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Rechtzeitig konnte ich jedoch geschickt ausweichen. Es prallte an der Wand des Schiffes ab und landete schmerzhaft auf. Doch davon ließ es sich nicht unterkriegen und rappelte sich wieder auf.

Das Biest sah mir tief in meine Seele. ein eisiger Schauer überkam mich, der mich erinnern ließ, keine Waffe zur Verteidigung parat zu haben. Was nun?

Von meinem gehocktem Zustand stand ich auf und ergriff die Flucht. Leider war dieses Vieh hartnäckig und folgte mir.

Eine tobende Schlacht. Schmerzerfüllte Schreie und der Geruch von Blut lag in der Luft.

Ein schrecklicher Schmerz durch fuhr mich und ich landete fluchend auf den Boden. Mein Gewand war zerrissen und blutig. Am Rücken klaffte eine Tiefe Wunde hervor.

Keuchend tastete ich nach besagter Wunde, was es nicht unbedingt besser machte, sondern nur verdammt schmerzte. Knurrend sah ich zu dem Wesen, das mir diese Wunde verpasst hatte.

Ein mordlustiges Grinsen schlich sich über ihre Lippen. Nie hätte ich zu träumen gewagt, dass ich jemals ein Opfer sein könnte, diese Situation, in der ich zur Zeit steckte, bewies aber genau das Gegenteil. So war es nun mal. So war es immer schon. Ich war einfach zu schwach und konnte mich gegen nichts und wieder nichts währen.

Ich sah es ein. Im eigentlichen war ja doch immer ich das Opfer. Ob es nun um Vergewaltigungen oder ums ertrinken ging. Ständig habe ich mich auf die Hilfe anderer verlassen und einfach feige mich in einem Videospiel versteckt, um nicht selber antreten zu müssen...

Schwankend stand ich auf und sah das Wesen an. Ich wollte wenigstens nicht komplett Kampfunfähig verrecken, dass lies mein Ego leider nicht so ganz zu.

Die Meermaid leckte sich genussvoll mein Blut von ihren Krallen und schien dabei noch mächtiger zu werden.

,,MeHr..MEhRRR... GIB mir MEEEEEHRRR.... sooooo KösTLiCH....", nuschelte die von Dämonen besessene Stimme.

Sie schien an Kraft zu gewinnen und viel mächtiger zu werden. Ihre Augen leuchteten gefährlich gelb und ihre Haaren schwebten in alle Richtungen. Als ob sie Tollwut hätte, sabberte sie aus ihrem Mund. Sie sah einfach insgesamt richtig Krank, in Sinne von psychopatisch, aus.

Vereist starrte ich auf jenes Wesen, bis ich schließlich meinen Blick senkte. Meine blonden Haare fielen mir wie ein Vorhang ins Gesicht.

Die eiskalte Luft des Sturmes schlugen wie mächtige Pranken immer wieder auf das Schiff ein. So wütete auch dieser über dem Wasser, sodass es gezwungen war mächtige Wellen frei zu geben, die drohten das Schiff zu verschlingen.

Zu dem Wiegenlied des Meeres schnellte der Arm der Meereshüterin erneut vor, um mich mit ihren gefährlichen Klauen zu packen. Jedoch wurde ich vorher schon von Jemanden gepackt, mit dem ich ein paar Meter weiter geschleudert wurde.

Ich kniff meine Augen zu und wartete auf den Aufprall, der meines Glückes leichter als gedacht ausfiel. Behutsam wurde ich jedoch immer noch an den männlichen Körper gedrückt, der sich als deren Jeffs entpuppte, nachdem ich meine Augen vor schreck öffnete.

Freudestränen, dass er noch nicht in die Tiefe des Meeres gezogen wurde, liefen mir über die Wangen. Ich drückte mich an ihn und lies ihn nicht los, da ich wusste, wenn er gehen würde, würde es Verluste geben. Und dies wollte ich nicht.

Jeff sah mich mit einem lächeln an, das soviel wie >>mach dir keine Sorgen<< bedeutete. Ich wollte das nicht. Er solle nicht...

Weiterhin klammerte ich mich an ihn fest.

,,Das wirst du nicht schaffen...", besorgt sah ich ihn in seine Augen.

,,Man kann dies nicht wissen, ehe man es nicht probiert hat.", er lächelte, wie schon so oft.

,,Ich aber... weiß es... bitte... lass es!", versuchte ich zu kontern, doch hörte Jeff nicht auf mich und wollte es wieder einmal im Alleingang lösen. Er gab mir einen federleichten Kuss und stand auf.

Herzklopfen raubte mir all meine Sinne. Nicht nur weil ich aufgeregt war, sondern auch panische Angst verspürte. Aber auch, weil es etwas poetisches hatte, wie Jeff da im Winde stand. Seine schwarzen Haare tanzten im Winde und das Messer in der Hand glänzte vor Nässe. Im Anlitz des Todes stellte er sich trotzdessen dem gefährlich und äußerst starkem Feind.

Vor Aufregung kullerte eine Schweisperle mir den Rücken hinab. Und schon setzte Jeff sich in Bewegung.

Er wich den Schlägen dieser Bestie geschickt aus, wie eh und je.

Meine Anspannung stieg. Ich hoffte inständig, dass er gewinnen möge und nicht verletzt würde. Bitte...

All We Need Is Faith || Jeff x BenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt