.:Kapitel 32:.

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CONNOR POV





Ich laufe in großen Sätzen die Treppen hinunter, in den hallenden Korridor, dort haste ich an den Bodyguards vorbei, die sich zur Trainingshalle bewegen, aber es sich nicht nehmen, fragend den Kopf nach mir zu drehen. Schnell drehe ich das Gesicht etwas zur Seite. Verübeln kann ich es ihnen nicht. Ich würde mich auch nach einem Typ umdrehen, dessen Augen vom vielen Weinen rot und dick verschwollen sind.

Nicht zu fassen, dass ich die ganze Nacht gewartet und mich dann in den Schlaf geweint habe. Was bin ich, ein naiver Teenager? Was tut dieser selbstsüchtige Mann nur mit mir? Ich bin immer noch so aufgebracht, dass ich meine Atmung einfach nicht in den Griff bekomme.

Sie geht flach und abgehackt.

Aber so leicht kommt er mir dieses Mal nicht davon.

Ich reiße die Tür zu seinem Büro auf. "Tyson!", rufe ich laut und schrill. Vier aufmerksame Augen schießen sofort in meine Richtung. Zwei davon gehören zu Alec, der sich etwas zu mir umdreht.

"Oh! Verzeiht die Störung!" Gebe ich bescheiden von mir und will die Tür wieder schließen, doch Alec erhebt sofort Einwand. "Schon gut, Connor. Wir sind eh fertig." Mein Blick schweift auf den Tisch, wo Alecs Digitaluhr und Schlüsselkarte liegen.

Er streckt Tyson die Hand entgegen. "Danke  für alles, Mr. Morrow. Es war ein Vergnügen mit Ihnen zu arbeiten!" Tyson ergreift und schüttelt sie. "Das Vergnügen war ganz meinerseits, Prescott!" Sie blicken sich etwas länger in die Augen, bis Alec bestimmend nickt und sich dann mit festen Schritten an mir vorbei aus dem Büro entfernt. Verwirrt schaue ich Tyson kurz an und laufe ihm dann schließlich nach. "Alec! Warte!"

Doch anstatt langsamer zu werden, verdoppelt er jetzt seine Schritte, als wolle er so schnell wie möglich hier raus. Letztendlich hole ich ihn ein und muss schon fast neben ihm her joggen, damit ich mit ihm mithalten kann.

Verfluchter Athlet eben.

"Alec? Was ist hier los? Dein Vertrag endet doch erst in einer Woche?" Er stößt die Flügeltüre zum Hinterausgang auf und ich kneife meine ohnehin angeschlagenen Augen wegen der Sonnenstrahlen ein wenig zu.

"Es hat sich eben beschleunigt", antwortet er knapp und eilt über den Betonboden. "Und du willst wirklich gehen? Ich dachte, du bist noch am Überlegen?" Fordere ich zu wissen. Klirrend öffnet er den hohen Metallzaun. "Die Umstände haben sich jetzt geändert", erwidert er kühl und geht hindurch. Unverzüglich folge ich ihm hinaus und rufe ihm hinterher. "Was ist mit Noel?"

Nach zwei Schritten bleibt er abrupt stehen und ich sehe wie sich seine Rückenmuskulatur anspannt. "Du verlässt ihn einfach ohne ein Wort?" Schlagartig dreht er sich zu mir um und die intensiven Emotionen, die in seinen Augen aufflackern erschaudern mich bis ins Mark. "Er ist es, der ohne ein Wort das Land mit diesem Psycho verlassen hat."

Perplex ziehe ich die Augenbrauen zusammen. "Was?" Er ballt sich die Hand fest zur Faust. "Mr. Garcia hat mir von ihm ausgerichtet, dass er nichts mehr mit mir zutun haben will." Sprachlos über das was ich gerade gehört habe schüttele ich ungläubig den Kopf. "Das kann nicht sein, wir sollten ihn erst Mal anrufen." Ich lege mir das Handy ans Ohr.

