Kapitel 134

422 21 5
                                    

- Eine Woche Später-

Traurig stehe ich an Johannas Auto und umarme sie.
Johanna wird mich gleich zum Flughafen fahren, aber die Verabschiedung will ich jetzt schon hinter mir haben.
Das College hat sich schnell gemeldet und mich gebeten, so schnell ich kann nach Australien zu kommen.
Tja... Die letzten Tage hatte ich mit packen verbracht.
Von Roman habe ich nichts mehr gehört, auf meine Nachrichten und Anrufe hat er nicht geantwortet.
Ich möchte nicht gehen, ohne mich zu verabschieden...aber wann er mich nicht sehen will... Ist das quasi unsere Trennung?
Ich löse mich von Johanna, die mich unter Tränen anlächelt.
"Ich bin so stolz auf dich Sam. Aber versprich mir, dass du dich regelmäßig meldest! Ich möchte schließlich auf dem laufenden bleiben."
Ich nicke lächelnd.
"Natürlich, ich melde mich sofort wenn ich angekommen bin."
Sie lächelt mich an.
"Sam!"
Ich drehe mich um und erkenne Heiko, der angelaufen kommt.
Sofort schließt er mich in seine Arme und ich erwiedere die stürmische Umarmung.
"Pass auf dich auf, ja?"
Ich nicke und wir lösen uns.
Er grinst mich an, aber auch erkenne ich etwas trauriges in seinem Gesicht.
"Du schreibst regelmäßig, okay?"
"Ja, versprochen", ich lächele ihn an.
"Roman...er kommt nicht, oder?"
Heikos Blick geht zu Boden.
"Ich habe versucht, mit ihm zu reden. Aber ich denke nicht, dass er kommen wird... Es tut mir leid."
Tapfer lächele ich Heiko an und verstecke meine Tränen.
"Okay, ich denke, ich muss los."
Schnell umarme ich ihn nochmal, auch verabschiedet TJ sich von Heiko.
Und gerade als TJ ins Auto gehüpft ist und ich einsteigen wollte...
"SAM!"
Sofort drehe ich mich um.
"Roman!"
Ich falle ihm in die Arme.
"Es tut mir so leid...", murmelt er, während er mich fest an sich drückt.
"Hör auf dich zu entschuldigen...ich bin doch Schuld. Du hast so viel für mich getan, und ich verlasse dich einfach. Ich bin so egoistisch."
"Hey", er löst sich aus der Umarmung und umschließt mein Gesicht mit seinen Händen," sag sowas nicht. Ich bin stolz auf dich, auf das was du alles geschafft hast und noch schaffen wirst. Ich liebe dich und ich will nur das beste für dich. Auch wenn das heißt, dass ich dich gehen lassen muss."
"Ich liebe dich so sehr Roman, ich-", doch er unterbricht mich, als er seine Lippen auf meine legt.
"Wir bleiben im Kontakt, okay?"
"Also willst du dich nicht von mir trennen?", frage ich leise.
"Nie im Leben! Auch wenn du auf der anderen Seite der Erde bist- eines Tages werden wir uns wieder sehen. Versprochen."
Wir küssen uns nochmal.
"Und jetzt geh, sonst verpasst du noch deinen Flug."
Ich nicke und steige ins Auto, Johanna tut es mir gleich.
Die Zwillinge sehen mich traurig an und als das Auto beginnt zu rollen, lehne ich mich aus dem geöffneten Fenster und winke.
Die beiden winken zurück, solange, bis ich sie nicht mehr sehen kann.
Traurig lasse ich mich zurück in den Sitzt fallen.

Ja... Das wars dann wohl.
Wann ich das nächste mal wohl hierher kommen werde?
Werde ich Roman jemals wieder sehen?
Ich seuftze auf.
Wer weiß, was die Zukunft so alles mit sich bringen wird.
Vor ein paar Jahren hätte ich bestimmt ziemlich negativ über meine Zukunft gedacht.
Aber heute bin ich dankbar. Dankbar, dass die Pillen nicht gewirkt haben. Ich bin dankbar, dass ich mich jeden Tag ein bisschen stärker fühle. Ich bin unendlich dankbar, dass ich die Chance bekommen habe, es noch einmal zu versuchen.

~

Narben bleiben für immerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt