.:Kapitel 65:.

7.1K 480 237
                                    




Ich habe beim schreiben dieses Lied gehört *-* Ihr müsst es unbedingt beim Lesen hören! <3


Music on!!!!!





ALEC POV






Meine Schritte hallen an den kahlen Wänden der Notaufnahme wider, während ich neben der Krankentrage herrenne. Ich weiß gar nicht, wie ich hierher gekommen bin, die Erinnerung beginnen erst nachdem ich Noel auf die Trage gelegt habe. Ich werfe einen Blick auf ihn. Noels Gesicht ist knallrot und etwas angeschwollen, die Augen geschlossen und er liegt einfach reglos da.

Die Türen der Intensivstation gleiten auf und sie schieben ihn hastig durch. Als ich ebenfalls hinterher will stellt sich Gaby die Bereitschaftsärztin mir in den Weg und sagt: "Alec, du musst hier warten!"

Aufgewühlt versuche ich trotzdem an ihr vorbeizukommen, doch sie drückt mich an der Brust zurück. "Alec!" Verzweifelt greife ich ihre Oberarme und schüttele sie leicht. "Bitte, Gaby, lass ihn nicht sterben!" Verwirrung blitzt in ihren Augen auf.

"Ihn?", wiederholt sie leise und ich schaue ihr nur flehend in die Augen. Dann strafft sie die Schultern und nickt entschlossen. "Das werde ich nicht!" Nach diesen Worten verschwindet sie auch hinter der matten Scheibe.

Ich lasse mich gegen die Wand fallen, sinke kraftlos zu Boden und stütze mein gesenkten Kopf mit den Händen ab. Man bekommt im Leben oft die Möglichkeit sich etwas zu wünschen. Sei es bei einer Münze die man in den Wunschbrunnen wirft. Die Geburtstagskerzen die man auspustet oder, wenn man eine Sternschnuppe am Himmel sieht.

Ich habe nichts dergleichen jemals getan, sogar als Kind nicht. Mit dem Gedanken, dass man sowieso im Leben das gerechte bekommt, wenn man es verdient. Mein Blick fällt auf das goldene Kreuz, der unter mein Shirt rausgerutscht ist und ich umschließe es mit den Händen zum Gebet.

Also opfere ich alle meine ungenutzten Gelegenheiten für diesen einen Wunsch. Bitte, allmächtiger Herrscher im Himmel, lass ihn nicht sterben! Ich werde dich nie mehr um etwas bitten, wenn er wieder Gesund wird und ich noch ein Mal sein nerviges Jelly zuhören bekommen. Es ist mir inzwischen auch egal, ob er meine Gefühle erwidert, solange es ihm gut geht. Dann liebe ich ihn eben weiterhin stillschweigend von der Seite. Das schwöre ich! Bitte! Nimm ihn mir nicht! Flehte ich stumm.

Eine sanfte Berührung an meinem Kopf lässt mich hochschnellen und in die warmen blauen Augen meiner Mutter blicken. "Mein Liebling", sagt sie liebevoll und legt tröstend eine Hand auf meinen Arm. Ich wische mir mit dem Handrücken eine Träne aus dem Augenwinkel, komme auf die Füße und schaue in die besorgten Gesichter meiner Familie, die gerade jetzt angekommen ist.

"Was ist mit Noel, mein Sohn?", fragt mein Vater und schaut sich nach zuständigen um. "Keine Ahnung! Sie sind noch alle da drinnen!", antworte ich und reibe mir mit den Händen das Gesicht. "Kopf hoch, kleiner Bro! Noel ist hart im nehmen", ermutigt mich Adriel und drückt Ashers Schultern. "Genau!", schluchzt Asher und wischt sich mit dem Ärmel ab.

Mein Blick bleibt an Winnie haften, die etwas Abseits unbehaglich von uns steht. Sofort meldet sich mein schlechtes Gewissen. Ich hatte ihr wieder ungewollt vor Augen gelegt, dass Noel unentbehrlich für mich ist. Mit festen Schritten laufe ich auf sie zu, ziehe meine Jacke aus und lege sie um ihre Schultern. "Winnie. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll? Es kommt mir so vor, als würde ich mich nur bei dir entschuldigen."

Die Finger die sich um meine Jacke krallen zittern, ihre Augen rot wahrscheinlich vom vielen Weinen und die Lippen fest aufeinander gepresst. Ich bin so ein schlechter Mensch. Das ich ihr solche schlimmen Erinnerungen beschert habe.

1. Straight but obsessed by him (boyxboy) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt