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,,FUCK! BEN! HIER LANG!", schrie Jack mich an. Ich gab ihm ein Nicken, um verständlich zu machen, dass ich ihn verstanden hatte.

Wir bewegten uns so schnell wie es ging, was so viel hieß wie zu zweit einen etwa 1.95 Meter großen Mann zu tragen, während wir seitwärts liefen, auf ein kleines schwarzes Auto zu. Dieses sah ziemlich ramponiert aus. Viele Kratzer, sowie auch Beulen und Vogelscheiße zierten das kleine Ford Modell.

Jack ließ kurzerhand Jeff los und öffnete die linke hintere Tür, sodass ich Jeff drin verstauen konnte. Er schmiss die Tür wieder zu und setzte sich ans Lenker, ich mich auf den Beifahrersitz. Jack gab Gas und fuhr drauf los. Erst wollte das Auto nicht anspring, gab aber dann doch nach und setzte sich mit einem großen 'PUFF' in Bewegung. Vorbei an ein paar Bäumen und am Krankenhaus auf die Straße. Wir entfernten uns immer mehr.

Ich sah zurück. Polizeibeamte, sowie Streifen, Feuerwehr und Krankenwagen waren eingetroffen und versuchten den Brand, der sich schon übers ganze Krankenhaus verbreitet hatte, zu löschen. Die Flammen peitschten im Winde und zündeten Bäume, die in der Nähe lagen auch an. Lichterloh brannten sie in der dunklen Nacht und wollten alles zerstören, was ihnen auch nur in die Quäre käme. Man konnte das böse lachen des Feuers spüren, was einem im Nacken lag. Es war kein normales Feuer, dies war mir klar, nachdem ich die Geister sah. Zerstörerisch knackste und peitschte es weiter.

Fragende Gesichter, wie dies nur geschehen konnte, blieben zurück. Eine ältere Frau, so Mitte 80, blaues Kleid und grauen Haaren mit Hündchen und Gehstock, stand neben einer der Cops. Sie musste wohl alle alarmiert haben.
Sie wurden immer kleiner, bis nur noch ein Leuchten und Rauch zu sehen war. Ich drehte mich wieder nach vorne und sah auf die kalte Straße, die zwischen zweier Häuserreihen lag, welche völlig gleich aussahen. Vorgärten, in denen wunderschöne Blumen gedeihten und Büsche zu Tiere geschnitten wurden. Wir befanden uns in einer Straße, wo viele reiche Menschen wohnten, die sich gegenüber in nichts nachstehen und alles perfekter haben wollten als ihre Nachbarn. So gaben sie auch immer mehr ihr Geld aus und kauften unnötige Sachen, um alles zu verschönern und perfekter zu machen. Man sollte hier echt mal aufräumen. Die und ihr scheinperfektes Leben. Echt zum kotzen.

Plötzlich spürten wir eine gewaltige Druckwelle. Es grenzte an einem Wunder, dass die Scheiben nicht in Tausende von Teilen zersprangen. Erneut sah ich zurück und mein Blick streifte über den Horizont. Eine Explosion zierte diesen. Rauch und Feuer tanzten gemeinsam zu diesem Übel.

Ich setzte mich wieder vernünftig hin. Ein paar Schweißperlen rutschten mir den Rücken hinab.

,,Jack?'', mein Blick steil auf die Straße gerichtet, richtete sich die Frage meinen Nebenmann.
,,Hm?'', gab er verständlich, dass er mir zu hörte.
,,Wohin fahren wir jetzt?''
,,Zu meinem kleinem Versteck im Wald.''
,,Gut. Meinst du, die 'Geister', die wir gesehen haben, sind dafür verantwortlich?"
,,Ja."
,,Was wollten die von uns? Wer waren sie? Kanntest du die?"
,,Nicht direkt... Aber es ist wahrscheinlich meine Schuld, dass die uns angegriffen haben..."
,,Wie meinst du das?''
,,Mein Vater war Arzt. Wegen mir kam er in Schwierigkeiten.''
,,Ja, aber was hat das mit den Geistern zu tun?''
,,Die Frau war eine todeskranke Person. Sie hätte in den nächsten Tagen sterben müssen, wenn sie nicht von einem Arzt behandelt werden würde. Mein Vater war der einzige, der sich ihrer annahm. Ich griff ihm ab und zu mal unter die Arme, so habe ich sie auch kennen gelernt.''
,,Ja, aber warum hat die so nen Hass auf dich? Und warum is dieser Hund auch da gewesen?''
,,Als ich unsere Bedienstete umbrachte, hatte mich mein Vater in Schutz genommen, zwar hat er mir die Augen aus gebrannt, aber dafür die schuld auf sich genommen, dass er die Tiere so wie die Frau umgebracht zu haben. So ist er bankrott gegangen. Die Frau im Krankenhaus hatte davon Wind bekommen und hasste mich seit da an. Sie hatte geschworen sich zu rächen, starb aber kurz darauf.''
,,Und der Hund?''
,,Was mit dem ist, weiß ich nicht.''
,,Hm... okay.''
,,Leg dich noch was hin. Dauert noch was, bis wir da sind.''
,,Wie lange denn?''
,,Nah, gut und knapp so um die 3 Stunden, wenn alles gut läuft.''
,,Wo fahren wir bitte schön hin?!''
,,Zu meinem vertrautem kleinem Häuschen. Nut keine Sorge, ich ersteche dich und deinen Freund schon nicht''

Er fing an zu lachen. Knurrend wante ich mich von ihm ab und witmette mich dem Himmel. Ich lehnte mich an der Tür an und betrachtete die Sterne, welche man gut ansehen konnte, dank dem klarem Himmel.

Nun, meine Mütze konnte ich nun komplett vergessen. Die war in den Flammen des Feuers untergegangen. Wo sollte ich nun eine neue finden? Es war immerhin kein Cosplay, sondern meine ganz besondere Mütze. Sie war ein Teil von mir. Ich seufzte.

All We Need Is Faith || Jeff x BenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt