Mutter

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Hey Leuteee , ich bin wieder aus Bulgarien zurück :§ Ich dachte ich hätte da Internet, aber da habe ich mich getäuscht. Tschuldigung das deswegen kein Update kam! Das Kapitel ist auch nicht so sonderlich fertig, aber ich muss selber erst wieder in die Geschichte finden :D ich hoffe ihr verzeiht mir das! Wie ist die Schule bei euch so??

Als ich die Lider aufschlage, ist es stockduster. Meine Augen schielen zum Wecker, es ist Fünf Uhr morgens in der Früh. Ich strecke meine Glieder und höre wieder das ungewohnte Geräusch, durch das ich wach wurde.
Ich drehe mich zu meiner Mutter.
Meine Hand fahre ich nach ihr aus und sanft streiche ich ihren Rücken.
Es ist meine Mutter.
Sie verursacht das Geräusch.
Denn sie wimmert.
Ich habe sie noch nie so kläglich erlebt.
In meinen Augen ist sie immer die stärkste aus unserer Familie. Ich hätte nie Gedacht, sie jemals so zerbrechlich zu erleben.

„Mum?", flüstere ich.

Ihre Laute ersticken. Aber ich bekomme keine Antwort.
Mein Herz fühlt sich auf einmal unglaublich schwer an. In letzter Zeit habe ich nur auf meine Gefühle geachtet, dabei aber nicht begriffen, wie sehr meine Mutter wirklich Leidet. Ihr bester Freund und Ehemann liegt im Krankenhaus. Regungslos. Aber sie muss weiter machen. Sie muss funktionieren. Sie muss perfekt sein.

Dabei ist sie doch ein Mensch.

Und Menschen sind nicht perfekt, müssen nicht immer funktionieren, können auch einen Moment stehen bleiben.

Nur dürfen sie nicht ihren Willen verlieren.

„Mama, ich weiß, dass du wach bist. Und ich wollte dir etwas sagen." Ich rücke ein Stück näher zu ihr, um sicher zu gehen, dass sie meine leise Stimme wahrnimmt. „In der Fünften Klasse wurden wir nach unserem Vorbild gefragt, viele nannten irgendwelche Stars die ich nicht kannte oder auch ihre Eltern, wie es auch nicht anders sein kann. Damals sagte ich, dass ich kein Vorbild habe, denn ich will mein eigenes Leben leben und das es nicht geht, wenn ich jemanden anderen nacheifere. Aber -", die Worte kommen einfach über meine Lippen, vorher mache ich mir keine Gedanken über sie, „wenn ich jetzt wirklich darüber nachdenke, dann habe ich ein Vorbild. Dich. Und es geschieht nicht einmal bewusst, du bist ein so guter Mensch, genießt das Leben und ich kenne keinen, der so unbeschwert Lachen kann wie du. Du erledigst so viel, wo ich manchmal glauben könnte, dass du einen Doppelgänger hast, vielleicht sogar noch einen zweiten. Und immer stehst du über alles, gibst Alen und mir, aber auch all den anderen guten Ratschläge. Manchmal wirkst du wirklich naive -", ich höre meine Mutter schnauben, „aber das ist schön, weil du immer in das Gute glaubst. Du bist ein Optimist durch und durch und ich liebe dich so sehr, dass du ein Stück Heimat für mich bist. Ich wäre so oft gerne wie du und bewundere dich für alles, was du tust. Also, falls ich ein Vorbild wählen sollte, dann würde ich dich nehmen. Denn du bist die stärkste Person die ich kenne. Du bist Perfekt. Und ich glaube ich sage dir sowas zu selten, weil ich eher Papa Kind bin und eher nach ihm komme und ..."

„Ach Lucia.", unterbricht meine Mutter mich. Ich höre wie sie sich bewegt. „Ich wollte nie, dass du so bist wie ich, weil jeder er selbst sein sollte. Und du glaubst gar nicht, wie Stolz ich auf dich bin. Danke für deine Worte, Püppi."

Mit ihrer Hand fährt sie durch meine Haare. Ich ergreife ihre Hand und halte sie fest in meiner. „Du musst nicht immer nur deine Stärke zeigen. Ich liebe dich auch, wenn du Schwächen hast."

Ich selber habe schließlich auch genug.



Mein Schultag beginnt mit Französisch, gleitet hin zu Englisch – wo wir immer noch Vertretung haben - und endet mit einer Doppelstunde Kunst, in der ich meine Skizze von dem Vorstellungsmörder abgebe, einen alten, kränklich Aussehenden Mann. In die Augen des Portraits habe ich eine junge Gestalt gemalt. Sie soll auf eine Weise Jeffrey darstellen, wie ich in damals mit meinen Zehnjährigen Ich gesehen habe.

Das Thema war Veränderung.

Und ich habe eine persönliche Veränderung dargestellt.
Wie ich ihn damals gesehen habe und wie ich ihn heute sehe.

Schwach.
Krank.
Besessen.
Aber es gibt immer noch den alten.


Nach der Schule laufe ich an den Rand der Stadt, um wie fast jeden Mittwoch in der Suppenküche zu helfen. Die meisten der Gesichter sind mir schon Vertraut, wodurch ich mit dem ein oder anderen ins Gespräch komme. Es bringt mir wirklich spaß hier auszuhelfen. Es bietet mir eine angenehme Abwechslung von der Schule und den ganzen Menschen dort und lässt mich wie ein wahrhaftig guter Mensch fühlen.
Ich bin hinter dem Tresen, schenke den Leuten Kaffee und Tee aus und reiche ihnen auch ihr Mittagsessen.
Es ist ein Tag, an dem ich wirklich glauben kann, nicht beobachtet zu werden.

Zwischen Schönheit und Selbstsucht (Jeff the Killer FF/ Lovestory)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt