Kapitel 64

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Ich setze mich neben Roman aufs Bett und er sieht mich an.
"Was ist los mit dir? Wieso bist du einfach aus der Schule verschwunden und weinst dir hier die Augen aus?"
"Es ist kompliziert", murmele ich, aber dann erzähle ich Roman von David.
Von damals, als wir noch befreundet waren bis jetzt.
Und als ich ihm von dem Kuss erzählt habe, ist er ganz hellhörig geworden.
"Ihr habt euch geküsst?"
"Es hatte nichts zu bedeuten."
"Aber das erklärt, warum Heiko so mies drauf ist."
Ich sehe ihn verständnislos an.
"Warum ist Heiko jetzt wieder angepisst?!", frage ich sauer. "Er hat ne Freundin. Er hat mich verletzt, er hat mir Hoffnungen gemacht, er ist der erste, den ich seit so langer Zeit wieder an mich ran gelassen habe!"
"Shh", beruhigt mich Roman und nimmt mich wieder in den Arm.
Ich atme tief durch.
"Ich kann dir vertrauen, ja?", frage ich leise.
"Natürlich."
Wir lösen uns und ich lächele ihn leicht an.
"Deswegen möchte ich ehrlich zu dir sein.", sage ich und ich weiß jetzt schon, dass es nicht leicht sein wird.
"Weißt du...ich war 14, ich hatte die drei besten Freunde, die es gab: Mik, Denni und Jason..."
Ich sehe ihm kurz in die Augen und zeige dann auf meinen Hals, wo man noch leicht eine Narbe sieht.
"Es war Sommer, Jason war mit seiner Familie im Urlaub. Und Mik kam auf die tolle Idee, in die Nachbarstadt zu fahren. Denni war schon 17 und hatte somit auch einen Führerschein. Und...an diesem Abend, als wir auf der Autobahn fuhren, geschah es."
Kurz stoppte ich. Sollte ich es ihm wirklich erzählen?
"Ein Auto raste uns entgegen. Denni konnte nicht mehr ausweichen, wir fuhren zusammen. Ich wurde rausgeschleudert...und sah Mik und Denni...wie sie starben. Ich hörte ihre schreie...ich höre sie immernoch...es ist verdammt nochmal meine Schuld. Die beiden sind tot. Ich hatte Glück, haben mir die Ärzte gesagt. Aber ich wollte nichts davon wissen. Meine zwei besten Freunde, die ich schon fast mein ganzes Leben kannte, waren einfach weg. Und ab dem Moment, war nichts mehr so wie es ist."
Ich verstummte.
Kurz bin ich am überlegen, ob ich ihm auch erzàhlen soll, wie es mir danach ging, was ich getan hatte. Aber alles zu seiner Zeit.
"Oh Gott Sam, dass tut mir so leid!"
Er sieht mich bedrückt an.
Ich lächele leicht.
"Es ist schwer ohne sie...deshalb spreche ich auch nie über sie. Weil ich nicht an die Vergangenheit errinert werden möchte. Aber niemand entkommt seiner Vergangenheit."

Was sagt ihr dazu?
Hättet ihr das erwartet? :D
(Aber, mal so unter uns: es wird noch was viel heftigeres kommen)
Jedenfalls, der 13. Oneshot geht an @Lochifanfiktions
Ich hoffe, er gefällt dir!^^
◇◇◇

Es ist Samstag, und wie jeden zweiten Samstag fahre ich zu meinem Bruder Denny.
Er wohnt zusammen mit Joey in einer WG.
Und bevor jemand fragt: Nein, ich lache nicht so wie Denny.
Ich komme schließlich vor der Wohnung der Jungs an und klingele, und wie immer macht mir Joey auf, da Denny faul af ist.
"Hey Britta!", lacht er und kurz umarmen wir uns.
"Wos der Faule", frage ich grinsend und Joey antwortet:"Oben, wir drehen grad n Video, sind aber gleich fertig."
"Okay kein Problem", sage ich und folge ihm in sein Zimmer, wo bereits Denny auf dem Boden vor der Kamera hockt.
"Hallo Schwester", ruft er.
"Das nächste mal machst du mir die Tür auf", sage ich grinsend und umarme ihn kurz.
"Ach, der Joey macht das doch gerne", sagt er und zwinkert mir zu.
Okay?
Die beiden fangen dann an, eine Szene zu drehen, anscheind für ein Frage-Antwort-Video.
Dann fängt Denny zu lachen und Joey und ich müssen mitlachen. Seine Lache ist ja aber auch so...witzig xD
Iregendwann nach Luft ringend fängt Joey an, die Kamera abzubauen.
"Muss mal kurz weg", sagt Denny und steht auf. "Stellt nix an Kinder", sagt er und lacht wieder seine Lache.
"Gott seine Lache", grinse ich und Joey stimmt mir zu.
Dann hocken wir uns auf sein Bett und reden einfach über belangloses Zeug, bis er anfängt, etwas auf- ich glaube es ist sächsisch?- zu imitieren.
"Da ist es wohl mit mir durchgegangen", grinst er.
Ich lache. "Ich finde es süß wenn du so redest."
Dann wird mir klar, was ich da gerade ohne nachzudenken gesagt habe. Sofort werde ich rot und stammele:"Also...ich meine...süß jetzt nicht... a-also doch aber..."
Doch dann unterbricht Joey mich, in dem er mir einfach einen kurzen Kuss gibt.
Verdutzt sehe ich ihn an.
"Du redest zu viel", grinst er immernoch.
"Definitiv", sage ich und ziehe ihn wieder zu mir.
Gott, ich liebe es ihn zu küssen.
"Da ist man kaum zehn Minuten weg, da knutscht ihr schon rum!"
Lachend lösen wir uns jnd sehen zu Denny, der uns grinsend ansieht.
"Ich versuch euch schon die ganze Zeit zu verkuppeln, aber der werte Herr hier hat sich ja nicht getraut! Ich freu mich für euch! Seid ihr eigentlich jetzt endlich zusammen?", fragt Denny.
Ich sehe zu Joey.
"Sind wir das?", frage ich leise.
"Ich denke schon.", sagt er und küsst mich.
◇◇◇

Aber ohne Witz: Wenn Denny lacht, krieg ich auch immer einen Anfall xD

Narben bleiben für immerDonde viven las historias. Descúbrelo ahora