"Wenn du ihn erreichst. Er hat wohl seine Nummer gewechselt." Und wirklich es klingelt nicht Mal, bevor die Stimme der Frau ertönt, die mir mitteilt, dass die Nummer nicht zu erreichen ist, doch das alles macht kein Sinn. Gestern war er so positiv, als er meine Wohnung verlassen hatte.

"Aber wer bin ich mich aufzuregen, schließlich habe ich es drauf ankommen lassen." Sofort macht es bei mir Klick und ich schaue Alec böse an.

"Was hast du getan?" Er geht sich bedrückt durch die Haare und wendet den Blick zur Seite. "Gepackt von der Eifersucht etwas sehr dummes und das ist seine Antwort! Er hat sich für ihn entschieden, den Mann den er vergöttert." Auf Alecs Augen legt sich ein Schleier der Trauer und meine Wut verfliegt dadurch. Wie es Tyson vorher gesagt hatte, Noel wird immer Dante wählen.

"Es tut mir leid", gebe ich betrübt von mir und reibe mir den Arm. Alec seufzt und zuckt die Schultern hoch. "So ist das Leben." Er schaut dann auf das Gebäude Noir. "Ich bin dir ebenfalls dankbar für alles Connor."

Plötzlich schnürt sich mir der Hals zu und ich bekomme kein einziges Wort heraus. Er quält sich dann zu einem Lächeln. "Pass auf ihn auf und achte drauf, dass er zum Frühstück nicht nur Champagner zu sich nimmt." Ich nicke und wir fangen beide an darüber zu schmunzeln. Dann verstummen wir in eine unangenehme Stille. Sein Blick verharrt noch etwas an dem Gebäude, bis er sich dann umdreht. "Lebwohl!" Winkend entfernt er sich mit tief hängenden Schultern.

"Lebwohl Alec..." Mit gemischten Gefühlen sehe ich ihm nach und laufe wieder zurück. Wäre es vielleicht besser, wenn ich auch aufgeben sollte, denn Tyson ist nicht anders als Noel.

Der Temperaturen Wechsel lässt mich etwas frösteln, nachdem ich durch die Tür wieder ins Gebäude eintrat. Vielleicht waren es auch meine Gedanken. Auf ein Mal macht mein Herz ein Satz, als ich Tyson gegen die Wand vor mir gelehnt sehe, doch ich lasse mir nichts anmerken und entschließe mich einfach an ihm vorbeizugehen. Er wäre aber nicht Tyson, wenn er das so einfach zulassen würde und zieht mich an meinem Handgelenk zu sich.

"Du wolltest zu mir?", fragt er mit einer tiefen Stimme und ich senke den Blick zur Seite. "Jetzt nicht mehr." Plötzlich schrecke ich durch etwas kaltem an meiner Wange auf. Es ist ein Kühlbeutel den er mir sanft hinhält und diese Geste reicht, um mir die Tränen wieder hochzubringen.

"Connor ich..." Schnell schluchze ich laut und unterbreche ihn. "Sag nichts, ich weiß, aber wir können es noch schaffen!" Er schaut mir tief in die Augen und streicht mir die Tränen weg. "Ich kann dir nichts mehr Versprechen", raunt er.

Ich presse die Lippen fest aufeinander und nicke. "Trotzdem gebe ich dich noch nicht auf." Die Hände die sich in sein Hemd gekrallt haben zittern wie wild und meine Tränen fallen unaufhaltsam und erbarmungslos. Tyson schweigt und drückt mich nur tröstend an seine Brust.

Mein gebrochenes Herz spiegelt sich in meiner zerbrechlichen Stimme wieder, die zusammen mit meinem Schluchzen an den kalten Wänden widerhallt.

In dem Moment war ich mir sicher, dass ich nicht der einzige bin. Auf den bunten Straßen von Los Angeles ist da noch jemand, ein Freund, der gerade dabei ist, Tränen für seine erste Liebe zu vergießen.






Haihoo


Braucht jemand Taschentücher? *schnief* das Lied beim schreiben ging wirklich in die Trauerader hahah

Was sagt ihr zum Kapitel?

^,^/))))

1. Straight but obsessed by him (boyxboy) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt