#21

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Ich zichte auf als ich starke Schmerzen fühlte. Moment... Ich spürte Schmerzen? Ich war nicht tot? Wo war ich denn bitte schön?! Ich befand mich jedenfalls nicht im Wasser, dafür war es hier zu luftig.

Vorsichtig versuchte ich meine Augen zu öffnen. Es klappte, aber viel sah ich nicht...
Es war Stockfinster, noch nicht mal sah man seine eigene Hand vor Augen.
Ich musste mich also auf meine Anderen Sinne verlassen.

Ich tastete am Boden herum. Ein eiskalter, steiniger Boden machte sich bemerkbar. Dann waren da noch Halme. Sie pieksten ein wenig. Ich nahm an, es würde sich um Stroh handel.

Als nächstes der Geruch. Es roch fischig und schimmelig, sowie nass und feucht.

Man konnte Tropfen und den Wind heulen hören.

Eine eisige Gänsehaut machte sich auf meine Haut breit. Es war kalt.

Wo zum Henker war ich hier?!

Zitternd überkreuzte ich meine Arme und fing an mich warm zu rubbeln.

Ich zuckte zusammen, als in mir die Erinnerung hochkam, in der ich mich für Jeff geopfert hatte. Wo war er?! Wie ging es ihm?! Lebte er.. überhaupt noch?..

Mein Körper zitterte noch stärker, als er es jetzt schon tat. Ich könnte es mir niemals verzeihen, wenn Jeff etwas geschehen würde. Er war das einzige was mir blieb, der einzige dem ich wirklich vertraute. Ich wollte ihn wieder sehen. Jetzt!
Mir fehlte seine Nähe. Er würde mich umarmen und mich wärmen. Aber er war nicht hier, wo auch immer 'hier' war. Ich wusste es nicht...

Langsam versuchte ich auf zu stehen, was mir nicht gelang. Ich klappte wie ein Taschenmesser zusammen und lag erneut auf dem kalten Boden. Alles schmerzte.

Kauernd lag ich da und wand mich nur vor Schmerzen. Es war schrecklich.

Seit wann war ich eigentlich so schwach? Seit wann war ich so von jemandem abhängig? Auch hierzu hatte ich keine Antworten...

Ich biss die Zähne zusammen und stand auf. Scharf zog ich die Luft ein. Mein Körper fühlte sich an, als wäre er aus Blei.
Ich ging ein paar Schritte, um dann fest zu stellen, dass ich nicht weiterkam. Es lag diesmal aber nicht an mir. Etwas hielt mich zurück. Es war ein Kettenrasseln zu vernehmen. Was hatte dies bitte schön zu bedeuten?!

Ich setzte mich zurück und tastete an meinen Hand und Fußgelenken rum. Ich spürte etwas kaltes. Nicht wahr... nein... bitte nicht..

,,Das kann doch nicht euer fucking ernst sein?!'', fluchte ich rum.

Ich war sichtlich genervt. Irgendwer meinte mich an Ketten zu ketten. War ich nun hier ernsthaftlich eingesperrt?...

Ich wollte nicht einsam hier enden...
Nicht so...

Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen, gefolgt von Tränen.

,,Das kann echt nicht euer Ernst sein... Was habe ich jemals jemanden getan, dass ich so ein scheiß Schiksal habe?... Muss man mir wirklich alles nehmen?.. Hatte ich es wirklich verdient...?... warum kann ich nicht einfach sterben... warum komme ich ins Leben zurück?.. man hatte mich doch ermordet... warum...'', ich lachte.

,,Wie tief war ich Bitte gesunken?..''

Mir kamen die Erinnerungen der Ermordung meiner Mutter hoch... Ich hatte es vergessen, wie sie starb... jetzt wusste ich es wieder... Was wollte der Kerl damals? Warum musste meine Mutter sterben? Wer war das überhaupt? Musste ich ihn wirklich wiedersehen? Ich wollte nicht...
Wäre der Kerl nie in mein Leben getreten, würde alles noch wie damals sein.. ja... wie damals...
Ich werde diesem blonden Zombie Freak niemals verzeihen...

Jeff wird mich finden, da war ich mir sicher. Ich spürte seine Lippen auf die meine noch so deutlich, dabei weiß ich nicht wie lange ich geschlafen hatte und dies her war. Ich vermisste seine Berührungen. Ich war einsam... Ich sehne mich nach ihm...

Ich rollte mich zusammen, zog meine Beine ganz nah an meinen Körper und hielt sie fest. Meine Tränen ließ ich freien lauf. Wieso sollte ich sie auch aufhalten? Ich konnte es noch nicht einmal...

Nach gefühlten Stunden hörte ich auf zu weinen und starrte einfach in die Leere. Ich stellte mir Jeffs wunderschönes Lächeln vor. Ich wollte ihm um den Hals fallen, doch es ging nicht.

Stunde um Stunde verging, während ich einfach da lag, frierte und mich an schöne Ereignisse erinnerte.

Einmal waren Jeff und ich abends unterwegs gewesen, einfach nur um frische Luft zu schnappen, als uns plötzlich ein Mädchen entgegen kam.
Erst blieb sie perplex stehen und starrte uns einfach nur ungläubig an. Jeff wollte schon sein Messer zücken, als das Mädchen plötzlich auf ihn sprang und wie eine verrückte 'Jeffylein' durch die Gegend schrie. Ein Fangirl.
Ich lachte mich halb tot bei diesem Szenario. Jeff war inzwischen ziemlich genervt von der, weil sie einfach nicht los lassen wollte und es sich an hörte, als ob sie gleich zu einem Orgasmus kommen würde, so sehr quitschte und fangirlte sie.
Schließlich kam ich ihm dann doch zur Hilfe und beseitigte das Problem. Zwar war Jeff noch eine weile ziemlich schlecht gelaunt, aber auch dies legte sich wieder.

Ich lächelte.

Plötzlich wurde ich von einem näher kommenden Geräusch aus meinen Gedanken gezogen. Leise lauschte ich, was das war. Es hörten sich nach Schritten an. Es wurde heller und man konnte eine Art Lichtquelle erkennen, dass jedoch noch hinter einer Ecke lauerte und langsam näher kam.

War ich nun gerettet?
Würde Jeff gleich hinter der Ecke hervor kommen und mich in seine Arme schließen?

All We Need Is Faith || Jeff x BenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt