Nachwort - bitte lesen

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Lucia musste sterben.
glaubt mir, dieser Satz fällt mir mehr als schwer.
Dieses Ende hatte ich schon im Kopf, als ich nur 13-14 Kapitel geplant hatte. Zwar war ich noch nicht sicher ob ich es umsetzten werde, aber ich empfand es schon immer als das Richtige. Natürlich kamen dann Sachen dazu, wie dass an der Wand 666 Mal „Du bist gefallen" stehen wird (das ist übrigens die Zahl des Teufels). Und dass sie wie ein Engel platziert wird (obwohl das auch recht früh klar wurde).

Es ist die erste Jeff Geschichte, die ich je im Kopf hatte. Wenn ihr „Verliere ich mein Leben für ihn" gelesen habt, dann wisst ihr es vielleicht schon: Ich habe mich früher viel auf Teste Dich rumgetrieben und da FF über Harry Potter gelesen. Ich wollte dort unbedingt auch sowas für „Jeff the Killer" machen. 3 Geschichten und je nachdem wie man die Fragen beantwortet, kriegt man eine andere Geschichte. „Verliere ich mein Leben für ihn" war davon eine, sowie diese hier auch (deswegen war sie auch vieeeel kürzer geplant und sie wäre damals  nicht gestorben)
Ehrlich gesagt kam ich auf die Geschichte, indem ich dachte: „Was mach ich wohl, wenn Jeff auf einmal in mein Zimmer ist und mich töten möchte?" Für mich war klar: Er ist ein Monster und er würde mich nicht einfach so am Leben lassen „Weil ich ihn gefalle" oder „weil ich Mordgedanken habe (die habe ich nicht und ich hoffe ihr habt sie auch nicht)". Und in vielen FF (wie auch in meiner ersten) ist es unlogisch, wieso er seine Opfer am Leben lässt (da es Geschichten sind, finde ich es trotzdem gut und unterhaltsam, bloß diese Geschichte sollte ‚realer' sein.) Und dann war da noch die Unklarheit: „Würde ich einen Mörder wirklich lieben können, wenn ich weiß, dass er ein Mörder ist?" – ich glaube nicht. Ich hoffe es zumindest. (Dass ich Jeff liebe hat hoffentlich damit nichts zu tun XD)

Aus diesen Gründen war auch für mich klar, dass Lucia ihn nicht einfach so lieben könnte. Und auch nicht, dass er sie einfach so verschont. Und was ist Jeffs Schwachstelle? Die Schönheit, die er für sich selbst empfindet (okay mal ganz ehrlich: Ich wünsche mir auch immer einen gut aussehenden Jeff, hoffe dass er so aussieht wie auf Fanarts und Cosplay, aber das wird wohl nicht der Fall sein.). Also musste Lucia ihn anlügen, seine Schwachstelle ausnutzen, damit er ein Mehrwert in ihr sieht.

Und er lässt sie am Leben. Im Glauben, dass sie wirklich so empfindet. (Dass die beiden sich von früher kurz kennen, kam mir erst später als Idee. Das sie sein Gegenteil verkörpern soll (ohne auf süßes, kleines Mädchen zu machen, dass immer nur lacht und strahlt) war schon vorher geplant.) Dabei ist sie nicht Mal richtig „sein Gegenteil". Schließlich ist sie der festen Überzeugung, dass Menschen aus reiner Selbstsucht handeln (der Meinung bin ich übrigens auch). Und dabei ist Selbstsucht nicht unbedingt etwas Schlimmes. Es ist vielmehr der Antrieb, wieso man etwas tut. Wenn ein Mensch die Massentierhaltung scheiße findet und sich dadurch komplett vegan ernährt, tut er es, weil er sich ansonsten schlecht fühlt. Es ist also der innere Antrieb und nicht die Selbstlosigkeit. (Ich finde es wahnsinnig gut, wenn Menschen etwas für andere machen, egal ob Umwelt oder Tier (wir Menschen sind auch Tiere)). Und genau das wollte ich mit Lucia rüberbringen. Denn trotz dessen, dass Lucia so viel Gutes tut und z. B. auf Jeff wie ein Engel wirkt, fühlt sie sich selbst nicht so. Sie fühlt sich elendig. Denn ihr Wissen belastet sie. Ihr Wissen, wozu sie ihr eigener innerer Antrieb zwingt und dass sie sich dem unterwirft, nur damit sie sich nicht schlecht fühlt. Was das angeht hat sie eine verschobene Denkweise.

So. Lucia vertraut sich also niemanden an. Sie frisst die ganze Situation in sich hinein, um ihre Liebsten zu schützen. Dabei wäre das vielleicht das richtige gewesen. Doch sie vertraut darauf, dass er sie oder ihre Familie nicht umbringen wird. Sie merkt das sie ihm etwas bedeutet und solange sie seine Missgunst nicht wecken wird, wird alles gut. Und sie verbringt (gezwungen) mehr Zeit mit ihm. Sie lernt verschiedene Seiten an ihn kennen. Und sie erlebt „Klicke" (drei Stück, die Kapitel sind so genannt), wo sich etwas in ihr verändert. Wo sich ihre Sichtweise ihm gegenüber verändert. Dann passiert noch einiges (ihr habt es gelesen) und sie fängt an abhängig zu werden. Abhängig von einer Person, die sie zunächst gehasst hat. Dieses Phänomen, was ich in dieser Geschichte beschrieben habe, nennt man Stockholm Syndrom. Kurz erklärt: Sie wird abhängig von ihrem „Entführer" der sie die meiste Zeit schlecht behandelt, aber dadurch, dass er ab und zu ‚nett' ist, prägt sich das auf sie ein. Sie fängt an mit ihm zu sympathisieren.

Zwischen Schönheit und Selbstsucht (Jeff the Killer FF/ Lovestory)Onde histórias criam vida. Descubra agora