Kapitel 49

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Heiko p.o.w.

Müde wache ich auf und blinzele dem Licht entgegen.
Als erstes greife ich wie immer nach meinem Handy.
Es ist bereits halb 10 und in zwei Stunden müsste Sam am Flughafen sein...
Apropos Sam.
Ich setze mich auf und blicke zu ihr.
Sie schläft immer noch friedlich, aber dann fällt mir plötzlich der gestrige Abend wieder ein.
Verdammt.
Wie konnte ich auch nur eine Minute daran denken, dass sie was für mich fühlen würde?? Ich habe unsere ganze Freundschaft zerstört...
Wütend über mich selbst stehe ich auf und mache mich leise fertig.
Dann gehe ich zu Roman, der bereits unten am Frühstücken ist.
"Ich hab gehört man darf dir gratulieren?", grinst er mich an, als ich mich zu ihm setze.
Verwirrt sehe ich ihn an.
"Was meinst du?"
"Na du und Sam", sagt er und trinkt einen Schluck aus der Tasse,"das sah ja gestern Abend ziemlich...ernst aus."
"Du...woher weißt du...?", stammele ich.
"Ich bin ins Zimmer geplazt, aber ihr habt mich nicht bemerkt, da ihr sehr beschäftigt wart", sagt Roman und wackelt mit den Augenbrauen.
"Oh nein", seufzte ich und stütze meinen Kopf in meine Hand.
"Was läuft da jetzt? Seid ihr zusammen? Habt ihr miteinander geschlafen??"
"Was nein!", sage ich entsetzt,"bist du verrückt!? Du weißt ganz genau, dass Sam nicht so eine ist die gleich mit jedem ins Bett geht!"
"Is ja gut", sagt Roman und hebt entschuldigend die Hände.
Und dann erzähle ich Roman alles und er hört geduldig zu.
"Daraus wird jetzt aber nicht sowas wie Freundschaft+, oder?"
Ich schüttele den Kopf.
"Ach, ich hab doch auch keine Ahnung! Ich weiß nicht was Sam für mich empfindet, man kann sie einfach nicht durchschauen!"
"Liebst du sie?"
"Ja."
Dann verfallen wir in schweigen, bis ich eine Hand auf meiner Schulter spüre. Es ist Sam.
"Hey Heiko", lächelt sie mich leicht an,"Morgen Roman."
Ich sehe ihr in ihre blauen Augen.
"Können wir kurz sprechen?"
Ich nicke, stehe auf und folge Sam nach draußen.
Wir setzen uns in der Lobby auf ein kleines Sofa.
"Heiko...ich möchte mich für meine Worte von gestern entschuldigen."
Ich sehe sie erstaunt an.
"Ich wollte dich damit nicht verletzen. Es klang wahrscheinlich danach, dass es mir nicht gefallen hat oder so...also eigentlich fand ich es sogar sehr schön", sagt sie leise.
Ich muss mir ein fettes grinsen verkneifen.
So schüchtern kenn ich sie ja gar nicht!
"Aber weißt du...ich bin nicht so der Beziehungs-Mensch. Ich hab Probleme damit, Vertrauen aufzubauen. Ich habe schlichtweg einfach Angst."
"Du brauchst keine Angst zu haben", flüstere ich und nehme ihre Hand.
Sie lächelt mich an.
"Ich mag dich sehr Sam. Ich würd sogar sagen dass ich mich in dich verliebt habe...", murmele ich.
Sie lächelt.
"Lass es uns langsam angehen, okay?", fragt sie und ich nicke.
"Ich brauch Zeit und ich denke, die zwei Wochen wo ich weg bin, sind ganz gut um nochmal alles durch zu denken."
Ich nicke.
"Finde ich auch."
"Aber versprich mir bitte eins."
Sie macht eine kurze Pause und sieht mir ununterbrochen in die Augen.
"Versprich mir, dass egal was passieren wird, wir Freunde bleiben. Freunde denen man Vertrauen kann."
"Versprochen", sage ich und umarme sie.
Dann sehe ich auf einmal Roman hinter einer Pflanze auftauchen, der mir einen Daumen nach oben zeigt. Dieser Spast hat uns die ganze Zeit belauscht!
Ich gebe ihm zeichen das er verschwinden soll, und zum Glück tut er das auch.
Sam und ich lösen uns aus der Umarmung.
"Soll ich dich zum Flughafen begleiten?", frage ich.
"Nein, musst du nicht. Johanna holt mich naher ab und ihr habt sicherlich noch viel zu tun."
-wenige Zeit später-

"Was machst du hier?"
Roman kommt rein.
"Ich schneide unser Video?", antworte ich fragend, da er mich so anguckt, als ob ich gerade jemanden umgebracht habe.
"Wieso bist du nicht am Flughafen?!"
"Wieso sollte ich?"
"Weil Sam es sich wünscht! Man, du kannst echt nichts mit Frauen anfangen!", ruft Roman angepisst.
"Sie hat aber zu mir gesagt, dass sie alleine geht!"
"Man, sie wollte sehen ob du ihr es wert bist! Und jetzt beweg deinen Arsch dahin! Du hast noch ne halbe Stunde!"
Sam p.o.w.

Gerade habe ich mich von Johanna verabschiedete und jetzt warte ich darauf, dass mein Flug aufgerufen wird.
Ich habe keine Ahnung, was im Moment mit meinen Gefühlen los ist. Sie fahren komplett Achterbahn, und daran ist nur Heiko schuld.
Achja Heiko...ich habe gedacht, achwas gehofft, dass er mitkommen würde.
Aber ich hätte es wissen müssen, schließlich wenn ich hoffe, werde ich eh nur enttäuscht.
Mein Flug wird aufgerufen und ich stehe auf.
Nehme meinen Koffer und will gerade los laufen, als ich eine Stimme rufen höre.
"Sam!!"
Ich drehe mich um und sehe Heiko angelaufen kommen.
Er kommt schließlich bei mir an und lächelnd schließt er mich in seine Arme.
"Ich wünsch dir einen Guten Flug.", sagt er in mein Ohr.
Wir lösen uns voneinander.
"Ich freu mich schon dich wieder zu sehen", sagt er und grinst.
"Und ich dich erst!"
Und damit stelle ich mich auf die Zehenspitzen und gebe ihm einen Kuss. Auf den Mund.
Er sieht mich verwundert an und ich drehe mich um und gehe zu meinem Flugzeug, was mich endlich wieder in meine Heimat bringen würde.


Heey guys, ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen! :)
Meine beide Hände sind eingeschlafen.
Und mir ist kalt.
Tschüss.

Narben bleiben für immerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt