.:Kapitel 83:.

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►DAVY POV





"Wurf!", schreit mein alter Herr und schießt die elektroakustisch ausgelöste Tonscheibe, die in Geschwindigkeit von 70km/h auf ihn zufliegt, in seine Einzelteile. Die Arschkriecher Gesellschaft, die ich so schön benenne, inklusive meines zukünftigen Schwiegervaters applaudieren ihm zugetan.

"Nicht schlecht, Euer Gnaden", lobt ihn der Markgraf.

"Ach, Campbell du musst gerade reden. Ich freu mich schon auf unsere jährliche Jagdsaison in Hampshire", erwidert mein alter Herr und klopft ihm auf den Rücken. Ich unterdrücke ein Augenrollen und hauche einen flüchtigen Kuss auf die Schläfe meiner Mutter, die mich zusammen mit April bemerkt hat und uns wärmstens anlächelt.

"Oh, da seid ihr ja wieder. Wie war das Shoppen?", fragt Markgraf Campbell und schließt seine einzige Tochter fest in die Arme. "Wie immer Daddy, nichts für Davy", schmunzelt April, legt ihren Kopf auf seine Schulter und streckt mir amüsiert die Zunge heraus.

Es war eher eine PR-Aktion, als eine Shopping-Tour und promotet wurde unsere glückliche, stabile Beziehung. Ein gefundenes Fressen für die Paparazzi. Seit einer Woche ging das und es hing mir schon zum Hals heraus. Zum Glück habe ich bald fürs erste Ruhe davon.

"Nun, das ist auch nichts wirklich für Männer. Willst du dich uns anschließen, mein Junge?", fragt er mich lachend und ich lehne höflich mit einem aufgesetzten lächeln ab. "Danke. Vielleicht später. Mein Vater wollte mit mir reden."

"Das stimmt", behauptet mein alter Herr, überreicht ihm seine Schrottflinte und läuft los. Ich verabschiede mich mit einem nicken und meine Mama drückt mir kurz liebevoll die Hand, bevor ich ihm folge. Nach einem sicheren Abstand von der Menge beginnt er zu sprechen: "Was gedenkst du mit dem Jungen zu tun?"

"Nichts! Er wird bei mir bleiben."

"Theo meinte, er wäre ein harter Brocken. Er hat zwar die Papiere unterschrieben, aber er will wohl nichts mit dir zutun haben."

Der spottende Schalk in seiner Stimme geht mir unter die Haut und unbewusst spannen sich meine Muskeln an.

"Das ist meine Angelegenheit", erwidere ich schroff.

Er fängt an aus der Kehle zu lachen und dreht sich zu mir um.

"Ich hatte mir eine üppige vollbusige, als deine Mätresse vorgestellt, aber ein kleiner Lockenkopf wäre mir nie in den Sinn gekommen. Naja, tob dich meinetwegen aus, aber mach mir damit keinen Ärger. Morgen reisen sowieso April und ihr Vater wieder ab. Bis dahin spielst du weiterhin noch den braven Schwiegersohn."

Ich schlucke seine verbalen angriffe gegen Shorty und nicke wenigstens äußerlich gehorsam. Er blickt mich durch seine kalten grauen Augen an und ein Grinsen legt sich auf seine Lippen. "Als hättest du auch eine andere Wahl", lacht er dann, wie ein Irrer und läuft an mir vorbei, in die Richtung der Gäste.

Ich balle wütend die Hand zur Faust und stampfe los.

Auch noch nachdem ich schon in meiner Villa angekommen bin, hallt sein dreckiges Lachen in meinen Ohren wieder. Er hatte mich in der Hand und nutzte jede Gelegenheit, um es mir unter die Nase zu reiben. Ihr denkt euch bestimmt, er hat aber ganz schön locker zu Shorty reagiert. Falsch! Ich hab meinen letzten Trumpf dafür verspielt und zwar, später einmal einen Erben zu zeugen. Obwohl ich mich so gewehrt habe diese Blutlinie fortzuführen. Aber ich sah keinen anderen Weg, ihn sonst bei mir behalten zu können.

Ich hasste es.

Ich hasste ihn!

Nur, weil er so ist, wie er ist. Muss ich alles aufbürden, dabei sollte er es sein. Er als erst geborener Sohn, des Hause Kingston. Aber er ist einfach nutzlos!

1. Straight but obsessed by him (boyxboy) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt