28. Kapitel~U

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Ich hatte etwa 5 Minuten alleine da gesessen und geweint...
Jemand setzte sich neben mich und öffnete die Arme. Dankbar lehnte ich mich an den muskulösen, wärme spendenden Oberkörper. Ich schnappte nach Luft. Vor lauter Weinen, hatte ich das Atmen vergessen. Ich spürte wie er meinen Kopf an seinen Oberkörper drückte und mir leicht über den Arm streichelte.

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„Schhh, alles Gut, ich bin dir nicht böse, und die anderen auch nicht." Flüsterte eine Stimme, die mich alles um uns herum vergessen lies, die mich beruhigte.

Es war Liams, in meinen Ohren zuckersüß klingende Stimme.

Liam war da. Jetzt. Hier. Trotz, dass ich gerade eben so fies gewesen war.

Ich sah zu ihm. Seine faszinierenden blaugrauen Augen leuchteten mir entgegen.
„Ach nein?" fragte ich zweifelnd und atmete tief und schnell. Liams Blick war liebevoll und er lächelte. Zögernd streckte er seine Hände aus, legte sie mir vorsichtig an die Wangen und wischte mir die Tränen weg.

„Nein, sie wissen, dass es nicht wirklich du warst, die gesprochen hat, es war so zusagen der Wolf in dir. Wir haben das alle sofort gewusst, sie waren auch nicht sauer oder so, nein, sie waren überrascht darüber, welche Auswirkungen der Supermond auf dich hat. Ich denke, jetzt werden sie uns wohl kaum noch alleine Trainieren lassen,...aber sie werden uns wohl kaum finden, wenn wir jetzt abhauen. Vorausgesetzt sie können deinen Trick nicht." Flüsterte er mir ins Ohr.
Wow, das hatte er wirklich schnell gesagt.
Ich lächelte schwach und nickte einfach.

Ich wusste nicht ganz, wieso ich mich nicht aufregte, dass er mich einen Wolf nannte oder generell mit etwas übernatürlichem in Verbindung brachte, aber tief in mir, hatte ich es immer geahnt, und jetzt wusste ich es. Irgendwie war das eine Erleichterung.

Ich versuchte wackelig von meiner Wand aufzustehen, Liam stand schon wieder und sah mir zu, wie ich mich ungeschickt von der Wand abstieß, aber schließlich doch nicht auf die Füße kam. Er musste sich ein Lachen verkneifen, weswegen er von mir, mit meinem Killer-Blick fast erstochen wurde. Entschuldigend sah er.mich an. Nun war ich die jenige, die sich ein Lachen verkneifen musste.
„Hilf mir einfach hoch, ja?", er lächelte schief und reichte mir seine große Hand. Langsam legte ich meine, in seine und er zog mich hoch.

Mir war leicht schwindelig, vom ganzen Weinen und stand nur sehr wackelig. Der junge Beta merkte dies auch, und schlang dann einen Arm um meine Taille. Mit ihm ging das stehen leichter, aber dennoch würde das laufen schwer werden, vorallem, da ich noch durch einen leichten Tränenschleier sah.

Ich spürte wie Liam mit dem anderen starken Arm zu meinen Beinen glitt und im nächsten Moment schon hoch zog und mich im Arm hielt, genau so wie man eine Braut trägt. Leicht nervös zog ich meinen Rock weiter nach unten. Ich riss die Augen auf.
„hahaha...was soll das denn..." lachte ich. Er setzte sich in Bewegung und trug mich, mit überraschender Leichtigkeit, zu der Jungsumkleide.
„Eine Braut trägt man über die Türschwelle ins Haus. Und ich möchte meine Freundin über die Türschwelle in die Jungsumkleide tragen." ich starrte Liam mit zusammen gezogenen Augenbrauen an.

Er hatte echt lustige Ideen. Er trug mich tatsächlich bis in die Mitte der Umkleide. Ich sah ihn an und er ließ mich lächeln langsam runter, dabei war ich noch recht eng an ihm. Ich grinste ihn an. In der Umkleide war recht wenig Licht.

Liams Haar sah hier drinnen, dunkelbraun aus, und seine Augen wie der Himmel kurz vor einem Sturm. Da diese Räume an Mittwochen, als erstes von unserer Klasse genutzt wurden, war ich mir sicher, dass hier niemand herein kam...

...Jetzt wusste ich, was Theo gemeint hatte, und ich fand das auch plötzlich gar nicht mal mehr so übertrieben. Als ich Liam hier sah, in dem wenigen Licht und allein, hätte ich auch am liebsten nicht mehr Trainiert.

Closed Eyes ❥ тєєη ωσℓƒ // ѕтჃєℓ 5 ✓Where stories live. Discover now