Kapitel 47

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»Okay, ich melde mich bei dir.« Nach diesen Worten drückte er mir einen sanften Abschiedskuss auf den Mund und verließ das Haus.

Die Tage vergingen und ich hatte mich halbwegs damit abgefunden. Wirkliche Lust mich damit zu beschäftigen, hatte ich auch nicht wirklich. Ich genoss die Zeit mit meiner Familie, meinen Freunden und besonders Armando, auch wenn er wieder oft arbeiten musste. Der Alltag pendelte sich ein und alles normalisierte sich. Die ganzen Dramen raubten mir die Kraft und die Telenovelas im Fernsehn reichten mir, da brauchte ich nicht auch noch eine im wahren Leben.

Zudem hatten Mando und ich eine neue Stufe unserer Beziehung erreicht. Zwischen uns gab es nun diese Intimität, die zwar auf körperlicher Ebene statt fand, die uns aber von unserer verletzlichsten Seite zeigte. Das machte mir aber auch ein wenig Angst, da ich mir nicht sicher war, wie ich mich teilweise verhalten sollte. Sollte ich mich bei ihm melden? Oder doch lieber warten? Ich wollte nicht klammern. Ab wann war es denn schon Klammern?

Ich versuchte einfach die richtige Balance zu finden und so rauszufinden, ob es okay war. Für mich war das alles ja noch völlig unbekanntes Territorum, das ich mit einer Beziehung zu Armando betrat. Wir hatten unsere Beziehung noch nicht bekannt gegeben und für die erste Zeit war es wirklich schön, da es quasi etwas wie unser kleines Geheimnis war. Ea gehörte nur Armando und mir. Sonst keinem. Carina war natürlich mehr als nur neugierig, sie war schlimmer als Lidia, Isa und Valentina zusammen, aber es war jedes Mal aufs Neue ein Spaß sich mir ihr zu unterhalten. Oswaldo war da nicht besser und ich fragte mich wirklich, ob es sich um die beiden tatsächlich um meine Chefs handelte. Daniel half mir glücklicherweise immer seinen Bemerkungen zu entgehen. Mit ihm verstand ich mich immer besser und es machte mir wirklich Spaß mit ihm zu arbeiten.

Jede gemeinsame Schicht fragte er nach einer meiner Freundinnen, aber da fast alle vergeben waren, gab es nicht viel Auswahl. Sie alle kennenlernen wollte er trotzdem gerne. Mit ihm war es wirklich immer sehr lustig. Ab und zu fliterte er zum Spaß mit mir, aber das war nichts wildes, weil er das sogar schamlos vor Armando tat, der das Ganze auch überaus witzig fand.

Ja, man konnte sagen, ich war wirklich glücklich. So wie er es die letzten beiden Wochen tat, holte Mando mich von der Arbeit ab, wenn er selbst nicht arbeiten musste. Dann brachte er mich meist nach Hause und wir unterhielten uns noch ein wenig oder aßen gemeinsam. Es war wirklich entspannend.

Lidia sah ich leider nur einmal, als sie auf einen kurzen Sprung vorbeikam. Deshalb beschlossen wir mal wieder einen gemeinsamen Abend zu verbringen. Das Wochenende stand vor der Tür, doch zuerst wollten wir einen Mädelsabend bei Isa veranstalten. Wir hatten uns für den Freitag entschieden. Am Samstag würden wir dann die ganze Gruppe zum Grillen zusammentrommeln.

Mateo war zu Besuch bei Armando und Andres, doch die Jungs hatten sich in die erste Etage verzogen. Irgendwann kam noch Armandos Cousin Mario dazu, doch mit ihm hatten wir ebenfalls nichts am Hut. Heute ging es nur um uns drei, nicht um die Jungs. Isa hatte vorgeschlagen, Valentina einzuladen, aber leider musste diese arbeiten.

»Beim nächsten Mal«, sagte Isa und bereitete das Popcorn zu.

»Ja, nächstes Mal«, stimmte ich zu und kramte den passenden Süßkram aus dem Schrank.

Reichlich eingedeckt mit ungesundem Zeug, machten wir uns auf ins Wohnzimmer und es folgte ein weiterer Serienmarathon. Zwischen Renata und Jeronimo ist viel passiert und Momentan sah es nicht so gut aus für die beiden. Durch das viele Drama waren wir wie immer Feuer und Flamme.

Ab und zu kam einer der Jungs vorbei, verzog sich aber mit einer Grimasse wieder, um uns in Frieden über Fina und Roberta auszulassen. Die Schlangen waren unglaublich intrigant.

El precio del amor - Der Preis der Liebe #TeaAward2018Where stories live. Discover now