Kapitel 46

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Nash schien sie ebenfalls zu sehen, denn er stellte sich schnell vor uns und versuchte die Aufmerksamkeit auf ihn zu lenken. "Hey, wer hat lust auf karamelisierte Äpfel oder Erdbeeren in Schokoladen-Sauce?" Ich war Nash dankbar dafür, denn ich hatte keine Lust mit Roxy oder Jared zu reden geschweige denn sie eine Sekunde länger ansehen zu müssen. "Klar, gerne!" Bevor Matt oder die anderen etwas sagen konnten, gingen Nash und ich voraus und suchten nach etwas leckerem zu essen. Die anderen schienen etwas verwirrt zu sein, womöglich hatten sie die beiden nicht gesehen, worüber ich froh war, denn ich wollte nicht dass sie mich bemitleiden. Ich wollte einfach eine schöne Zeit mit meinen Freunden, und vor allem eine schöne Zeit mit Matt.

Die Erdbeeren schmeckten göttlich. Matt hat mich eingeladen und wir gingen gerade von Stand zu Stand, um zu sehen was das Straßenfest so zu bieten hatte. Wir hatten uns ein wenig aufgeteilt, und so waren Matt und ich wieder allein. Wir gingen gerade bei einem kleinen Tisch mit wunderschönen Glasfiguren vorbei. Ich blieb kurz stehen und betrachtete jede einzelne von ihnen, dabei viel mir eine ganz besonders ins Auge. Es war ein wundrschönes kleines Reh aus durchsichtigem, glänzendem Glas. Es war ganz zart und liegend abgebildet. Es gefiel mir unfassbar gut, und Matt schien das zu merken, denn er lächelte mich an - und kaufte das Reh. Es war etwas teurer als ich gedacht hatte, aber Matt schien das nicht zu stören. "Vielen Dank Matt. Es ist wunderschön." Er lächelte mich an und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Ich gab es in meine Tasche und wir gingen weiter. Im Hinterkopf hatte ich immer noch Panik, Roxy und Jared erneut zu begegnen, aber zum Glück war es noch nicht passiert.

Etwa eine Stunde später hatten wir alle möglichen Tische abgeklappert und waren nun wieder bei Nash und seinem Onkel.  Neben Nash stand Jo - besonders nah. Sie lachten viel und jetzt, wo ich darüber nachdachte, hatten Jo und Nash heute die ganze Zeit miteinader verbracht...

"Vielen Dank für eure Hilfe, wir sehen uns!", verabschiedete sich Nash von uns nachdem wir fertig waren mit dem Wegräumen. Wir fuhren nach Hause und ich ließ mich sofort in mein Bett fallen. Ich war totmüde und schlief sofort ein.

Am nächsten Tag stand ich auf und  machte mir etwas zu essen. Matt schien noch zu schlafen, aber ich wollte ihn nicht wecken. Es war ein wundrschöner Tag, die Sonne schien und es war bereits warm. Es könnte nicht besser werden, als mir etwas einfiel. Heute Abend wollte Logan mir beweisen, dass er sich gebessert hatte. In mir verkrampfte sich alles bei diesem Gedanken, aber ich versuchte es zu ignorieren. Ich habe ihm gesagt, dass ich ihm eine Chance gebe. "Morgen Süße, gut geschlafen?"
"Guten Morgen Kathy. Und ja, habe ich." Kathy kam in ihrem Bademantel in die Küche und lächelte mich an. "Ich habe mir gedacht, dass wir heute Abend schick essen gehen könnten, es gibt ein fabelhaftes Restaurant nicht weit von hier." Ich wollte zusagen, doch ich konnte nicht. "Tut mir Leid, ich kann nicht. Ich habe schon etwas vor."
"Wirklich? Haben du und Matt etwas geplant?"
"Nein. Eher ich und Logan."
"Logan? Kennt ihr euch?" Ich blickte zu Boden. "Ja, es ist schon länger her als wir uns das Letzte mal gesehen haben."
"Ich wusste nicht das ihr befreundet seid. Viel Spaß!" sie lächelte mich an, aber konnte es nicht erwidern. "Ist alles okay Sydney?"
"Ja, es ist nur..." Ich machte eine Pause, bevor ich beschloss ihr alles zu erzählen. Sie hörte gespannt zu und unterbrach mich kein einziges Mal. "...und gestern hat er mich um meine Chance gebeten, mir zu zeigen dass er sich geändert hatte." Sie sagte nicht. Sie umarmte mich nur. "Du schaffst das Sydney. Du bist stark, ich weiß es."
"Danke Kathy." Sie lächelte mich noch einmal an bevor sie sich eine Tasse Kaffee machte. Ich ging hinauf zurück in mein Zimmer und zog mir eine bequeme kurze Hose und ein einfaches Top an. Danach ging ich in den Garten und ließ mich auf einen der Liegestühle sonnen.

