Kapitel 28

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Es war unglaublich, welch eine Auswirkung dieser Typ auf mich hatte.
Seine sanften Berührungen brachten mich vollkommen aus der Fassung und seine Nähe vollbrachte Wunder.

Es klang vielleicht weit hergeholt, aber ich fühlte mich innerhalb weniger Minuten deutlich besser.

Es hatte mir und auch den Mädels gutgetan, dass sie Essen gegangen sind. Sie sowie ich waren danach viel entspannter geworden, was bei mir größtenteils an Armando lag, aber auch daran, dass es Lidia und Isa besser ging.

Armando hatte sich an mein Bett gesetzt und meine Hand in seinen gehalten. Immer wieder hatte er kleine Küsse darauf verteilt. Geküsst hatte er mich nicht mehr, aber das war mir recht so. Eine kleine Make Out Session war dann doch zu viel des Guten, wobei ich mir ziemlich sicher war, dass er auch ein wenig schüchtern war. Armando und schüchtern... Ha!

Es hatte mich ja schon wieder völlig aus der Fassung gebracht, wenn er mich aus liebevollen Augen ansah. Er hatte ständig gelächelt und mich damit angesteckt. Es hatte mir aber auch immer wieder die Röte ins Gesicht getrieben, was ihn aber umso mehr amüsierte.

Aber es schien wirklich trotzdem so, dass er ein wenig unsicher war. Wenn er meine Hand nämlich küsste, tat er dies ganz bedacht und mir fiel auf, dass er den Augenkontakt dabei mied, als würde er meine Reaktion auf ihn nicht sehen wollen. Als hätte er Angst, ich würde mich ihm entziehen, aber das konnte ich nicht.

Ich wusste nicht, was es war, dass ihn plötzlich so verändert hat. Dass er nun so offen war, was seine Gedanken anging. Er hatte mir gezeigt, wie ihn mein Zusammenbruch aufgewühlt hatte und welch große Sorgen er sich um mich gemacht hatte.

Ich war unsicher, was all das bedeutete, aber ich wollte mir darüber keine Gedanken machen. Ich würde es einfach auf mich zukommen lassen, denn jetzt stand wesentlich wichtigeres an.

»Sie ist bezaubernd.«, schwärmte Mateo von seiner neuen Flirtbekanntschaft.

»Alcira würde dir gefallen.«, fügte er noch hinzu und grinste Armando verschmitzt an.

Armando verdrehte die Augen, schüttelte grinsend den Kopf und sah mich aus dem Augenwinkel an, als wolle er mir mitteilen, dass ihn das nicht interessieren würde, was zugegebenermaßen ziemlich süß von ihm war. Er saß immer noch auf dem Stuhl neben meinem Bett, doch seit unsere Freunde das Zimmer wieder betraten, war er auf Abstand gegangen. Würden sie uns so nah beieinander sehen, würden sie Fragen stellen, auf die wir selbst keine Antwort hatten, weil wir sie uns selbst stellten- ich zumindest.

Außerdem waren mir Isas Blicke aufgefallen. Es waren keine skeptischen oder traurigen Blicke. Ich merkte einfach, dass sie uns beide einige Sekunden länger ansah, als es nötig war. Das wäre mir vermutlich gar nicht aufgefallen, aber ich konnte mir keinen Reim auf ihr Verhalten machen.

Besagte verdrehte ebenfalls die Augen.

Lidia lachte nur sarkastisch auf und lenkte somit unser aller Aufmerksamkeit auf sich.

»Nur mal so nebenbei, die liebe Alcira ist Zweiundachtzig und liegt hier nach einer Hüft-Op im Krankenhaus.«, klärte sie dann auf und schnappte sich einen Keks aus der Packung, die Mateo mir mitgebracht hatte.

Diesmal verdrehte Mateo die Augen, während Armando laut auflachte. Ein Grinsen konnte auch ich mir nicht verkneifen.

»Na und? Sie ist noch ziemlich knackig für ihr Alter.«, verteidigte er sich und verschränkte die Arme beleidigt.

Da lag ich ja wirklich richtig mit der Vermutung, dass er ein Mädel in Beschlag genommen hat, auch wenn dieses Mädel schon zweiundachtzig war und locker seine Großmutter hätte sein können.

El precio del amor - Der Preis der Liebe #TeaAward2018Nơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