Kapitel 38

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Meine Beine geben nach und ich lasse mich schwer atmend auf den Boden sinken.
Ganz ruhig er ist weg. Langsam ein und aus atmen.
Ok, atmen an sich wäre eine gute Sache.
Ich versuche mich selbst zu beruhigen, was bis zu einem Gewissen Teil auch klappt. Langsam bricht jedoch meine Welt über mir zusammen. Wo ich gerade noch so motiviert war, wird mir meine Situation immer deutlicher bewusst.
Die vier stehen nun vor mir und Satan und Belial bücken sich zu mir nach unten.
"Bringt ihr mich bitte Heim? Ich muss erstmal nach meinem Papa schauen und mein Leben in den Griff bekommen, bevor ich euch helfen kann 'die Welt zu retten'. Ich bin mit meinen Kräften am Ende, so kann das nicht weiter gehen. Sogar meine Familie wurde verletzt. Ich helfe euch, aber gebt mir einwenig Zeit um alles zu verarbeiten. Außerdem muss ich noch soviel Fragen und wissen, bevor ich überhaupt nützlich sein kann?" Zuerst sind alle stumm und wechseln fragende Blicke. Ich rapple mich vom Boden hoch und klopfe den Staub von meiner Hose ab. Auch wenn sie mich gerettet haben, ich brauche erstmal eine Pause.
"Alice, Bitte. Wir haben keine Ze.."
Ich Funkle Luzifer, der mich gerade umstimmen wollte böse an.
"Sprich jetzt besser nicht weiter sonst werde ich wütend.
Ich habe seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr geduscht, was gegessen und das wichtigste ich weiß nicht mal ob mein Papa noch lebt und ob ich überhaupt ein Zuhause habe, wohin ich zurückkehren kann! Also wage es jetzt nicht zu sagen, dass ich mir keine Zeit nehmen kann um mein Leben auf die Reihe zu bringen." Er setzt nochmal zu einen Widerspruch an, doch mein Blick bringt ihm zum Schweigen.
Besser so!
"Bitte!" Meine Stimme klingt fest, fester als ich mich fühle.
Die vier tauschen hilflose Blicke.
Nach einiger Zeit, in der sich noch immer niemand geäußert hat. Schnaube ich verächtlich. Es geht Ihnen nicht um mich, ihnen geht es nur um meine Kräfte. Das ich innerlich zerbreche und nicht mehr kann interessiert sie nicht.
"Hhm, alles klar, ich schaffe das auch ohne euch, Danke."
Für nichts! Mit diesen Worten drehe ich mich herum und gehe. Schwer damit beschäftigt meine Tränen zurückzuhalten.
Zu früh gefreut, soviel zum Thema Helden.
Nach einigen Metern werde ich sanft am Arm gepackt und herumgedreht.
"Ich bring dich Heim."
Es ist Satan der mich sachte an sich heranzieht. Unsere Blicke treffen sich, er schaut mir eindringlich in die Augen. Kurz meine ich Mitleid in ihnen zu sehen. Doch ich muss über meine eigenen Gedanken lachen, ein Teufel mit Mitgefühl, wahrscheinlich.
Ich lasse meinen Blick zu den anderen schweifen. Belial und Leviathan Unterhalten sich leise während Luzifer meinen Blicken ausweicht.
Satan zieht mich noch näher an sich heran, sodass ich an seiner Brust klebe.
"Lass uns gehen." Er lächelt auf mich herunter und ich nicke ihm leicht zu.
Ohne ein weiteres Wort des Abschiedes 'gehen' wir.
Teleportieren trifft es wohl eher.
Wir landen vor einem Krankenhaus.
Mein Atem stockt. Nein, bitte nicht!Papa!
Ich blicke schockiert zu Satan auf.
"Wir haben deinen Papa bevor wir dich gesucht haben ausfindig gemacht, ihn hier her gebracht, wir lassen ihn Rund um die Uhr beschützen. Es geht ihm soweit gut, er ist nur noch zur Überwachung im Krankenhaus."
Mir schieße, mal wieder, die Tränen in die Augen.
Ich kann nicht mehr als ein leises Danke hauchen.
"Na geh schon, er wartet sicherlich auf dich."
Das lass ich mir nicht zweimal sagen. Ich drehe mich herum und renne los.
An der Rezeption komme ich schlitternd zum stehen.
"Ich suche William Clark."
"Zweite Etage, Abteilung C, Zimmer 17."
Ich hauche ein atemloses Danke. Dann renne ich planlos durch das Krankenhaus, auch wenn Satan gesagt hat, dass es meinem Papa gut geht, will ich mich selbst so schnell wie möglich dessen versichern.
Ich bleibe vor der geschlossenen Tür stehen.
Ich klopfe leise an.
"Herein."
Ich öffne langsam die Türe.
In dem hellen Raum steht mittig ein leeres Bett. Ich betrete den schlicht eingerichteten Raum und sehen meinen Papa am Fensterbrett stehend.
"Papa."
Er dreht sich sofort zu mir herum.
"Alice." Er haucht meinen Namen nur.
Mich überkommen meine Gefühle und ich renne in seine geöffneten Arme.
"Gott sei Dank, dir geht es gut."
Ich kuschle mich in seine Arme und drücke mich an ihn.
"Keine Sorge, mein Engel mir geht es gut."
Ich kann mich nicht mehr zurück halten und fange bitterlich an zu weinen.
Mein Papa zieht mich schützend an sich.
"Alles ist gut, ich bin ja da."
Das erste mal fühle ich mich Zuhause und zugleich schöpfe ich neue Hoffnung.
Vielleicht wird die nächste Zeit ja gar nicht so schlimm!
Wobei mit vier Teufeln an der Backe und einer Welt die ich retten muss bezweifle ich das.

Hello Devil, nice to meet you!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt