.:Kapitel 108:.

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NOEL POV





Im Schlafzimmer angekommen, atme ich deutlich hörbar aus, dass war vielleicht ein Zirkus. Ich konnte jetzt wohl den Punkt, vom heiteren Himmel angefahren werden, auf meiner Liste: Ursachen die mich fast die Grab-Stilettos anziehen ließen, abhaken.

Wenigstens etwas Gutes hatte die Sache, wir haben Richard und Nancy kennengelernt und natürlich die kleine Elibel. Ich war so frei ihr den Spitznamen, kombinierten zwischen Elizabeth und Noel zugeben.

Kreisch! Sie war einfach perfekt. Nein! Perfekter als perfekt. Mit ihren winzigen Händen und pummeligen rosa Wangen. Hach...ulkig zu erfahren, dass jemand wie ich, der keine Kinder mag, anscheinend kleine Babys vergötterte.

Jelly! Ich will gar nicht daran denken, dass sie nächste Woche wieder nach England zurückkehren. Richard mag zwar nicht so Aussehen, aber er ist tatsächlich der Assistent des englischen Botschafters, deswegen kamen sie beide auch vor einem Jahr her. Ahnungslos, das Nancy im laufe der Zeit ungeplant schwanger werden würde. Tja, die frische Luft eines anderen Landes hat wohl ihre Leidenschaft entfacht.

Naja, jedenfalls habe ich jetzt noch einen anderen Grund als David Beckham London zu besuchen. Schmunzelnd über meinen schalkhaften Gedanken, setze ich die Papiertüte, mit den Schmerzmitteln auf den Nachttisch ab. Ein zufälliger Blick auf die Uhr verrät mir, dass es schon spät am Nachmittag ist.

Kein Wunder, dass ich so Todmüde bin. Schließlich habe ich die ganze Nacht kein Auge zugemacht. Also, auch wenn ich nicht von einem Auto auf den harten Asphalt Boden geschleudert worden wäre, würde ich mich wahrscheinlich immer noch so fühlen. Das knarren der Tür meines großen begehbaren Kleiderschrankes zieht meine Aufmerksamkeit auf sich und ich entdecke Heroin, die anmutig da raustigert.

Meine Miene erheitert sich sie zusehen und ich breite die Arme aus, als sie auf mich munter zurennt. Zu meiner Überraschung aber läuft sie mich nicht beachtend zwischen meinen Beinen durch. Mit gespreizten Beinen und gekrümmtem Rücken schaue ich verdattert zwischen meinen Schenkeln hindurch und ich sehe wie sie mit wedelndem Schwanz in die Arme des Chicken Boys springt.

"Na, meine Schöne. Hast du brav auf uns gewartet?", lächelt er und krault sie liebevoll. Ein leichtes Schnurren löst sich als Antwort aus ihrer Kehle und sie schmiegt sich noch enger an ihn.

Der Blick vom Chicken Boy schweift zu mir hinüber und er zieht fraglich eine Augenbraue in die Höhe, als er meine Akrobatik mustert. Das Fellknäul wirft mir nur einen desinteressierten Blick zu, bevor sie sich wieder an ihr heißgeliebtes Herrchen widmet.

Ach, so ist das, es war also nichts weiter als ein One-Night-Stand für sie. Ein unbedeutender Mitleidsschmuser. Jelly! Sie macht ihren Namen alle Ehre. "Noel? Was machst du?" Die Stimme vom Chicken Boy holt mich aus meinen Gedanken und ich richte mich wieder auf. Noch länger hätte ich es so wieso nicht ausgehalten, weil mir das Blut sonst in den Kopf floss.

"Nichts Besonderes. Hast du die beiden Küken ins Bett gelegt?", wechsele ich galant das Thema. Kaum hatten die beiden sich ins Auto gesetzt, schon waren sie auch gleich weggenickt. "Sie schlafen tief und fest", antwortet er und setzt das Fellknäul auf den Boden, die sofort aus dem Zimmer läuft, wahrscheinlich will sie zu den Zwillingen.

"Hmm...und was machen wir jetzt?", summe ich vergnügt, als ich ihn dabei beobachte wie er die Tür zum Schlafzimmer hinter sich schließt. Mein Bauch beginnt vor Erregung zu kribbeln. Unsere letzte Liebelei war nämlich vor Ewigkeiten gewesen.

"Wir tun nichts außer zu schlafen. Du musst dich ausruhen", entgegnet er entschlossen und fährt die Jalousien runter. Ich ziehe einen enttäuschten Schmollmund und schiebe die Lippe vor. Das war nicht das worauf ich gehofft hatte. Aber ich wäre nicht ich, wenn ich, mir nicht schon längst etwas einfallen ließe.

1. Straight but obsessed by him (boyxboy) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt