Kapitel 1

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"Kommst du bitte runter Sydney, Abendessen ist fertig!", schrie meine Mutter mir von der Küche aus zu. 

"Ich komme gleich!", antwortete ich knapp und scrollte weiter durch mein Twitter-Profil, denn ich hatte keine Lust etwas zu essen. Als es mir zu langweilig wurde, beschloss ich doch hinuter zu gehen. Ich band mir noch meine langen, braunen Wellen zu einem Zopf und warf einen Blick in den Spiegel. Meine grünen Augen waren von langen schwarzen Wimpern umwoben und auf meinen zarten Lippen glänzte Labello. Ich bin das Mädchen, dessen Augen an den Frühling erinnerten, dass sagte meine Mutter immer zu mir. Mir stieß der Geruch von Lasagne in die Nase, als ich mein bescheidenes Zimmer verließ. Ich setzte mich zum Tisch und begann zu essen. Es schmeckte himmlisch. Doch als meine Mutter den nächsten Satz aussprach, verschlechterte sich meine Laune sofort.
"Hast du schon fertig gepackt? Du weißt, der Flieger geht morgen ziemlich früh."
Ich erstarrte und hörte auf zu essen. Ich flüsterte noch ein genervtes "Ja" und stapfte wütend zurück in mein Zimmer. Ich hatte schon gepackt, das hieß aber noch lange nicht, dass ich von hier weg wollte. Vor einem halben Jahr hatten ich und mein Ex - Freund Logan einen ziemlich heftigen Streit. Es kam so weit, dass er mich zusammengeschlagen hatte. Ich lag tagelang mit einer Gehirnerschütterung im Krankenhaus, und als ich entlassen wurde, habe ich für eine Ewigkeit nichts gegessen. Ich stand unter Schock und hatte Panikattacken, welche ich langsam durch eine Medikamenten Therapie wieder loswurde. Und meine Mutter fand, es wäre das Beste für mich wenn ich eine kurze Auszeit nahm, wo sie auch nicht falsch lag. Eine Auszeit würde mir wirklich gut tun, aber nicht so weit weg von meiner Mutter. Ich wohne derzeit in Toronto, doch morgen gehts ab nach Californien. Ich werde für ein Jahr zu einer Gastfamilie ziehen. Das Blöde daran ist, - abgesehen davon, das ich alle meine Freunde verlassen musste - dass ich sie noch nie gesehen habe, geschweige denn kenne, bis auf den Familiennamen. Ich wurde von einem leisen Klopfen gegen die Tür aus meinen Gedanken gerissen, als ich bemerkte dass meine Mutter im Türrahmen stand.
"Liebes, du weißt das ich dich von ganzen Herzen liebe? Ich will doch nur das Beste für dich."
"Ich weiß. Ich hab dich auch lieb.", gab ich herzlich zurück.
"Du solltest jetzt schlafen gehen, der Flieger geht morgen um halb sieben.", meinte meine Mutter und schenkte mir ein liebevolles Lächeln.
"Gute Nacht Mama, schlaf gut."
"Gute Nacht mein Schatz."

Am nächsten Morgen waren wir schon früh auf dem Weg zum Flughafen. Die Fahrt dauerte fast 2 Stunden, welche ich fast komplett verschlief. Der Check-In verlief auch ziemlich schnell. Mit Tränen in den Augen verabschiedete ich mich von meiner Mutter. "Du schaffst das Sydney-Schätzchen. Ich hab dich lieb. Und ruf an wenn du gelandet bist!", sagte meine Mutter und gab mir einen Abschiedskuss. Eine Stunde später war ich im Flieger schon über den Wolken und schlief erneut ein.

"Wir werden in Kürze landen. Bitte legen sie den Sicherheitsgurt um und warten sie bis das Flugzeug zum stehen kommt. Vielen Dank für ihren Flug bei American Airlines und einen angenehmen Aufenthalt" Ich tat was die Stimme der Stewardess uns sagte und wartete bis wir gelandet waren.
Als ich ausgestiegen bin wartete ich noch auf meinen rot-weiß gepunkteten Koffer und schlenderte Richtung Ausgang.
"Hi! Ich bin Katherine Espinosa, aber du kannst mich ruhig Kathy nennen.", begrüßte mich eine blonde Frau und streckte mir die Hand entgegen. Ich zuckte leicht zusammen, da ich mich ein wenig erschreckt hatte. Sie war groß und blond und war eine wunderschöne Frau. Ihr üppiges Haar ließ sie in sanften Wellen über ihre Schultern fallen.
"Hallo, Ich bin Sydney.", entgegnete ich freundlich und schüttelte ihr kurz die Hand, welche blaue Fingernägel zierten.
"Ich weiß. Schön dich kennenzulernen Sydney", sagte sie und schenkte mir ein herzhaftes Lächeln. Wir gingen gemeinsam zum Parkplatz und steuerten einen kleinen weißen Mini an. Sie hiefte meinen Koffer in den Kofferraum während ich es mir auf dem Beifahrersitz gemütlich machte. Keine zehn Sekunden später setzte sie sich hinters Steuer und startete den Motor. "Die Fahrt wird ungefähr zwei ein halb Stunden dauern, du kannst ruhig schlafen wenn du willst."
"Okay", sagte ich knapp und machte es mir bequem. Ich hatte zwar die ganze Autofahrt zum Flughafen und den ganzen Flug verschlafen, war aber trotzdem hundemüde. Ich schrieb meiner Mutter noch schnell dass ich gut gelandet war und dass ich mich später nochmal melden würde. Mein Blick richtete sich auf die Landschaft als ich merkte, wie ich langsam wegdriftete.

Oh Honey, I hate you - Magcon FanFictionTempat cerita menjadi hidup. Temukan sekarang