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Mit gesenktem Kopf ging ich weiter voran.
,,Was ist wenn...", fing ich an, führte den Satz nicht zu Ende, womit ich Jeffs Interesse weckte.
,,Was denn?", er blieb stehen. Er war grade damit beschäftigt sich den Mundschutz anzuziehen und sich daran zu gewöhnen.

Eine leichte Brise kam auf und fuhr sanft durch mein Haar. Es hinterließ dabei eine leicht gekühlte Haut. Sie verflog weiter durch Bäume des Waldes und erzeugte dadurch ein angenehmes Rascheln jener Blätter, die an den Bäumen hingen.
Mein Blick jedoch galt den Boden. Dieser war weder sonderlich interessant, noch wunderschön oder gar hässlich. Er war neutral. So wie ein mit Blätter überhäufter Weg nun mal sein sollte.
Ich brachte kein Ton hinaus. Ich konnte nicht. Meine Kehle war wie zugeschnürrt, als ob etwas nicht reden wollte...

Jeff schnaltze mit der Zunge, zog mich zu sich heran. Er zog seinen Mundschutz etwas hinunter und legte seine rauen, jedoch auch gleichzeitig sanften und weichen Lippen auf die meine. Schließlich löste er sich auch schon wieder von mir und umarmte mich. Er schien mich nicht mehr los lassen zu wollen.
Auch ich klammerte mich an ihn und drückte mich noch mehr an ihn heran. Alles was ich momentan einfach brauchte war seine Nähe. Ich fühlte mich so unglaublich gehütet und sicher in seinen Armen. So schloss ich meine Augen und lauschte. Ich lauschte dem Winde, der durch Haare und Bäume zog. Die Vögel, die fröhlich zwitscherten. Auch lauschte ich Jeff. Seinen Atem, seinem Herz. Es schlug schnell. Ich war so glücklich, schließlich war es mein verdienst, dass es so schnell hüpfte.

,,Sag es mir, was ist, wenn was?", hauchte er mir in mein Ohr.
Ich vergrub mein Gesicht in seine Schulter. ,,Was ist, wenn wir Lagu nicht besiegen können?... Was ist, wenn du stirbst?... Was ist, wenn Jack was passiert?... Was ist, wenn wir das alles hinter uns haben? Wo werden wir wohnen? Ich hab angst... was ist, wenn wir wirklich versargen?... Die Menschheit ist mir so gesehen komplett egal, sie waren eh alle scheiße... aber trotzdem, er wird uns zu seinen Sklaven machen... Ich... Ich... Ich... Ich weiß einfach nicht mehr ein, noch aus... Jeff... bleib einfach bei mir... versprich mir, dass du nicht stirbst..."
,,Ben..."
,,Versprich es..."
,,Ich versprech es dir. Mach dir keine Sorgen, wir schaffen das alles schon irgendwie. Ich bin mir sicher. Außerdem dem haben wir ja noch, wie du schon sagtest, den Nierenfresssack von Arzt bei uns. Dem passiert schon nichts."
,,Danke..."
,,Wofür?" Erstaunen spiegelt sich in seinen Augen wieder.
,,Für einfach alles. Dafür, dass du bei mir bist. Dafür, dass du mich schon so oft gerettet hast. Dafür, dass du dich wieder für mich in Gefahr bringst...", ich drückte mich fester an ihn.
,,Mach dir nichts draus, schließlich hab ich mit dem Kerl auch noch ein Hündchen zu rupfen. Außerdem ist es auch meine Schuld, dass der Kerl so weit gekommen ist."
,,Ist es nicht. Ich bin froh dich getroffen zu haben, ohne dich wäre mein Leben nur halb so toll."
,,Du bist süß~"
,,Bin ich gar nicht!"
,,Jetzt schmoll nicht~!", er fing aus Herzen an zu lachen.
Aufgebracht sah ich ihn an, jedoch konnte ich nicht wirklich lange auf ihn sauer sein. Allmählich stimmte ich auch ins schallende Gelächter mit ein.

Gemeinsam gingen wir die Straße entlang, als uns plötzlich ein Auto entgegen kam.
Darauf hin ließ Jeff meine Hand los, setzte sich den Mundschutz, so wie seine Sonnenbrille, wieder richtig auf und fing an zu winken. Das Auto hatte ihn bemerkt und fuhr zum Weg heran.
Was hatte er denn jetzt wieder vor? Anhalter zu spielen war nicht wirklich seine Art.
Schweigend setzte ich nun auch meine Sonnenbrille auf.

Der Fahrer hielt an und fuhr sein Fenster runter. ,,Kann ich euch ein Stück mitnehmen?"
Er schien ein freundlicher und gut gelaunter Mensch zu sein. Dies hatte jedoch rein gar nichts zu bedeuten, schließlich hatte ich dies auch von meinen Freunden gedacht.
Jeff nickte leicht und stieg ein. Ich tat es ihm gleich.
,,Wo darf's denn hingehen, wenn ich fragen darf?", versuchte der Mann einen Smalltalk zu starten.
,,Ins Land der Träume, mein guter~", man konnte das bösartige, verrückte Grinsen Jeffs heraus hören.
Der man fing an zu zittern. ,,W-Wie bitte? Sie wollen mich wohl auf den Arm nehmen."
,,Nein, keines Wegs~"
,,Sie spinnen doch!"
,,Vielleicht ein kleines Bisschen~", er zog seinen Mundschutz hinunter.
,,OH GOWD!", er hielt sich die Hand vorm Mund und fing an zu zittern.
,,Shhh~ geh einfach schlafen~", damit zog Jeff aus der Bauchtasche seines weißen Kapuzenpullis ein Messer und durchschnitt die Kehle des Fahrers.
Jeff stieg erneut aus und beförderte den Kerl aus dem Auto. Schließlich setzte er sich auf den Fahrersitz. Auch ich stieg aus und setzte mich neben ihn auf dem Beifahrersitz.
Jeff richtete erneut seinen Mundschutz und startete den Motor.
Jeff kicherte. ,,Das tat gut~ So, und jz auf zur Stadt, wir dürfen keine Zeit verlieren!"

All We Need Is Faith || Jeff x BenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt