.:Kapitel 91:.

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TYSON POV





Mein Puls jagt unerbittlich und das Blut rauscht heiß durch meine Adern. Ich höre mein Herz in meinen Ohren schlagen, wie Kriegstrommel, die die bevorstehende Schlacht verkünden.

Badam, Badam, Badam!

Ich weiß gar nicht mehr, wie mir geschah, als ich ihn vorhin auf Prescott sah. Nur mit Mühen unterdrücke ich es, die Wut, gemischt mit dem grünen Ungetüm Namens Eifersucht. Es ist nicht das erste Mal, dass ich, ihn mit jemandem zusammen gesehen habe. Die vielen Liebschaften sind aber ausschließlich Frauen gewesen und unsere verwöhnte Prinzessin, naja, ist nun mal die verwöhnte Prinzessin.

Doch Prescott ist, nach mir, der einzige Mann, der seine Lippen berührt hat und das macht mich rasend. Auf keinen Fall, mit der Eifersucht zu vergleichen, die ich sonst immer verspürt habe, als ich noch diesen 0815 Schicksen, am Morgen danach, den Weg nach draußen zeigte.

Ich nehme hastig den Blick, durch die Scheinwerfer erhellte Straße und schaue ihn aus dem Augenwinkel an. Dante hat seinen Ellbogen auf die Armlehne gestützt, den Kinn in die Hand gelegt und schaut, mit einer durch den Schutz der Nacht verborgenen Miene, aus dem Autofenster.

Ich runzle etwas die Stirn.

Für seine Verhältnisse ist er sonderbar still. Vielleicht zeigt er Reue und findet nur keine passenden Worte, um zu beginnen. Dieser Gedanke mildert meine Verärgerung ein kleines bisschen. Bis sein freches Schmunzeln mich eines Besseren belehrt.

Ich unterdrücke ein genervtes Seufzen. Wie konnte ich auch nur so töricht sein und glauben, dass er sich seiner Schuld bekennt? Meine Hände umfassen das Lenkrad fester, die Knöchel an meiner Hand treten schon schmerzhaft hervor und mein Mund presst sich zu einer harten Linie zusammen.

"Ich weiß nicht, ob es an dem thrill der Situation lag, aber ich muss zugeben, dass es kein so schlechtes Gefühl gewesen ist, Prescott zu küssen", gesteht er mit einem schalkhaften Ton.

Das war's! Seine unsensiblen Worte lassen mich, jegliche Beherrschung verlieren. Fluchend reiße ich das Lenkrad heftig herum, trete auf die Bremse und halte mit quietschenden Reifen am Straßenrand. Durch den abrupten Stillstand wird Dante leicht nach vorne geschleudert, der Sicherheitsgurt zwingt ihn aber gleich wieder in den Sitz zurück.

"Dios!", zischt er und als er den Kopf zu mir schnellt, beuge ich mich schon mit der Hand gegen die Scheibe gestützt über ihn und kessele ihn somit ein. Er weicht unverzüglich zurück und presst seinen Rücken gegen die Autotür, dabei bohren sich seine entschlossenen Augen in meine. 

"Wenn du so sehr nach Befriedung strebtest, wäre ich mehr als nur bereit gewesen, dein Partner zu sein", knurre ich fast schon und nähere mich seinen Lippen.

Verärgerung blitzt in seinen goldschimmernden Augen, rasch legt er die Hand auf meinen Mund und drückt mich etwas von sich, um seinen Lippen den sicheren Abstand zu verschaffen. Es fallen ein paar spanische Schimpfworte, bis er seine Aufmerksamkeit wieder ganz auf mich lenkt.

"Ach ja? Das sah aber ganz anders aus, ma-no", betont er das letztere mehr als notwendig und gehässig. "Ein Wunder, dass du überhaupt bei der Gesellschaft der Stripper gemerkt hast, dass ich weg war und so gütig warst dein Arsch in Bewegung zu setzen, um nach mir zu Suchen", schnalzt er mit der Zunge und wendet eingeschnappt den Blick zur Seite.

Überwältigt von dem was sich gerade vor mir abspielt, halte ich inne, um diesen Moment in meine Gedanken zu brennen. Nein! Es ist kein Traum. Ein breites Grinsen, das durch pure Freude zustande kommt, schleicht sich auf mein Gesicht.

1. Straight but obsessed by him (boyxboy) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt