Kapitel 121

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Vorsichtig öffne ich die Tür.
Sofort sehe ich Sam im Bett liegen.
Ihre Arme sind in dicke Verbände gewickelt, sie ist an vielen Geräten angeschlossen und hat ein Beatmungsgerät in der Nase.
(Sowas, keine Ahnung wie man das richtig nennt)

Wie in Trance setze ich mich zu ihr an Bett und nehme vorsichtig ihre Hand in meine

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Wie in Trance setze ich mich zu ihr an Bett und nehme vorsichtig ihre Hand in meine.
"Sam...was machst du nur für Sachen...", flüstere ich leise.
Vorsichtig streiche ich ihre Wange entlang.
Ich mache mir so schreckliche Vorwürfe...
Ich hätte ihr helfen können, ich hätte das alles verhindern können!
Mit Tränen in den Augen sehe ich zu ihr.
"Bitte, du musst aufwachen... Ich kann doch ohne dich nicht leben! Bitte...ich liebe dich so...", flüstere ich.
Dann hole ich vorsichtig den Brief heraus, öffne den Umschlag und beginne zu lesen.

“Lieber Roman,
wenn du das hier liest, bin ich wahrscheinlich tot. Ja, es klingt wahrscheinlich hart, aber so ist die Realität nunmal.
Mach dir keine Vorwürfe, glaub mir, du hast so viel für mich getan, und dafür bin ich dir so dankbar.
Aber du konntest mich da nicht rausholen, niemand hätte das gekonnt.
Weißt du, ich glaube ich bin einfach nicht fürs Leben gemacht. Ich habe so viel falsch gemacht und so viele Fehler gemacht.
Zu lange habe ich das alles mitgemacht.
Was bringt es mir, jede Nacht heulend im Bett zu sitzen?
Ich konnte ja nicht mal mehr ohne Tabletten schlafen...aber jetzt, jetzt kann ich es.
Hoffentlich.

Ich weiß es nicht, Roman.
Ob ich gerade einen Fehler mache.
Ich hätte zu gern unsere Zukunft gesehen...ich hätte dich zu gerne nochmal umarmt, dich geküsst und deine beruhigende Stimme gehört.
Aber dann hätte ich wahrscheinlich nie diesen Schlussstrich ziehen können...oder?

Du bist mir wahnsinnig wichtig, und ich will nicht gehen, glaub mir.
Aber ich muss.
Ich kann einfach nicht mehr.
Tag für Tag die Qualen des Lebens...ich bin einfach kaputt.

Ich möchte, dass du glücklich wirst.
Wir werden uns wieder sehen, versprochen.
Tust du mir nur einen Gefallen?
Bitte kümmere dich um TJ...es tut so weh, ihn alleine zu lassen.
Zuerst Mum und Dad...und dann Ich.

Es tut mir leid, Roman.
Aber es, wie es ist.

In Liebe,
Sam ❤”

Und dann verberge ich schluchzend meinen Kopf in meinen Händen, unfähig, zu denken.

Narben bleiben für immerWhere stories live. Discover now