Kapitel 5

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Ich stapfte wütend aus dem Wohnzimmer und eilte die Treppe hinauf. Was habe ich getan? Und wer war diese Alex? Ich ließ mich auf mein Bett plumsen und schloss kurz meine Augen. Ich war ziemlich verwirrt. Und traurig. Ich vermisste mein zu Hause und meine Mutter. Ich überlegte, ob ich sie kurz anrufen solle, was ich danach auch tat. Nach dem zweiten Klingeln hob sie ab."Hallo mein Schatz! Na, wie geht es dir?"
Ich erzählte ihr dass es mir gut ging und dass ich sie vermisste. Wir redeten noch über Californien und meine Gastfamilie. Nach etwa zehn Minuten musste sie auflegen, da sie los musste. Ich verabschiedete mich von ihr und legte auf. Plötzlich schoss mir ein Gedanke durch den Kopf und ich setze mich kerzengerade auf. Morgen war Schule! Ich hatte zwar vorhin schon darüber nachgedacht, aber es dann schnell wieder verdängt. Ich stand von meinem Bett auf und beschloss, Kathy etwas über meine Schule zu fragen. Und wenn ich schon dabei war, könnte ich sie vielleicht auch auf diese Alex ansprechen. Ich hüpfte die Treppe hinunter und kam vor der Küche zum stehen. Kathy war immer noch  da und räumte gerade den Tisch ab. "Kathy, hast du kurz Zeit?", fragte ich sie freundlich. 
"Natürlich meine Liebe, was gibts denn?" Ich spürte, wie sich in meinem Gesicht wieder ein Lächeln bildete. Katherine war ein fabelhafte Gastmutter, sie gab mir immer das Gefühl als wäre ich ihre eigene Tochter und das half mir sehr damit umzugehen wie sehr ich meine Mutter vermisste. "Ich wollte nur fragen, in welche Schule ich gehen werde und wo die ist."
"Ich verstehe. Du wirst ab Morgen in die 'Mountain Highschool Californien' gehen. Das ist auch die Schule wo Matt hingeht." Bei dem Gedanken an Matt verlosch mein Lächeln. Kathy musste das mitbekommen haben, denn sie fragte mich: "Alles Okay Liebes?"
Ich beschloss, ihr noch nicht von der Auseinandersetzung mit Matt und mir zu erzählen. "Ja klar, alles Bestens." Sie lächelte mich an und fuhr dann fort: "Die Schule ist nicht weit von hier, etwa zehn Minuten zu Fuß. Wenn du willst kannst du aber auch gerne mit meinem Fahrrad fahren, ich benutze es sowieso nie. Und wenn du noch mehr wissen willst, solltest du lieber Matt fragen, er kann dir bestimmt alles zeigen.", schlug sie mir noch vor. Ja klar, Matt kann mir warscheinlich die Schule genauso gut zeigen wie er mir das Haus gezeigt hat. Ich bedankte mich bei Kathy und ging aus der Küche. Da es so schönes Wetter war, wollte ich mir das Dorf mal genauer ansehen. Ich holte schnell meine Ballerinas, welche noch immer in meinem Koffer waren und spazierte aus dem Haus. Da ich mich nicht auskannte, wo ich hingehen musste, wählte ich einfach die entgegengesetzte Richtung, in der Matt vorher abgehauen war, also Rechts. Ich kam an vielen kleinen Häusern vorbei und entdeckte auch ein paar Kinder, die im Garten spielten. Nach einer Weile kam ich zu einem schmalen Weg, der an einem Wald vorbei führte. Ich glaubte kaum, dass das der Weg in die Stadt war, aber das machte mir nichts aus. Ich liebte den Wald. Zu Hause in Toronto war gegenüber von meinem Haus ein kleines Wäldchen. Immer wenn ich Zeit zum nachdenken brauchte, verschwand ich darin und maschierte zu meinem Lieblingsplatz neben einem Bach. Ich wünschte, ich könnte jetzt dort sein. Ich wusste, dass das nicht ging, also spazierte ich weiter. Nach ein paar Schritten kam ich an einer Bank vorbei und ich setzte mich hin. Ich genoss die Sonne und das schöne Wetter. Ich blieb noch etwa eine Stunde dort und sonnte mich, bevor ich aufstand und wieder zurück zum Haus ging. Als ich ankam, kam auch Matt von seinem "Ausflug" zurück. Er ignorierte mich und schlug mir vor der Nase die Tür zu. Genervt ging ich rein und flüchtete in mein Zimmer. Es war 3 Uhr nachmittags, also hatte ich noch genug Zeit um was auch immer zu tun. Da ich nichts besseres zu tun hatte, setzte ich mich wieder zum auf meinen Balkon. Ganz unten bei dem Sicherheitsgeländer war ein Spalt offen, wo locker meine Füße durch passten. Ich setzte mich hin und ließ meine leicht gebräunten Beine hinunter baumeln. Ich zückte mein Handy und schrieb meiner besten Freundin Charlie eine Nachricht. Ich schrieb ihr, dass es mir gut ginge und wie sehr ich sie vermisste. Auch ihr gegenüber erwähnte ich nicht meinen zickigen Gastbruder. Als ich auf 'Senden' klickte, hörte ich jemanden sprechen, und dieser jemand war definitiv Matt. Warscheinlich war er wie ich am Balkon und telefonierte. 
"Ja Klar! Sonst noch Vorstellungen? Du weißt, was ich darüber denke, dass sie hier ist." Nach einer kurzen Pause setzte er fort: "Meine Mutter denkt, sie könnte ihr helfen über Alex hinwegzukommen, aber mir sicher nicht! Niemand kann sie mir ersetzen, Nash! Ich muss jetzt auflegen, wir sehen uns Morgen." Mit diesen Worten war das Gespräch beendet. Ich wollte wieder hinein in mein Zimmer gehen, als Matt auf mich zu ging: "Sydney? Ich muss kurz mit dir reden"

Oh Honey, I hate you - Magcon FanFictionWhere stories live. Discover now