Kapitel 62

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Ich wechsle schnell meine Schuhe, was ich schon im nächsten Moment bereue. Hallo Schmerzen.
Warum habe ich mich nur für diese Schuhe entscheiden, den Spaß werden meine Füße sicherlich nicht überleben.
Ich schnaube genervt auf und laufe auf Luzifer zu, um einen knappen Meter vor ihm stehen zu bleiben.

„Auch in der Hölle werden überwiegend Standard- oder Lateintänze getanzt.
Ich hoffe, dass du davon schon ein bisschen etwas kannst, sonst wird es schwierig dir alles von Grund auf bis zum Ball beizubringen.
Was jedoch ein noch größeres Problem darstellen könnte, sind die Formationen, in denen wir tanzen und die Etikette."

„Keine Sorge, dass mit dem Tanzen sollte ich locker hinbekommen.
Ich war mal einige Zeit in einer Tanzschule, da habe all sowas gelernt. Den Rest werden wir auch irgendwie meistern."
Er hebt misstrauisch eine Augenbraue.
„Ist das so?"
Ich lächle ihn an.
„Finden wir es doch heraus."
Jetzt muss auch er grinsen.
„Fangen wir doch mal mit etwas Leichtem an, wie wäre es mit einem Langsamen Walzer?"
Ich zucke beiläufig mit den Schultern.
„Immer gern."
Dass ich nicht nur einige Zeit in einer Tanzschule war, sondern drei Jahre muss er ja nicht wissen.

Wir machen beide einen Schritt aufeinander zu und nehmen die Tanzhaltung ein, wobei seine Hand eindeutig zu nah an meinem Arsch ist.
Wer wirft einen kurzen Blick zum Orchester.
„Zuerst einen Langsamen Walzer."
Mir huscht ein leichtes Grinsen übers Gesicht, ein „Bitte" wäre wohl zu viel verlangt vom König der Hölle.
Das Orchester beginnt nach kurzer Absprache zu spielen und wunderschöne Klänge erfüllen den Saal.
Ich warte darauf, dass Luzifer mich führt und schau deshalb gespannt zu ihm auf. Bei der nächstbesten Möglichkeit beginnt er sich elegant zu der Musik zu bewegen. Ich tue es ihm gleich und wir drehen uns gemeinsam durch den Saal.

„Ich habe mich mit Eligor über eure Trainingsstunde unterhalten.
Deine Kräfte sind anscheinend vollkommen erwacht und dazu auch noch unglaublich außergewöhnlich. Das ist gut, sogar besser als erwartet, jetzt müssen wir dich nur noch trainieren, sodass du sie beherrschst."
Ich nicke.
„Anscheinend hab ich das Leben und den Tod in der Hand... und wenn du deine Hand noch weiter an meinen Arsch legst, dann bist du der erst, an dem ich meine Kraft trainieren werde."
Er zieht scharf die Luft ein.
„Ganz schön bissig heute, achte liebe mal auf deine Tanzschritte, oder bringt meine Hand dich so aus dem Konzept?"

Ich trete ihm so fest es nur geht auf den Fuß, schaue jedoch unschuldig zu ihm hoch.
„Offensichtlich schon."
Unsere Gesichter berühren sich fast, so nah stehe ich an ihm.
Er schaut mir tief in die Augen und überfliegt dann kurz mein ganzes Gesicht mit seinem Blick, während er seinen Fuß unter meinem herauszieht, um weiter zu tanzen.
Jetzt umspielt ein Lächeln seine Lippen.
„Was passiert dann erst, wenn ich das hier mache?"
Bevor ich auch nur irgendetwas sagen oder machen kann liegen seine weichen, vollen Lippen auf meinen.

Ich zucke zusammen und will ein Stück von ihm abrücken, er zieht mich jedoch nur fester an sich.
Seine Lippen fühlen sich gut an, weich und zärtlich, aber gleichzeitig fordernd und wild.
Einfach unglaublich gut, zum dahinschmelzen.
Mittlerweile tanzen wir nicht mehr, da ich schlichtweg regungslos stehen geblieben bin.

Er löst seine Hand aus meiner und fährt sachte durch meine Harre. Seien Zunge dringt in meinen Mund ein, wobei ich zögere, unsicher ob ich den Kuss erwidere soll.
Ich überlege noch kurz, davor ich mich dazu entschiede seinen Kuss zu erwidere.
Unsere Zungen kreisen spielerisch umeinander und erkunden sich gegenseitig.
Der Kuss wir immer intensiver und raubt mir meinen Atem.
Ich lege meine Arme um seinen Nacken und presse meinen Körper noch näher an seinen, was ihn nur noch mehr anspornt.

Seine Hand vergräbt sich in meinen Harren, was für ein leichtes ziehen sorgt und mir ein leises stöhnen entlockt. Unsere Lippen lösen sich voneinander und ich ziehe scharf die Luft ein.
Ich will mehr!
Mein Körper steht komplett unter Strom, so gut hat sich Küssen alleine noch nie angefühlt.
Gerade als ich meine Lippen auf seine legen will, wird mit bewusst, dass wir nicht die einzigen im Raum sind.
Mir steigt sofort die röte ins Gesicht und ich stolpere überstürzt einige Schritte von ihm weg, was Luzifer anscheint so auffasst,
als hätte es mir nicht gefallen.

Ich verliere das Gleichgewicht und lande unsanft auf meinem Hintern.
Sein Blick wirkt verletzt.
Er kommt stumm auf mich zu und hält mir seine Hand hin.
„Keine Sorge, ich mach es nicht nochmal. Hättest mich nur weg Schubsen müssen, wenn es dir nicht gefällt."
Nein, Nein so war das doch nicht gemeint!
Ich schnappe mir schnell seinen Arm und ziehe ihn mit aller Kraft zu mir herunter, sodass er kniend vor/über mir sitzt. Ich drücke meine Lippen auf seine und fahre mit meiner Hand durch sein weiches Haar.

„Das war einer der besten Küsse meines Lebens, nur hab ich nicht so gerne Zuschauer dabei, wenn du weißt was ich meine."
Ich deute mit meinem Kopf in Richtung des Orchesters.
Seine Lippen ziert ein anzügliches grinsen und in seinen Augen funkelt augenblicklich die Lust und Begierde auf.
Er hebt schon den Arm um das Orchester mit einer Handbewegung weg zu schicken.
„Das können wir schnell ändern."
Ich grinse.
„Besser nicht, wer weiß, was sonst noch für Gerüchte entstehen, außerdem bin ich doch wegen etwas ganz anderem gekommen."
Er verzieht seine Lippen zu einem Schmollmund.
„Aber auch wenn wir es heute hierbei belassen, das war kein ‚Nein' für die Zukunft, oder?"
Ich küsse ihn erneut, wobei ich am Ende leicht in seine Unterlippe beiße und dran ziehe.
„Ein ‚Nein' war das auf keinen Fall."
Er steht grinsend auf und zieht mich mit sich hoch.
„Ich kann dir gar nicht sagen, wie ich mich auf die Zukunft freue, Alice."
Ich auch!
Er erhebt unsere Arme wieder in die Tanzposition, wobei er dieses Mal absichtlich seine Hand auf meinen Arsch legt.
Ich grinse nur, lasse es ihm ander durchgehen.

Hello Devil, nice to meet you!  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt