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Plötzlich fühlte es sich so an, als ob ich fallen würde- und kurze Zeit später landete ich mit einem dumpfen Aufschlag auf einer Wiese. Ich öffnete die Augen und sah in einen klaren, blauen Himmel.
Verwirrt setzte ich mich auf und erblickte einen weißen Dust, welcher aussah wie Nebel. Skeptisch blickte ich diesen an.
Schließlich stand ich auf und ging auf diesen zu, um dann fest zu stellen, dass es keinen Durchgang gab. Es war eine Art Barriere. Seufzend drehte ich mich um und sah einen großen, grünblättrigen Baum mitten auf einem kleinem Hügel. Die Nebelbarriere wund sich ringsum. Unter jenem Baum standen vier Menschen und einer, welcher einsam am Baum angelehnt saß.
Mir kam dieser Ort verdammt bekannt vor. Mehr als bekannt. Aber woher?
Ich ging langsam näher an diesen Baum heran, sodass ich ihn besser betrachten konnte.
Alle fünf trugen verschiedene Masken. Eine mit drei Augen und großen Kiefergreifern, eine, die einem Zentauren ähnelte, eine rote Fischmaske und eine, die von Indianern hätte stammen können, jedenfalls von den Gesichtsbemalungen her. Diese Masken trugen die Vier, die standen, gingen und tanzten. Die vom Fünften konnte ich immer noch nicht ganz identifizieren.
Ich wollte näher heran treten und stieg den Hügel etwas herauf, als ich von dem mit der dreiäugigen Maske gesehen wurde. Der Maskenjunge lief grade Wegs auf mich zu und blieb unmittelbar vor mir stehen. Ich konnte nicht anders, als ihn anstarren. Er war größer als ich und der Körperbau, sowie die Gangart kam mir ebenfalls so bekannt vor.
Ich schwieg. Ich wusste nicht mal ob und vorallem was ich sagen sollte und beschloss einfach erstmal zu beobachten. Im Notfall hätte ich ihn ja noch umbringen können.
Der Maskenjunge hob seine Hand, ließ sie aber wieder fallen und sah zu Boden. Was war los mit ihm?
Ich hörte Schritte auf uns zu kommen und bemerkte dadurch, dass sich die anderen Maskenwesen hinter den Maskenjungen, welcher vor mir stand, stellten.
Skeptisch blickte ich von einer Maske zur anderen und erhob schließlich doch meine Stimme: ,,Ähm, sorry, aber was soll das werden? Versteht ihr mich überhaupt? Könnt ihr sprechen? Wer oder was seid ihr?"
Anscheinend verstand der Maskenjunge vor mir und griff sich zitternd zur Maske, um diese dann zaghaft abzuziehen. Meine Augen weiteten sich.
,,Wie... jetzt...?", meine Stimme versagte.
,,Ben...", der Junge vor mir, der mir so ungeheuerlich bekannt vorkam senkte den Blick, wodurch seine braunen, wuscheligen Haare seine smaragdgrünen Augen verdeckten.
Ich begann zu zittern und stürzte mich auf ihn.
,,Wie oft muss ich dich eigentlich noch töten, damit du mich endlich zu Frieden lässt?! STRIB ENDLICH!", damit drückte ich Matt die Kehle zu.
Der Braunhaarige wandte seine Augen nicht von mir ab. Sein Ausdruck blieb auch gleich, als ob nichts wäre. Als ob ich gar nicht zudrücken würde.
,,Ben. Ich kann nicht mehr sterben. Ich bin tot. Schon längst. Es tut mir leid.", sagte er.
,,Was erzählst du mir da für einen Schwachsinn?!", damit versagte meine Stimme und Kraft komplett und ich fing an zu weinen.
Was soll das hier?! Ist das ein Traum?! Wenn ja, ein Alptraum. Das kann unmöglich die Realität sein...
Ich stieg von Matt runter und setzte mich neben ihn ins Gras. ,,Genau... Jetzt versteh ich... Das ist nur ein Traum... alles nur ein böser Traum... das muss es sein. Dann ergäbe alles auch einen Sinn. Tote, die wieder lebendig werden, Geister, Dämonen, Zeitreisen, Einhörner, Phönixe, ein verrückter Wissenschaftler, einen super tollen festen Freund, den man angeschrien hat, tote Freunde. Alles nur ein Traum. Ich muss nur aufwachen und dann holt mich der echte Matt von Zuhause ab. Wir gehen gemeinsam zur Schule oder zu Rose, Nico und Dusk und er macht mir heiße Schokolade. So wie immer..."
Matt setzte sich auf und sah mich wehleidig an.
Plötzlich spürte ich sanft eine Hand auf meine Schulter. Ich sah träge und in Tränen getränkt auf und erblickte die Maske, die einem Zentauren ähnlich sah. Dieser zog seine Maske ebenfalls ab. Dahinter zum Vorschein kam Dusk.
,,Dir wurde echt mies mit gespielt...", sagte Dusk. ,,Leider ist dies alles kein Traum. Wäre schön wenn."
,,Unser Benny is' echt groß geworden, nisch'?", sagte das Mädchen mit der Indianermaske, das sich als Rose heraus stellte.
,,Allerdings.", das war der letzte der Vier, der mit der Fischmaske. Auch er zog seine Maske aus. Es war Nico.
,,Ben, bitte... hör mir zu...", kam es diesmal von der Seite. Matt hatte sich aufgesetzt.
Regungslos starrte ich Matt an. Worüber wollte er bitte reden? Wie er fast zum Vergewaltiger wurde? Seinen Hass gegen mich? Meine Ermordung?
,,Es tut mir leid.", sagte er.
Ich sah ihn ungläubig an. ,,Was...?"
,,Ich sagte, es tut mir leid. Alles was geschehen ist. Doch das war nicht ich. Nichts von all dem. Auch, als ich dich 'befummelt' hab. Ich war das nicht. Ich war zu dem Zeitpunkt bereits tot. Sowie der Rest hier. Schuld an dem ist dieser Wissenschaftler. Er hatte mir einen kleinen Job gegeben, als ich einen suchte. Aber nie hätte ich gedacht, dass er Experimente an mir durchführen würde und- oh Ben... es tut mir alles so leid...", Matt senkte den Kopf.
,,Also nicht nur ich.", ich ballte meine Faust erneut.
,,Ich weiß, dass du mich für all dies hasst. Aber ich bin froh, dass ich dir wenigstens noch einmal 'Entschuldigung' sagen konnte.", damit umarmte er mich.
Zitternd legte ich auch meine Arme um ihn und senkte meinen Kopf in seine Halsbeuge.

All We Need Is Faith || Jeff x BenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt