.:Kapitel 84:.

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►DEREK POV





Davy knallt die Tür laut hinter sich zu. Sogleich werfe ich mich auf das Bett, presse mein Gesicht in eines der großen Kopfkissen und schreie frustriert hinein. Warum? Warum musste mir das passieren? Vorhin zersprang mir fast das Herz bei dem Ausdruck in Davys Augen, als ich sagte, dass ich ihn hasste. Es ist mir einfach über die Lippen gerutscht und in dem Moment meinte ich auch was ich sagte.

Allmählich bemerke ich, das mein Gesicht auf sein Kopfkissen liegt, denn es duftet stark nach ihm. Trotz allem weckt es sehnsüchtige Gefühle in mir und ich kann nicht länger meine Tränen zurückhalten. Schluchzend vergrabe ich mein Gesicht tiefer darin und atme seinen Geruch ein. Es ist alles so schon schwer genug für mich, ich liebe ihn und muss so tun, als würde ich es nicht. Er lässt mir auch keine andere Wahl. Dieses Leben was er von mir verlangt, will ich nicht leben.

Auf keinen fall werde ich seine Mätresse.

Ein stumpfes Geräusch schreckt mich aus meinen Gedanken und ich schaue mich verwundert im Zimmer um. Nichts. Gerade als ich mich wieder hinlegen will, höre ich es noch einmal diesmal aber lauter. Bevor ich mich fragen kann, was es sein könnte öffnet sich plötzlich, wie in einem Film die Wand neben dem Fenster. Ich springe aus dem Bett, sprachlos und mit weit aufgerissenen Augen. What the Fuck?

Ein mir bekannter Blondschopf streckt seinen Kopf hindurch und blinzelt mich neugierig an. "Jesper?", murmele ich perplex in mich hinein. Scheu senkt er den Blick wieder und wispert enttäuscht. "Nicht Davy!"

Langsam läuft er wieder rückwärts zurück. "Warte!", rufe ich und hechte hinein, bevor er die Wand wieder schließt. Yes! Geschafft! Ich hebe den Kopf und kann fast nicht glauben, was ich sehe. Ein schier endloser Tunnel erstreckt sich nach hinten und wird von Treppen geteilt. Krass! Die Taschenlampe in seiner Hand ist die einzige Lichtquelle in dieser Finsternis.

Er richtet sie jetzt auf mich und ich halte die Hand vor die Augen, weil sie mich furchtbar blendet. "Geh raus!", verlangt er nervös. Mir fällt sofort wieder ein, dass ich sensibel mit ihm umgehen muss. Denn er ist meine einzige Fluchtmöglichkeit.

"Hey Jesper! Kennst du mich noch? Ich bin es, Derek. Davys Freund", lächele ich freundlich. Er hält sofort inne und senkt das Licht. "Davys Freund? Derek?", wiederholt er und seine Augen leuchten interessiert auf. Er scheint mich zwar nicht wieder zu erkennen, doch er reagiert aufmerksamer als vorher.

"Richtig! Kannst du mir einen gefallen tun und mich nach draußen bringen?", frage ich. Er legt nachdenklich den Kopf zur Seite und tippt mit dem Finger gegen die Taschenlampe. "Draußen? Draußen? Draußen?", singt er zum Rhythmus den er mit dem Finger schlägt. Ich mustere ihn dabei und folge ihm, weil er plötzlich dabei los läuft.

Das ist dann wohl ein ja.

Meine innere Uhr sagt mir, dass wir schon gut 10 Minuten, durch die engen Gänge wandern und langsam kommen mir Zweifel auf ob er auch wirklich weiß, wo es eigentlich lang geht. Stumm und munter knippst er das Licht der Taschenlampe an und aus. Was eigentlich ziemlich gefährlich ist, aber ich will nichts sagen und tun was ihn verstimmen oder sogar aufregen könnte.

"Du Davys bester Freund?", fragt er aus heiterem Himmel und ich schüttle schnell meine Verblüffung darüber ab und antworte: "J-Ja! Ich denke, sogar viel mehr als das. Ich mag ihn sehr."

"Ich auch und Theo!", lächelt er aufrichtig und hüpft plötzlich während ich gegen etwas laufe und hinfalle. Autsch! Ne kleine Vorwarnung wäre nett gewesen. Ich rapple mich wieder auf und versuche Jesper einzuholen, der gemütlich weitergeht. "Keine Sorge, mir geht's gut", stammele ich.

1. Straight but obsessed by him (boyxboy) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt