Kapitel 18

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Mein Wecker riss mich aus dem Schlaf. Das Wochenende verging viel zu schnell. Ich rappelte mich auf um mich für die Schule fertig zu machen. Zuerst taumelte ich ins Badezimmer und durchlief meine Morgenroutine. Danach schlenderte ich verschlafen zurück in mein Zimmer und überlegte mir, was ich heute anziehen sollte. Da es heute etwas windig draußen war, entschied ich mich für eine normale Jeans und dazu ein einfaches blaues Top, welches ich mit meinem beigen Cardigan kombinierte. Um meinen Hals hängte ich mir eine lange, silberne Kette, an dessen Ende ein weißer Anhänger in Form eines Vogels. Meine Haare band ich zu einem Pferdeschwanz zusammen und als Ohrringe wählte ich einfache Silberstecker. 

Beim Frühstück erklärte Kathy mir, das Matt schon früher los gegangen sei. Ich bedankte mich bei ihr und verließ das Haus. Ich ging gerade los, als jemand hinter mir schrie: "Hey! Sydney! Warte!" Ich drehte mich um und ein grinsendes Collins-Geschwisterpaar kam auf mich zu. "Hey ihr zwei!", begrüßte ich sie und gemeinsam gingen wir los Richtung Schule.

Dort angekommen brachte ich sie ins Sekretariat und anschließend ging ich in meine erste Stunde für heute - Chemie. Im Klassenraum angekommen setzte ich mich auf meinen Platz und wartete auf den Gong der den Anfang der Stunde ankündigte. Komischerweise war Matt immer noch nicht da. Plötzlich vibrierte mein Handy in meiner Hosentasche und zeigte an, dass ich zwei ungelesene Nachrichten hatte. Eine von Charity und eine von...Jared. Na toll. Ich beschloss erst Charitys zu lesen:

Hey :-) Treffen wir uns in der Mittagspause?

Ich antwortete ihr, dass ich sie vor der Cafeteria treffen würde. Und dann öffnete ich die Nachricht von Jared:

Hey. Sydney, ich weiß, du hasst mich. Aber bitte gib mir eine Chance es dir zu erklären und mit dir zu reden. Triff mich bitte nach der Schule beim Seiteneingang. Es würde mich freuen. Und außerdem, nur reden kann nicht schaden, oder?

Ich atmete ein paarmal durch und dachte über diese Nachricht nach. Sollte ich hingehen? Keine Ahnung. Ich werde während des Schultages darüber nachdenken. Das Klingeln riss mich aus meinen Gedanken. Ich packte schnell mein Handy weg und schon kam der Lehrer durch die Tür, immer noch keine Spur von Matt. Schwänzte er? War er deswegen schon so früh losgegangen? 

Der Vormittag zog sich elendiglich lange. Ich freute mich schon darauf, Charity zu treffen. wie versprochen wartete sie bereits vor der Cafeteria auf mich. "Hey!"

"Hey Charity! Wie wars für dich bis jetzt in der 'Mountain Highschool California'?", fragte ich sie mit einem breitem Grinsen im Gesicht.

"Es war...ganz okay. Wie ein Vormittag in einer neuen Highschool halt ist - Vorstellen, langweilen, vorstellen, langweilen, vorstellen,... und so weiter."

"Ich versteh dich, ich musste da letzte Woche durch!" Ich lächelte sie an und gemeinsam betraten wir den Speisesaal. Wir setzten uns zu meinem Stammtisch mit den Jungs und ich stellte ihnen Charity vor. Zu meinem Glück verstanden sie sich auf Anhieb, jedoch störte mich eine Sache. "Hey Jungs, weiß einer wo Matt ist?" Es zuckten alle mit den Schultern und meinten, sie wüssten nicht, wo er sei. Ich beschloss ihm eine Nachricht zu schreiben um zu fragen wo er war. Ein paar Minuten später schrieb er mir, er sei zu Hause und es ginge ihm nicht so gut. Ich legte mein Handy wieder weg, informierte die anderen und aß weiter mein Mittagessen. 

"...und btte vergesst nicht-" Der Satz der Lehrerin wurde durch ein Klingeln unterbrochen, was bedeutete dass wir nun nach Hause gehen durften. Charity saß in dieser Stunde neben mir und fragte: "Hast du Lust mit mir noch irgendetwas zu unternehmen bevor wir nach Hause gehen?"

"Würd gern, hab aber noch was zu tun. Morgen vielleicht?" "Gut, dann sehen wir uns morgen!" Sie lächelte mir noch zu und erließ den Klassenraum. Ich habe vorhin beschlossen, mir anzuhören was Jared zu sagen hatte. Irgendwie hatte er ja recht, reden schadet nicht. Mit einem Seufzer stand ich auf und machte mich auf den Weg zum Seiteneingang.

Jared wartete bereits auf mich. Als er mich sah, hellte sich sein Gesichtsausdruck etwas auf und er entspannte sich ein wenig. "Sydney, du bist da." "Jep. Also, was willst du?" "Ich will bitte dass du mir zuerst zuhörst und mich nicht unterbrichst." "Na gut." "Okay. Matt hat dir doch von meinem Ruf erzählt? Dass ich nur so ein aufreißer Kerl bin der jedes Mädchen ausnutzt? Ich muss zu geben, der war ich einmal, aber ich habe mich geändert, wirklich. Ich verstehe warum mich alle gehasst haben oder es immer noch tun. Aber ich bereue es. Alles, vor allem das mit Roxy." Ich war erstaunt. Ich habe mir zwar gedacht, dass er mir sagen würde dass er sich geändert hätte, aber ich hätte nich gedacht dass er es auch so meint. Ich kannte ihn zwar nicht vorher, aber ich glaube er hat sich wirklich geändert. Aber... "Wer ist Roxy?" Er blickte mich erstaunt an. "Hat Matt dir nicht von ihr erzählt?" "Er, äh, nein. Nein, hat er nicht. Wieso? Wer ist sie?" Ich bekam plötzlich Angst, dass Roxy seine Freundin ist. Jedoch verdrängte ich diesen Gedanken sofort. Er hätte sie mir bestimmt schon vorgestellt. Und wenn er eine Freundin hätte, dann wäre er bestimmt nicht in dieser Nacht bei mir im Bett geblieben oder hätte das, was er im Krankenhaus gesagt hatte zu mir gesagt. Bei dem Gedanken daran zauberte es mir sofort ein Lächeln auf meine Lippen. "Sydney?" Jareds Stimme holte mich zurück in die Gegenwart. "Jared, wer ist Roxy?" An seinem Gesichtsausdruck erkannte ich, dass er zögerte. "Bist du sicher dass Matt es dir nicht erzählt hat?" "Ja, ganz sicher." "Roxy war,... Versprichst du mir dass du nicht sauer bist wenn ich dir das erzähle? Oder zumindest nicht noch mehr wie du jetzt schon bist?" "Ich... Okay. Ich verspreche es." Und ich meinte es auch so. "Na gut. Roxy war Matts beste Freundin. Und er hat sozusagen wegen mir den Kontakt zu ihr verloren." Jared erzählte mir die ganze Geschichte. Wie er sie schamlos ausgenutzt hatte. Ich schwieg die ganze Zeit über. Auch als er fertig war, sagte ich kein Wort. Es war schrecklich. Matt hatte zuerst seine Schwester verloren und dann auch noch seine beste Freundin. "Sydney? Hasst du mich jetzt noch mehr?" 

Oh Honey, I hate you - Magcon FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt