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Ungern wollte ich wieder dort hinein. Aber was sollte man schon machen? Schließlich wollte ich auch nach hause.

Ich bemerkte ein ziehen, dann regestrierte ich, das Jeff schon weiter gehen wollte. Seufzend folgte ich ihm. Erst jetzt bemerkte ich, wie schön die Umgebung eigentlich war. Bei meiner Flucht hatte ich ja nicht drauf geachtet.

Der Boden war mit Steinen gepflastert, diese waren mit Moos bedeckt und sah einfach hübsch aus. Blätter lagen zudem auch noch überall verteilt.

Neben dem Eingang des Gebäudes wuchsen zwei prächtige Kirschbäume empor. Diese verlorenen Kirschblüten, sobald ein leichter Windhauch aufkam. Sowie jetzt.
Ich zog Jeff unter einer dieser Bäume und küsste ihn. Er erwiderte. Wir lösten uns und er sah mich an: ,,Wofür war der denn jetzt?~''
Rot sah ich zu Boden. ,,Das stand auf meiner to do list...'' ,,Niedlich~''

Sanft umarmte er mich. ,,Wir sollten aber langsam mal wirklich rein gehen, schließlich wollen wir wieder in unsere eigene Welt zurück, oder etwa nicht?'', er lächelte mich an. ,,Doch.'', meinte ich lächelnd und ging mit ihm Hand in Hand in das Gebäude. Augenblick kam mir der Geruch von Verwesung und Schimmel in die Nase. Mir wurde schlecht. War der Geruch gestern auch schon so stark?

Ich klammerte mich an Jeff fest. Dieser Lächelte mich an und führte mich durch die Verschiedensten Korridore. In einem hingen Bilder, Portraits und andere Kunstobjekte. Die Augen der Portraits waren leer und blickten traurig drein. Irgendwie war es hier ziemlich bedrückend.
Ich drückte mich mehr an Jeff ran. Ich mochte es hier nicht.
Ungewollt kullerten mir ein paar Tränen die Wangen runter.

,,Jeff?'', fragte ich mit kratziger Stimme. Er sah mich an.
,,K-können wir ein bisschen schneller gehen? I-ich fühl mich hier unwohl...''
Plötzlich fand ich mich in seinen Armen wieder. ,,Am ende dieses Korridors befindet sich eine Tür, da müssen wir hin.'', erklärte er. Ich nickte und ging weiter.

Ein roter Teppich zierte den Boden und zerrissene lila farbende Vorhänge die riesigen Fenster, die zerbrochen waren. Spinnenweben hausten in allen möglichen Ecken und zwischen den Thtonleuchtern, sowie Kerzenständern.

Je mehr ich voran schritt, hatte ich das Gefühl, dass diese leeren, kalten Augen dieser Portraits mich anstarrten und zorniger wurden. Als würden sie mir Vorwürfe machen. Als ob sie mir zuriefen 'Verschwinde', 'du bist hier nicht erwünscht', 'du Fehler', 'Monster', 'Dreck'.
Wann hatte ich mich zuletzt nur so Unbehagen gefühlt?
Mehr und mehr klammerte ich mich an Jeff. ,,Was ist los?'', fragte dieser mich und sah zu mir runter.
,,D-die Bilder..'',stotterte ich und fing an zu weinen. ,,Ich... w..e...i..ß a-auch.. ni..ch... sie.. sie.. sie si..nd ko...mich....'' ,,Sh... Alles ist gut. Ich bin ja bei dir.'', sanft flüsterte er diese Worte in mein Ohr. Eine Gänsehaut überkam mich. Ich nickte und klammerte mich weiterhin an ihn.
Er hob mich hoch und trug mich bis zum Ende des Ganges. Dort öffnete er eine große prachtvoll verzierte Tür und trat hinein.

Hier war es anders, als im übrigen Gebäude. Eher gemütlicher. Ein Kamin war vorhanden und glühte lichterloh. Es war mollig warm.
Jeff setzte mich auf den Sessel vor jenen ab. Dann ging er zu einer der Kommoden rüber und wühlte in einer der Schubladen. Heraus nahm er eine Nadel und ein Handy. Perplex sah ich ihn an.

,,Vertraust du mir?'', sorgend sah er mich an. Ich nickte. So kam er mir näher und kniete vor mir nieder. Diese Pose erinnerte mich an die Frage 'Willst du mich heiraten?'. Augenblicklich wurde ich rot. Hoffentlich würde er mich wirklich irgendwann mal fragen.

,,Darf ich?'', er nahm meine Hand. Ich wurde noch röter und nickte schließlich. Er lächelte beruhigend und setzte die Nadel an. Schlussendlich stach er zu. Ich kniff meine Augen zu und quitschte etwas auf. Dann öfnete ich sie sachte und sah schon das Blut fließen. Nun legte er das Handy unter die Tropfen und ließ das Blut auf den Bildschirm fließen.
Er lächelte mich nochmal aufmunternd an und nahm mich dann feste in den Arm, ehe wir in das Handy gezogen wurden. Auch ich krallte mich regelrecht fest, um ihn nicht noch einmal zu verlieren. Ich schloss die Augen und wartete.

All We Need Is Faith || Jeff x BenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt