Kapitel 32

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nicht editiert!

Es fiel mir schwer, mein Grinsen zurück zu halten, aber vor Lidia war das nicht gerade vorteilhaft, meine Freude über Armandos Plan so offen zu zeigen.

Er hatte mich sehen wollen und sogar den Tag mit mir verbringen wollen.

Mein Herz schlug bei dem Gedanken, wie er seinen kleinen Plan ausheckte, sofort ein kleines Bisschen schneller. Was das ganze noch viel besser machte war, dass er sich eben diesen Plan ausdachte, um mich zu sehen, anstatt mich einfach zu fragen. Es zeugte von seiner Unsicherheit und seiner Entschlossenheit.

Beides eigentlich kontroverse Aussagen, aber auf ihn völlig zutreffend.

Der so ernste Armando konnte auch mal schüchtern sein und sogar erröten. Dass er diese weiche Seite vor mir -auch wenn nicht umbedingt gerne- zeigte, erfüllte mich mit einem gewissen Stolz. Was mich erfreute, ließ mich gleichzeitig auch nervös werden.

Was war das zwischen uns?

Ich wusste nicht nur, was Armando fühlte, ich wusste nicht mal selbst, was ich fühlte.

Ja, ich mochte ihn. Und ja, ich verbrachte gerne Zeit mit ihm. Das tat ich aber auch mit Camilo und trotzdem war ich nicht in ihn verliebt.

Was hatte es denn mit den Küssen auf sich?

Es fühlte sich wunderbar an, ihm zu küssen, aber war das Verliebtheit? Vielleicht war er auch nur ein guter Küsser?

»Das ist ja sowas von niedlich!«, quieckte Lidia erfreut auf, »So kenne ich unseren lieben Mando gar nicht.«

Ich schob meine Gedanken erstmal in die hinterste Schublade meines Kopfes und widmete mich Lidia. Auf ihre Aussage hin sagte ich nichts. Ich beschloss, dass wir das Thema abschließen sollten und lenkte auch direkt von mir ab.

»Wie lief es denn mit Santiago, erzähl mal!«, forderte ich auf und war gespannt, was sie zu bieten hatte.

Sie erzählte mir, dass sie den Tag bei Mateo im Garten verbracht hatten. Dessen Familie hatte einen großen Pool und Andres und Diego waren ebenfalls dagewesen, sowie Diegos Cousine. Lächelnd erinnerte sie sich an den Spaß, den sie gehabt hatten, wie Wassercatchen -Lidia natürlich auf Santiagos Schultern- und an einigen Stellen musste ich echt laut auflachen, aber ich spürte, dass es da mehr gab.

»Wart ihr auch mal alleine?«

Sie schüttelte den Kopf und fuhr locker mit ihrer Erzählung fort. Ich fragte mich, was sie sich von Santiago erhoffte. Ging es ihr so wie mir? Wusste sie selbst nicht, was sie fühlte?

Wie sah Santiago die Situation? Was fühlte er für sie? Ich wollte sie gerade fragen, was in ihr vorging, als sie das Thema wechselte.

»Sag mal, wie war deine MRT denn? Ich war so abgelenkt, dass ich ganz vergessen zu fragen?«, meinte Lidia dann noch und auch wenn ich wusste, dass sie von sich ablenken wollte, ließ ich mich drauf ein. Ich würde sie ein ander mal darauf ansprechen.

»Es war komisch. Ich hab mich wie in einem Science-Fiction-Film aus dem 70ern gefühlt.«, antwortete ich.

»Das Gerät sah ganz danach aus und dieses Summen und Brummen war mir nicht ganz geheuer.«, fügte ich hinzu, »Mal ein lautes Brrrr, dann ein Piepen und Bzzzrrr

Der Versuch ihr zu erklären, was sich während des MRT's abspielte brachten sie zum Lachen, wobei es eher mein Gesichtsausdruck und das Rumgefuchtel meiner Hände war, das sie so witzig fand.

»Also ich finde das klingt irgendwie cool.« Lidia grinste und legte sich wieder auf ihr Bett.

»Das sagst du nur, weil du es nicht erlebt hast. Es war einfach nur komisch.«

El precio del amor - Der Preis der Liebe #TeaAward2018Where stories live. Discover now