... Zudem stand mein Fenster, das ich eigentlich geschlossen hatte, weit offen. Verwirrt schloss ich auch dann dieses.

Erneut startete ich das Spiel auf den N64 und musste leider erneut gegen den Boss kämpfen.

Plötzlich hörte ich ein krankes Lachen hinter mir und ich drehte mich ruckartig um. Ein Junge, so etwa ein Jahr älter und um einen Kopf größer war als ich stand nun vor mir. Er hatte Kohlschwarzes Haar, weg gebrannte Augenlider und ein eingeritztes Lächeln. Zudem trug er einen weißen Kapuzenpulli, eine schwarze Jeans und schwarz-weiße Turnschuhe.

Ich wusste wer vor mir stand. Ich hatte seine Creepypasta und einen Zeitungsbericht über ihn gelesen. Zudem wusste ich auch, dass dieser Mörder nicht nur von der Polizei, sondern auch von der Armee verfolgt wurde.

Mir schlich ein leichtes lächeln auf die Lippen. Insgeheim war ich ein kleiner Fan von ihm.

,,Sieh an, sieh an.",begann ich meinen Satz. „Was führt denn ein Serienkiller wie du es bist in mein bescheidenes Stübchen? Klopft man normalerweise nicht,als Gast, an?"

,,So?", fragte er. ,,Sollte ich das? Dabei bin ich schon hier. Was willst du jetzt tun?"

Amüsiert sah er mich an.

,,Dir einen Vorschlag machen." ,,Und der wäre?" ,,Spiel gegen mich Supersmash Bros! Sollte ich gewinnen, darfst du mich nicht töten, ehe du mich nicht Besiegen kannst. Und..." ,,Sollte ich gewinnen, bringe ich dich sofort auf die grauenvollste und schmerzhafteste Weise um. Aber sag mir, warum du mir diesen Vorschlag machst." ,,Aus Langeweile. Ich brauche jemanden, der mir ebenwürdig ist. Und wann wirst du das nächste mal aus freiem Wille deines Gegenübers wieder so eine Herausforderung bekommen, huh?" ,,Herausforderung angenommen." ,,Ich zähle auf den Wort."

Amüsiert holte ich das Modul von dem besagtem Spiel zum Vorschein und schob es in den N64. Ich stellte auf 2 Player Modus und schob dem Killer einer der beiden Controller in die Hand, setzte mich neben ihm und startete das Match.

Es war ein schwerer und genialer Kampf. Bisher war noch keiner aus der Arena geflogen. Und wir waren schon beide bei 346% Kampfschaden. Wer hätte gedacht, das er so gut sein würde.

,,He, kleiner,", begann er. Ich gab ein leichtes Hm ab, um verständlich zumachen, das ich ihm zuhörte. ,,Du bist gut. Hatte lange nicht mehr so einen Spaß, danke. Mein Name ist im übrigen Jeff."

Ich konnte ihm schlecht sagen, dass ich wüsste wie er hieße, deshalb antwortete ich bloß: ,,Kein Problem. Ich bin auch froh endlich mit jemanden was zu zocken, der wenigstens mal Interesse zeigt an so welchen Spielen. Meiner ist Ben." ,,Ich interessiere mich nicht für Games." ,,Nein?" ,,Nein.. Mir war lediglich, nur, wie dir, langweilig und wollte etwas Abwechslung." ,,Aha... Dafür kannst du aber ziemlich gut mit dem Spiel umgehen. Wie kommt's?" ,,Hab mit meinem Bruder öfters mal gespielt..."

Ich nickte und wir spielten weiter.

All We Need Is Faith || Jeff x BenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt