.:Kapitel 75:.

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ALEC POV





Meine Turnschuhe vergraben sich tief in den feinen Sand und ich jogge über meine schon hinterlassenen Fußabdrücke am Strand zurück. Außer Atem halte ich dann bei den Treppen die ins Haus führen inne, um die gerade über den Firmament hochsteigende Sonne zu betrachten. Ihre Strahlen fabrizieren ein bezauberndes Farbenspiel in den verschiedensten Schattierungen über die funkelnden Wellen und Möwen kreisen am klaren Himmel.

Der Anblick ist einfach überwältigend.

Nicht mal in meinen kühnsten Träumen hätte ich mir je vorgestellt in einem Strandhaus im Malibu zu leben, wo etliche Hollywood Stars residieren und meine Nachbarn sein würden.

Es ist nun eine Woche her, seit ich aus meinem Studentenwohnheim ausgezogen und mit Noel zusammen hier eingezogen bin. Um ehrlich zu sein, ist es unangenehm für mich. Nicht die Tatsache mit Noel zu Leben. Nein! Es ist wirklich ein unbeschreibliches Gefühl, am Morgen aufzuwachen und als erstes sein Gesicht zu sehen.

Das ist was ich wollte, aber nicht das er alle Kosten übernimmt. Er will mich nichts beisteuern lassen und verlangt, dass ich nur brav zur Schule gehe und meinen Abschluss mache. Mir ist schon klar, dass er wegen seines alten in Anführungsstrichen Job's viel Geld hat und auf meine mickrige paar Dollar nicht angewiesen ist. Trotzdem nervt es mich.

An der Veranda ziehe ich meine Schuhe aus, klopfe sie ab und trete so hinein. Obwohl das Haus vollständig möbliert war, hat er hier und dort vieles verändert und es, wie ich es so schön benenne: Noelisiert.

In Klartext bedeutet es quietschbuntes zusammen gewürfeltes Mobiliar, griechische Skulpturen von nackten Männern und Portraits von ihm. Ich schüttele schmunzelnd den Kopf, als ich vor einem stehe. Es ist eine schwarz-weiß-fotografie, worin er mit dem Rücken zum Objektiv steht und ein Seidentuch seine Blöße bedeckt.

Wir haben ziemlich lange deswegen Diskutiert, am liebsten hätte ich zu keinem zugesagt, aber wir mussten ein Kompromiss finden und einigten uns schließlich auf die weniger freizügigen Portraits.

Er ist ziemlich dickköpfig und ehrlich gesagt, wie ein Kind, wenn er seinen Willen nicht bekommt, aber es ist eben alles Neu für ihn und er muss sich langsam daran gewöhnen.

Zum Beispiel wer ihn jetzt sieht, würde niemals glauben, dass er vor einer Woche noch wegen meines Heiratsantrags davon gelaufen ist. So leidenschaftlich und dynamisch plant er die Hochzeit, die in einem Monat stattfinden soll.

Ein lautes Miauen holt mich aus den Gedanken und ich sehe, wie Heroin sich an mein Bein schmiegt. "Morgen, meine Schöne." Mit einem lächeln hebe ich sie hoch und laufe sie kraulend in die immense Küche. Für Heroin war es bestimmt auch eine riesen Umstellung, aus dem Zimmer in die Villa. Aber sie scheint zufrieden zu sein. Schnurrend genießt sie ihr hochwertiges Futter und das goldene Glöckchen bimmelt dabei.

Noel findet es lästig. Ich aber notwendig, um sie schneller ausfindig zu machen. Die beiden verstehen sich immer noch nicht, zum Glück haben wir genug Platz und sie laufen sich nicht oft über den Weg. Daran muss ich auch noch arbeiten.

Ich ziehe mein verschwitztes Shirt über den Kopf während ich die Marmortreppen aufsteige und bleibe vor der großen dunklen Tür, am Ende des Flurs stehen. Lautlos drücke ich die Türklinge nieder und schleiche so leise wie möglich ins Schlafzimmer hinein.

Noel liegt auf der Seite zusammen gerollt und das Hühnchen Plüschtier fest in den Armen umschlossen im Bett. Es wärmt mein innerstes, dass er es aufbewahrt hat. Nachdem ich geduscht und mich fertig angezogen habe werfe ich, ein Blick auf die Uhr. Ich musste so langsam los, wenn ich nicht in Stau geraten wollte.

1. Straight but obsessed by him (boyxboy) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt