Kapitel 111

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Wer bin ich eigentlich?

Ich habe keine Ahnung.
Ich habe bereits Stunden damit verbracht, darüber nachzudenken wie es wäre, nicht ich zu sein.
Anderer Name.
Andere Geschichte.
Ein anderes Ich.

Ich schlurfe zur Schule.
Es ist, obwohl es erst früh am Morgen ist, warm.
Und trotzdem trage ich einen schwarzen Hoodie.
Ich betrete das Schulhaus.
Niemand trägt lange Sachen.
Ich weiß nicht, ob ich mir die Blicke der anderen nur einbilde.

Jedenfalls, als ich den Klassenraum nach Wochen wieder betrete, sehen mich alle an.
Sag bitte nicht, die wissen warum ich nicht da war.
Mit ausdrucksloser Miene gehe ich an meinen Platz.
Was mich aber am meisten wundert ist, dass die Zicke ihre Klappe hält.
Ich lasse mich neben Heiko fallen, kurz begrüßen wir uns.
"Ist dir nicht warm?", fragt er mich verwundert.
Ich schüttele nur stumm den Kopf.
Und dann treffen meine Augen auf die von Roman.
Sein Blick spricht Bände.
Aber mein Herz fängt wieder an weh zu tun, also sehe ich weg.

Der Unterricht beginnt.
Unsere Klassenlehrerin stellt sich nach vorne, aber anstatt mit dem Englisch Unterricht an zu fangen, sieht sie mich lächelnd an.
"Schön das du wieder da bist, Sam."
Alle Blicke liegen- wieder einmal- auf mir.
Ich nicke nur.
"Ich möchte nur im Namen von allen Lehrern und Schülern dir unser Beileid aussprechen. Der Verlust muss dich stark getroffen haben, aber wir sind alle für dich da."
Ich nicke wieder nur, und dann beginnt sie mit dem Unterricht.
Awkward?
Nö, gar nicht.
(Man beachte die Ironie.)

Es ist Pausen beginn, ich gehe den langen Schulflur entlang.
Niemand begegnet mir, denn ich wurde erst später entlassen, da ich mir alle Sachen mitgenommen habe, die ich während der Zeit versäumt habe.
Ich will gerade um eine Ecke gehen, als ich eine mir nur allzu bekannte Stimme höre.
Sofort bleibe ich stehen und sehe an der Wand vorbei.
Tatsächlich, da steht Pia mit dem Rücken zu mir und telefoniert.
"Natürlich, dein Job hat sich ausgezahlt. Die traut sich nicht mehr an die Jungs nach diesem Foto."
Wovon spricht sie?
"Jaja, ich weiß...ach was, das Schlafmittel war völlig legal."
Schlafmittel?!
"Nie im Leben! Roman liebt diese Bitch zu sehr, er hätte sich nie von dir verführen lassen, glaub mir."
Ich zähle eins und eins zusammen und dann fällt es wie Schuppen von meinen Augen.
"Nein, Heiko schenkt mir viel Aufmerksamkeit. Diese Sam wird er ganz schnell vergessen. Ich werde schon dafür sorgen, dass sie sich wieder in ihr Land verzieht."
Damit legt Pia auf und geht.
Mit klopfendem Herzen lehne ich mich an die Wand.

Pia hat mir das Foto geschickt.
Sie hat Roman was in den Drink gemixt und ihre Freundin angestiftet.

Wütend balle ich meine Fäuste und grinse dann böse.
Mal sehen, wie ich es ihr heimzahlen kann...



¶ Hope u like it^^
Wir sehn uns am Dienstag wieder :)

Narben bleiben für immerWhere stories live. Discover now