All We Need Is Faith || Jeff x Ben

#23

Ich legte meine Arme um meine Beine und winkelte diese an.

Ich konnte ihm nicht glauben. Ich durfte einfach nicht. Jeff würde niemals mit mir spielen, geschweige denn mich anlügen. Oder doch? Ich wusste nicht mehr was der Wahrheit entsprach und was nicht.

Ich sah wieder zu Lagu. Wieso war es mir nicht früher aufgefallen, dass er der Zombie-Freak von damals war. Hatte ich die Ereignisse wirklich so stark verdrängt? Anscheinend schon.

Lagu stand einfach da und lächelte.

,,Was denn? Ist der kleine Bennyboy etwa schon am Ende seiner Kräfte angekommen? Wem vertrau ich, wem nicht? Hi Hi hi~'', ihm schien es Spaß zu machen auf mir rum zu hacken.
Mein Blick verängte sich. ,,Schnauze...'', knurrte ich und stand auf.
,,Oho~ wird da jemand aufsäßig?~''

Ich donnerte gegen die Gefängnistür und rüttelte dran.
,,Lass mich raus, damit ich dich zum Schweigen bringen kann.'' ,,Tut mir ja unglaublich leid Benny, aber das geht nicht~''

Ich legte meinen Kopf schief und sah ihn weiter voller Hass an.

,,Ist da etwa jemand neugierig geworden?'', er hielt sich die Hand vor den Mund und kicherte. ,,Immer mit der Ruhe, du wirst alles noch früh genug erfahren.~'' ,,Ich will es aber jetzt wissen! Was hat ein Zombie-Freak mit einem Serienmörder bitteschön vor?! Ich kann dir nicht bei deinen absurden Vorstellungen helfen, vor allem weiß ich ja noch nicht mal was dich dazu treibt!'', knurrte ich noch gereizter. Er grinste: ,,Meinen absurden Vorstellungen? Ich will doch nur, dass es den Menschen besser geht. Sie haben dann weder Versand, noch Emotionen. Somit können Sie nie weder verletzt werden, noch Trauer empfinden. Obendrein überlebt man als Untoter. Das ist doch fantastisch! Natürlich wird es noch welche mit verstand und Emotionen geben, aber nur um jemanden zurück ins Leben zu holen und zu quälen. Es ist grandios! Ich bitte dich Ben, schließ dich mir an und wir werden eine Welt nach unseren Idealien erschaffen!~'' ,,Was redest du da?!'' ,,Was meinst du?'' ,,Bist du bescheuert?!'' ,,Nein, wieso?'' ,,Du kannst doch nicht die komplette Welt nach deinen Wahnvorstellungen verändern!'' ,,Wieso nicht? Bist du es denn nicht leid die ganze Zeit rum geschubst zu werden?''

Ich sah ihn entgeistert an. Es stimmte. Es war wahr, dass ich es leid war. Aber mit wem könnte ich denn dann meine Spiele spielen, wenn alle zu verkommenen Objekten würden. Alles würde herunter kommen und einsam werden. ,,Nein.'', sagte ich bestimmend.

,,W-wie meinst du das?'', erschrocken sah er mich an.
,,So wie ich es meine! Nein! Ich werde nicht mit einsteigen! Das ist doch absurd! Du stürzt die ganze Welt ins nichts! Dein Plan wird nach hinten los gehen!''

Sein Blick verfinsterte sich. ,,Wirklich zu schade~ Wir hätten das perfekte Team abgegeben! Nur du und ich, die die Welt zu einer besseren machen! Aber es ist ja deine Entscheidung, nicht wahr?~''

Er grinste und ließ von der Zellentür ab. Breit grinsend ging er zum Tisch und kramte etwas in den Folterinstrumenten rum. Ich musste schlucken.

,,Hast du dich denn nie gefragt, warum du damals nicht gestorben bist?'', kam es plötzlich über seine Lippen. Ich sah ihn als, als hätte ich einen Geist gesehen.

,,Ich deute dies als ein Ja. Und sicherlich bist du nie auf eine Antwort gekommen. Dabei ist es so einfach. Dieser Grund ist es auch, warum ich mich sehr an dir interessiere. Es ist dein Blut. Klingt interessant, nicht wahr? Man muss es nur richtig verarbeiten und man hat die Welt zu Füßen liegen~'' ,,Du spinnst!'' ,,Mag sein, aber hast du eine bessere Erklärung?''

Bedrückt sah ich zu Boden. Ich schüttelte den Kopf.

Lagu drehte sich um und lächelte. ,,Nein? Also bleiben wir bei meiner Erklärung~'', erneut drehte er sich zum Tisch und schien endlich das gefunden zu haben was er gesucht hatte. ,,Ah~ jetzt kann die Party erst richtig los gehen~ Weißt du Ben, ich beneide dich. Du bist unsterblich, ich nicht. Du hast dieses Unsterblichkeits Sirup direkt Vorort und könntest so viel damit anstellen.''

Er verzog sein Gesicht und trat erneut näher an mich ran. Nun konnte ich auch erkennen, was er da hatte. Es war eine Spritze und den Gefängnistürschlüssel.

,,So viel...'', oft wiederholte er dies, bis er endlich wieder vor dem Gitter stand und mich einfach nur anglotzte. Automatisch wich ich ein paar Schritte zurück, was ihn jedoch nicht besonders Störte. Stattdessen schloss er auf und betrat die Zelle, um mir näher zu kommen. Als er dann bei mir stand, versuchte ich ihn weg zu schubsen, was mir leider nicht gelang, da die Wunden sich bei jeder zaghaften Bewegung aufs neue brannten wie die Hölle.

Lagu jagte mir die Spritze in den Arm und zog das Blut auf. Mir wurde aus einem unempfindlichen Grund plötzlich richtig schwindelig. Endlich zog er das Teil aus meinem Arm. Ich taumelte zurück.

Lagu kehrte zurück zum Tisch. Erst jetzt fiel mir auf, dass da noch ein weiteres Objekt drauf lag, was jedoch von einem großen Tuch bedeckt war. Dieses riss Lagu hektisch runter und jagte die Spritze einem Menschen in den Oberarm.

Meine Augen weiteten sich bei diesem Anblick. Ich wollte und konnte nicht glauben, wer da lag.

Warum?.....