Kapitel 61

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Ich schiebe mich, noch immer lachend, Richtung Pausenhof.
Das hat er mal verdient.
Der Gang ist wie immer überfüllt und es ist schwer sich einen Weg hindurch zu bahnen, weshalb ich leicht an einen Jungen remple.
„Sorry, alles gut bei dir?"
Frage ist freundlich.
Der Typ schnauft jedoch nur genervt auf und dreht sich energisch zu mir herum.
„Pass doch auf du dum.."
Ich petze meine Augen ein Stück zusammen.
Der sollte jetzt besser aufpassen, was er sagt.
Es war versehentlich und ich habe mich entschuldigt, kein Grund gleich ausfallend zu werden.
Er mustert mich kurz, bevor er verlegen zu Boden starrt.
„S.. Sorry, mir geht es gut, bei dir alles klar?"
Ich lächle zufrieden, geht doch.

„Kein Stress, alles gut. Lässt du mich bitte vorbei?"
Er macht sofort einen Schritt zur Seite um mir Platz zu machen.
Ich laufe schon an ihm vorbei, als er mich am Arm zurückhält.
„Wollen wir vielleicht mal was essen gehen, oder ins Kino?"
Er bemerkt anscheinend meinen offensichtlich verwirrten Blick.
„Ich bin außerdem Jason, wir kennen uns noch gar nicht. Ich habe dich hier noch nie gesehen, bist du neu an der Schule?"
Ich fühle mich echt geschmeichelt, Jason sieht gar nicht mal schlecht aus, wobei er nicht mit meinem zur zeitigen Männerbekanntschaften mithalten kann, aber anscheinend ist er ein netter Kerl.
Nur leider habe ich gerade gar keinen Nerv, mich noch um irgendwelche Typen zu kümmern.
„Ich bin Alice, schön dich kennen zu lernen. Ich geh erst seit diesem Jahr auf die Schule.
Ich bin zur Zeit leiser sehr beschäftigt und hab nur wenig Zeit, vielleicht ein andermal. Ich muss auch los, also mach gut Jason, es war mir eine Freude."
„Schade, aber ich kann dich verstehen.
Die Freude ist ganz meinerseits, Alice."
Ich lächle ihm noch mal kurz zu, bevor ich ihm ein wenig enttäuscht aussehend zurücklasse.

Jetzt werde ich schon gefragt ob ich mit jemanden Ausgehen will, sowas ist mir noch nie passiert!
Vielleicht hätte ich nicht absagen sollen, aber ich habe leider kleine Zeit für sowas.
Ich komme glücklich lächelnd bei Alex an.
„Du glaubst nicht, was mir passiert ist. So ein schnuckeliger Typ hat mich angesprochen und gefragt ob wir mal was machen wollen."
„Wer? Ich sag ja, du siehst heißer aus als sonst!"
Ist es echt deshalb?
„Jason, aber ich weiß nicht seinen Nachnamen."
Alex verschluckt sich augenblicklich an dem Stück Brot, dass er sich kurz davor in den Mund geschoben hat.
„JASON?! Oh mein Gott, das ist der mit Abstand heißeste Schüler der Schule!"
Das Schüler betont er besonders, warum auch immer..
„Was hast du gesagt?"
Ich überlege kurz, wie soll ich ihm bitte erklären, dass ich Abgelehnt habe, da ich zurzeit viel in der Hölle zu tun hab.
Genau, am Besten gar nicht.
„Ich hab erstmal abgesagt, der ist nicht so mein.. Typ."
„A..Abgesagt? Du hast Jason einen Korb gegeben?"
Ich nicke selbstsicher und beiße in mein Apfelstück.
„Ich glaube das ist ein historisches Ereignis! Wie kann man Jason einen Korb geben! Geht es dir Gut? Bist du noch ganz dicht?"
Ich lachen leise auf.
„Keine Sorge, der kommt drüber weg."

Alex ist offenbar noch immer geshockt, da er mit weit aufgerissenen Augen da sitzt.
„Er.. er beobachtet dich."
Ich lege irritiert meine Stirn in Falten und folge seinem Blick.
Ich sehe Jason locker an der Hauswand lehnen, wobei er mich unverfroren anstarrt.
Er ist umgeben von seinen Freunden, denen er jedoch keine Aufmerksamkeit schenkt.
Als er meinen Blick sieht lächelt er mir nett zu, was ich erwidere.
Ich wende meinem Blick ab und zucke mit meinen Schultern.
„Liebe auf den ersten Blick würde ich sagen."
„Du musst dich mit ihm treffen!"
„Wer weiß, vielleicht irgendwann mal."
Der Gedanke daran, nach dem Chaos einfach ein Ruhiges Leben zu führen und einem süßen Typen zu Daten schießt mir kurz in den Kopf.
Er klingelt zum Pausende.
„Lass uns gehen, Mathe ruft." sage ich gespielt euphorisch.
Auf mein entspanntes Leben werde ich wohl vorerst verzichten müssen.

Der restliche Schultag vergeht schleppend langsam und ich komme Tod müde nach acht Schulstunden nach Hause.
Da mein Papa noch arbeiten ist, bin ich allein Zuhause.
Ich schmiere mir schnell ein Frischkäse Brot und esse es entspannt vor dem Fernseher.

Ein lautes Räuspern reißt mich aus meinen Gedanken.
Ich zucke kurz zusammen und drehe mich zur Geräuschquelle herum.
Luzifer, wer sonst steht einfach mal so in meinem Wohnzimmer.
„Ach Mist, da war ja was! Moment ich bin gleich fertig."
Er verdreht nur die Augen.
„Wie kannst du es nur schon wieder vergessen haben?! Ich habe es dir doch heute morgen erst gesagt."
Ich beiße genüsslich in mein Brot.
„Jaja, ich bin doch gleich fertig.
Willst du auch was essen? Wobei.."
Er kommt blitzschnell auf mich zu und legt mir einen Finger auf die Lippen.
„Alice, schweig. Sonst werde ich dafür sorgen, dass du es bereust."
Ich grinse und habe abwehrend die Arme.
„Ich werte das als Nein, Pummelchen."
Er kneift drohend seine Augen zusammen.
„Alice!"
Es ist nur ein leises Knurren.
Ich zucke unschuldig mit den Achseln.
Gemütlich esse ich mein Brot fertig, hole mir dann aus dem Schuhschrank ein paar hohe schwarze Schuhe und ziehe mir normale Sneakers an.
Umziehen muss ich mich ja eigentlich nicht, wir tanzen ja nur.

„Also ich bin fertig, wir können los."
Dieses Mal bin ich es, die einfach auf ihn zugeht und meine Arme um ihn lege.
Er schaut mich kurz verwundert an, lächelt aber dann.
Er legt seinen Arm um mich und im nächsten Moment stehen wir in einem großen Saal, der mit Kerzen erleuchtet ist.
„Herzlich Willkommen Eure Majestät, wir haben alles vorbereitet."
Ich schaue mich um und sehe ein
um die 6 Mann großes Orchester in einer Ecke sitzen.
Mir bleibt der Mund offen stehen.
„Ist das nicht ein wenig übertrieben?"
Er lacht leise.
„Das ist die kleine Variante. Warte bis du das komplette siehst."

Ich muss leicht schlucken, ich glaube der Ball wird eine größere Sache als gedacht.

Hello Devil, nice to meet you!  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt