El precio del amor - Der Preis der Liebe #TeaAward2018

Kapitel 48

Dann hatte sie Diego auch schon an die Hand genommen und verschwand aus der Küche. Armando folgte ihr augenblicklich. »Isa! Du bleibst schön hier. Das ist noch lange nicht geklärt.«

Auf den ersten Stufen der Treppe blieb Isa einen Moment stehen und wirbelte herum. »Weißt du was du bist? Ein Heuchler bist du, wenn du dich so verhältst.« Damit drehte sie sich endgültig um und verschwand nach oben.

»Isabella!«

»Armando, es reicht jetzt«, ergriff ich jetzt laut das Wort. Ich war sauer auf ihn. Sein Verhalten war mehr als unfair und dabei wusste ich ganz genau, dass es ihn mehr wurmte, dass Isa ihn hier einfach stehen ließ, nachdem sie ihn zur Schnecke gemacht hatte, als der eigentliche Grund für die Auseinandersetzung. Ich war unglaublich aufgewühlt, weil die beiden sich gerade gestritten hatten und weil Isa von unserer Beziehung wusste. Woher sie das wusste, spielte im Moment überhaupt keine Rolle. Streiten mit ihr wollte ich auf keinen Fall und im Allgemeinen wollte ich nicht, dass sie wütend oder enttäuscht von mir war.

Der ganze Abend war im Eimer und das nur, weil Armando so ein Idiot war. Er verhielt sich lächerlich und vermieste uns allen die Laune. Als ich Mando im Haus stehen ließ und in den Garten trat, taten die anderen so, als wäre nichts gewesen. Selbst als ich mich zu ihnen setzte, sagten sie nichts. Erst nach einigen Minuten fragte Camilo mich, ob alles in Ordnung war. Ich meinte nur, dass Armando sie nicht mehr alle hat und schnaubte. Darauf sagte niemand mehr was, sie hatten das meiste sowieso mitbekommen, so laut, wie die beiden Geschwister gewesen waren. Alle wussten, dass Armando ganz schön temperamentvoll sein konnte und ein ziemlicher Sturkopf war.

Wo er jetzt war, war mich auch ziemlich schnuppe. Er war gerade mein kleinstes Problem. Ich sorgte mich eher um Isa und Diego und vor allem, was mich erwartete. Ich wollte mich nicht den Kopf zerbrechen, aber das fiel mir ziemlich schwer. Deshalb bemühte ich mich, mich an den Gesprächen zu beteiligen, aber das gestaltete sich ziemlich schwierig.

Nach einer halben Ewigkeit tauchte Armando auf der Terrasse auf und sein Blick fiel direkt auf mich. »Luciana, könntest du mal eben..?« Er zeigte mit dem Daumen hinter sich und nickte ins Hausinnere. Ich hatte nicht wirklich Lust mich jetzt mit ihm zu unterhalten, aber ich wollte kein Theater machen und mich wie ein kleines Kind verhalten. Mit einem Nicken stand ich auf und folgte ihm ins Wohnzimmer.

»Isa ist in ihrem Zimmer. Mit mir will sie nicht sprechen, aber du...«, sagte er und rieb sich mit der Hand den Nacken, »...sie wartet.«

Ich sagte kein Wort, nickte nur. Mando zu ignorieren lag momentan auch nicht in meinem Interesse, nur wollte ich so schnell wie möglich zu ihr. Dann kam Diego mir entgegen und schenkte mir ein sanftes Lächeln. Im Vorbeigehen drückte er mir einen kleinen Kuss auf den Kopf. Das beruhigte mich ungemein, vor allem aufgrund seiner ruhigen Ausstrahlung. Anfangs wusste ich ihn nicht einzuschätzen, aber mit der Zeit merkte ich einfach, dass er ein Herz aus Gold hatte. Das wusste ich einfach. Ich wusste auch, dass es Dinge gab, die er für sich behielt und die mit aller Wahrscheinlichkeit nicht so toll waren, aber er war ein lieber Kerl und passte unglaublich gut zu Isa. Mit ihm verstand ich mich ohne Worte. Seit der Autofahrt zu unserem gemeinsamen Wochenende in Porto Nao .

Vor ihrer Zimmertür hielt ich einen Moment inne, ehe ich zögerlich anklopfte. Nicht einmal eine Millisekunde später wurde die Tür geöffnet und Isa blickte mich an. Man sah ihr an, dass sie noch ziemlich durch den Wind war.

»Komm rein.« Schon zog sie mich ins Zimmer und knallte die Tür zu. ich wusste gar nicht wohin mit mir. Wusste nicht was ich tun oder sagen sollte.

»Isa, ich-«

»Glaubst du das? Dieser Idiot! Was denkt der sich eigentlich? Der ist doch nicht mein Vater! Und selbst wenn?! Was zur Hölle juckt den, mit wem ich zusammen bin? Ich meine okay, es ist in erster Linie sein Freund und es ist vielleicht ein wenig komisch für ihn, dass ich seine Schwester bin, aber meine Güte, wir sind doch keine Kinder mehr. Andres hat sich mit keinem Wort dazu gemeldet und er? Ich bin so unglaublich sauer auf ihn. Der Höhepunkt ist ja, dass er verdammt nochmal glaubt auch nur ein Wörtchen sagen zu können, vor allem da er mit dir zusammen ist. Das ist so scheinheilig. Ich glaube es nicht. Am liebsten würde ich ihm den Hals umdrehen. ....... «