Der Tag veging schnell, Matt und ich hatten die meiste Zeit draußen verbracht. Als es langsam zu dämmern begann, bekam ich eine Nachricht.

Ich hole dich in einer Stunde ab. -Logan

Ich ging wieder in mein Zimmer und überlegte, was ich anziehen sollte. Ich beschloss, erstmal duschen zu gehen. Als ich meine nassen Haare geföhnt hatte lies ich sie einfach über meinen Rücken fallen.
Zurück vor meinem Kleiderschrank schnappte ich einfach ein dunkelblaues Kleid und zog es an. Es war schlicht und ging mir bis kurz über die Knie.

"Hallo Sydney. Du siehst toll aus."
"Danke Logan." Er stand in einer schwarzen Jean und einem schwarzen T-Shirt vor mir und lächelte mich an. "Gehen wir?"
"Ja." Er führte mich zu seinem Auto und wir stiegen ein.
"Wo fahren wir hin?"
"In ein kleines Restaurant in der Nähe der Stadt."
"Okay."

Dort angekommen führte uns der Kellner zu einem reservierten Tisch. "Sydney, ich habe dir furchtbare Dinge angetan. Und ich weiß nicht, wieso. Es wurde mir alles zu viel und ich begann durchzudrehen. Aber ich habe dich geliebt, wirklich, obwohl es nicht danach aussah."
"Nein, das tat es nicht."
"Nachdem ich gehört hatte, dass du für ein Jahr weggehst, war es als würde eine Welt in mir zusammen brechen. Ich habe mir nie verziehen und mich nur von allen anderen abgeschottet, weil ich Angst hatte, jemanden so zu verletzen wie ich es bei dir getan hatte." Es herrschte kurz Stille. Ich wusste nicht, was ich sagen oder denken sollte. Meinte er es Ernst? Oder verarschte er mich nur? "Ich weiß nicht ob ich dir glauben kann. Und viel weniger weiß ich, ob ich dir verzeihen kann."
"Ich weiß. Und ich verstehe dich auch. Aber ich hoffe dass wir irgendwann wieder Freunde werden können." Als der Kellner kam und unsere Bestellung aufgenommen hatte, wechselte ich das Thema. Sollte sich Logen wirklich geändert haben, wollte ich ihn kennenlernen. Vielleicht kann ich ihm dann wieder verzeihen.

Der Abend war besser als ich gedacht hatte, und hin und wieder konnte ich sogar lachen. Er war anders geworden, aber das hieß noch lange nicht dass ich ihm verzeihen konnte. Als er bezahlt hatte, stiegen wir wieder ins Auto und fuhren nach Hause. Er redete über irgendetwas und sah mich dabei kurz an, als plötzlich zwei Lichter auf uns zu kamen, die immer größer wurden. Das war das letzte woran ich mich erinnern konnte.

"Sie hat schwere Verletzungen an den Rippen und einige Knochenbrüche, aber sie wird wieder." Ich hörte weit entfernt eine tiefe Stimme. Ich zwang mich dazu, meine Augen zu öffnen, doch meine Sicht war verschwommen. "Sie wacht auf!" Matt. Diese Stimme würde ich immer wiedererkennen. "Sydney, alles wird gut, das verspreche ich dir." Langsam verbesserte sich meine Sicht und ich konnte erkennen, dass ich in einem hellen Raum auf einem Bett lag. Ich war verwirrt und wusste nicht, wo ich war.  "Was ist passiert?" Es war nur ein leises krächzen. Matts Miene verdunktelte sich und er schien zu zögern, als konnte er es nicht aussprechen. Im Hintergrund kam eine Person auf mich zu, und als sie neben uns stand erkannte ich dass es Kathy war. "Sydney Süße, du bist im Krankenhaus. Du hattest einen Autounfall."

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Es freut mich, dass so viele meine Geschichte lesen und so gutes Feedback dalassen. Ich hoffe, das Kapitel gefällt euch ;)

Oh Honey, I hate you - Magcon FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt