Kapitel 93

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„Hat aber auch lang genug gedauert." Seine Arme legen sich fest um meinen Körper und er zieht mich zu sich, weswegen sich ein zufriedenes Lächeln auf meinen Lippen bildet.
Sachte drehe ich mich in seinen Armen und schaue ihm in das wunderschöne Gesicht.
„Das Teleportieren scheinst du wohl raus zu haben. Wie wäre es mit einer Pause? Mir fallen gerade hunderte Dinge ein, die ich lieber mit dir machen würde."
Ein verschlagenes Grinsen bildet sich auf meinen Lippen. Mir schweben da auch einige Aktivitäten vor, die wir machen könnten. Meine Arme legen sich um seinen Hals und ich ziehe Luzifer ein Stück zu mir nach unten.
„Hast du denn etwas bestimmtes im Kopf, Luzifer?" Sein Grinsen wird breiter.
„Wie wäre es, Alice, wenn ich dir einfach zeige, was genau ich mir vorstelle?" Seine Arme schließen sich noch fester um mich und pressen mich so nah an ihn, dass nicht mal mehr ein Blatt zwischen uns passen würde. Wir schließen das letzte Stück, welches unsere Köpfe noch trennt und seine Lippen finden nach einer gefühlten Ewigkeit endlich meine. Das Gefühl seiner weichen Lippen lässt mir einen Schauer über den Rücken laufen. Gott, wie habe ich dieses Gefühl vermisst.
Seine Hand löst sachte meinen Pferdeschwanz und fasst dann fest in mein welliges Haar. Die überraschende Stärke seines Griffes entlockt mir ein leises Stöhnen. Luzifers Lippen verziehen sich unter meinen zu einem leichten Lächeln. Meine Hand wandert langsam zum Bund seines dunklen Shirt's. Wie lange ist es her, dass ich Sex hatte? Eindeutig zu lange und meine Willenskraft, mich nicht dem Teufel hinzugeben, wird immer schwächer. Ach was sag ich da, sie ist nicht mehr vorhanden. Ich will Luzifer, egal ob er der Teufel ist oder nicht.

„Da ist aber heute jemand stürmisch." Unsere Lippen trennen sich und mein Herz fühlt sich an, als würde es ohne seine Berührungen zerbrechen. „Hör auf zu quatschen und komm wieder her." Ich ziehe ihn wieder an mich heran und meine Hand findet sein weiches, wuscheliges Haar. Meine andere Hand wandert im Gegensatz dazu endlich unter sein Shirt und fährt sacht mit den Fingerspitzen über seine Muskeln, die sich durch die Berührung merklich anspannen. Mit einer schnellen Bewegung streife ich sein Shirt über den Kopf. Auch wenn sich unsere Lippen nur kurz trennen, treffen sie sich danach stürmisch. Wie konnte ich jemals ohne diese Lippen leben? Seine Hand umfasst meine Brust und massiert sie vorsichtig, schon fast fragend, ob ich bereit dafür bin. Ich presse meinen Oberkörper an seine Hand, um ihn zu ermutigen, dass es genau das ist, was ich will.

„Verdammt, Alice. Du machst mich verrückt." Ein Grinsen bildet sich auf meinen mittlerweile bestimmt geröteten und leicht geschwollenen Lippen.
Seine Hände umfassen den Bund meines Shrit's und er zieht es mir mit einer fließenden Bewegung über den Kopf. Sein Blick streift besonders langsam über meine bebenden Brüste und meinen schwarzen Standard Spitzen BH.
Auch meine Augen nutzen den kurzen Abstand zwischen uns, um sich Luzifers muskulösen Oberkörper genauer anzuschauen. Daran werde ich mich wohl nie satt sehen können. Nicht sabbern, Alice.

„Du bist wunderschön." Meine Aufmerksamkeit wendet sich wieder seinem Gesicht zu. Seine Augen starren tief in meine und ich erkenne so etwas wie aufrichtige Zuneigung. Vielleicht keine Liebe, aber immerhin bedeute ich ihm etwas.
„Du bist auch nicht gerade schlecht." Seine Lippen ziehen sich in sein markantes, einseitiges Lächeln.
„Lässt man diesen schönen Mund eine Sekunde außer Augen und schon macht er etwas unartiges."
Ich stelle mich leicht auf Zehenspitzen, um ihm verführerisch ins Ohr zu flüstern.
„Dann solltest du ihn wohl am besten beschäftigt halten."
Sein Grinsen ist umwerfend. „Das lässt sich einrichten."

Unsere Lippen treffen sich hungrig. Seine Zunge kämpft mit meiner um die Führung, wobei es eher ein Tanz ist, bei dem keiner nachgeben will.
Meine Hand wandert zu seinem Gürtel und ich fummle aufgeregt an dem Leder herum. Endlich ist es soweit. Moment mal, endlich?!
Es wird wohl Zeit, dass ich mir eingestehe, dass ich hierauf schon seit einer Weile warte.

Als ich seinen Hosenknopf öffne, bejaht er meine Berührungen mit einem tiefen Stöhnen.
Kurz werde ich von einem Geräusch hinter mir abgelenkt, was ich aber einfach ignoriere. Wehe, jemand stört uns jetzt, dann bekommt er es mit mir zu tun. Ich versuche, mich einfach nicht aus dem Konzept bringen zu lassen und mache mich weiter an Luzifers Hose zu schaffen, der es offensichtlich kaum noch abwarten kann.
Erneut unterbricht ein Geräusch die Stille.
Diesmal ist das Geräusch doch gar nicht mehr so leise und vor allem hört es sich gewaltig nach Stimmen an, vielen Stimmen. Ich löse meine Lippen kurz von Luzifer, nur um genau in diesem Moment zu sehen, wie die Tür der Umkleide zur Halle aufgeschmissen wird und unbekannte Männer in Trainingsanzügen hereinkommen.
„Fuck, die Sondereinheit hat heute Training.", grummelt Luzifer und verdeckt meinen Körper mit seinem.
„Das fällt dir ausgerechnet jetzt ein?"
Schnell umfasse ich Luzifers Oberarm und drücke mich an ihn, um mich vor ungewollten Blicken zu schützen. Zum Glück wurden wir noch nicht entdeckt. Doch dann kommt mir eine überragende Idee. Wofür hat man schon Superkräfte?

„Alice? Hast du uns gerade teleportiert?" Ein Grinsen bildet sich auf meinen Lippen. Anscheinend hat es funktioniert. Meine Augen öffnen sich langsam, da ich sie geschlossen hatte, um mich zu konzentrieren.
Wir befinden uns in einem dunklen und ungemütlichen Raum, der mir dennoch bekannt vorkommt.
„Wo zur Hölle sind wir?", sage ich verwirrt.
„Das könnte ich wohl eher dich fragen."
„Keine Ahnung, alles ging so schnell. Ich wollte da nur weg und hab an irgendeinen anderen Ort in der Hölle gedacht."
Luzifer lacht leise. „Und dir ist kein besserer Ort eingefallen als der Kerker, um zu beenden was wir oben angefangen haben? Nicht zum Beispiel mein Schlafzimmer, oder deins?"
Ich schlucke leicht. Natürlich kommt mir der Raum bekannt vor. Hier hab ich dieses Arsch von Manipulationsdämon besucht, nur leider ist der Raum dieses mal gefüllt mit Luzifer und mir.
„Immerhin habe ich uns da raus gebracht. Ich stand unter Druck, ok?"
„Vielleicht stehst du aber auch einfach auf das Ambiente hier unten, kein Grund sich zu schämen. Ich bin offen für alles." Sein Grinsen wird immer breiter und er kommt langsam auf mich zu.
Ich kann mir ein Lachen nicht verkneifen. „Wie wäre es, wenn du uns dieses mal an einen schöneren Ort bringst?", frage ich Luzifer und ziehe ihn an mich. Hier unten ist es nämlich durch das Höllenfeuer, das nicht viel weiter unter uns lodert, noch nicht heiß genug.
„Das würde ich unglaublich gern, aber leider sind die Wände hier so konzipiert, dass man sich nicht teleportieren kann. Sonst wäre schlichtweg der Sinn eines Kerkers verfehlt."
Ich drücke ihn leicht von mir weg. „Willst du damit sagen, wir sitzen in diesem Rattenloch fast?!"
Er hebt abwertend die Hände. „ Immer ruhig bleiben, meine Schöne. Außerdem war nicht ich es, der uns hierher gebracht hat."
Ich lege meinen Kopf stöhnend in den Nacken. Verdammter Mist. Muss uns denn immer etwas dazwischen kommen, wenn Luzifer und ich uns gerade gut verstehen?
Sehr gut verstehen.

„Wie kommen wir dann hier wieder raus?"
„Keine Sorge, das ist mein Königreich, also meine Untertanen."
Er wendet sich von mir ab und läuft an die Gitterstäbe, um in den Gang hinauszuschauen.
„Wache! Kommen Sie her und schliessen Sie diese verdammte Tür auf."
„Fresse halten dahinten, wir sind hier nicht bei wünsch-dir-was.
Die Insassen werden auch immer dümmer. Warum sollten wir ihn raus lassen?!", schreit eine Männerstimme aus der Entfernung, wobei der letzte Teil wahrscheinlich an seine Kollegen gerichtet ist.
Ich muss mir ein Lachen verkneifen. So viel dazu; er ist der König und das ist sein Königreich.

Luzifers Aura ändert sich schlagartig. Da ist der König der Hölle, der Grund, warum er auf dem Thron sitzt und kein anderer.
„Ich bin dein verdammter König und entweder du kommst auf der Stelle hier her, oder ich werde dir den Kopf abreißen." Die Wände um uns herum wackeln wie bei einem Erdbeben und seine Stimme dröhnt unnatürlich laut und mächtig über den Gang. Auch wenn Luzifer sich nicht aus dem Gefängnis teleportieren kann, bin ich mir dennoch sicher, dass er die ganze Etage mit einem Schnipsen zerstören könnte. Sofort setzen sich mehrere Personen in Bewegung, mit schnelleren Schritten, als man es für möglich hält. Mit zitternden Fingern versucht jemand, den Schlüssel in das Schloss zu stecken. Sobald sich die Türe öffnet, werfen sich drei Gestalten niederträchtig auf den Boden.
„E.. Eure Majestät, ich bitte Sie um Vergebung, das war u.. unverzeihlich von mir."
„Geht mir aus dem Weg und du, gib mir deine Jacke. Wenn auch nur einer von euch hoch schaut, steche ich ihm seine Augen aus."
Der eine schält sich schnell aus seiner Uniform, während alle drei den Kopf noch tiefer zu Boden senken. Dieser nimmt die Jacke und dreht sich zu mir herum. Ich grinse ihn an und seine rot glühenden Augen nehmen wieder das schöne Blau an.
„Ich bin begeistert, Eure Majestät. Das hat ja FAST auf Anhieb funktioniert."
Er legt die Jacke um meine Schultern und leckt sich kurz über die Lippen.
„Nur nicht zu frech werden, junge Dame. Oder wollen Sie die Nacht hier verbringen?"
„Das würdest du nicht wagen."
Kurz scheint er wirklich darüber nachzudenken, dann lehnt er sich zu mir nach unten und flüstert nur für mich hörbar:
„Niemals, Alice."

Hello Devil, nice to meet you!  Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt