Kapitel 13

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Das Läuten der Schulgocke riss mich aus meiner Starre. Ich packte schnell meine Sachen und eilte Richtung Ausgang. Inzwischen war der Unterricht schonvorbei und ich hatte aus. Draußen begegnete ich dem bereits bekannten Blondschopf. "Hey!" "Hey Sydney! Hast du schon aus?", fragte Matt mich. "Jep!"

"Willst du ein Eis essen gehen?", schlug er vor. Ich nickte und gemeinsam machten wir uns auf den Weg. Den ganzen Weg über redeten wir, hauptsächlich was heute in der Schule passiert war. Wir hatten heute nur einen Kurs zusammen, und das war Chemie. Dadurch dass wir so weit hinten saßen, konnten wir die ganze Stunde reden und Blödsinn machen. Ich war wirklich froh, dass ich Matt kennengelernt habe.

Kurz bevor wir in den Eissalon gingen, schrie jemand meinen Namen. "Hey Sydney!" Ich drehte mich um und sah, wie Jared auf mich zu kam. Er lächelte, doch als er Matt neben mir sah, verdunkelte sich sein Gesichtsausdruck. "Jared." "Matt." Nachdem Jared bei uns war, begrüßten sie sich, indem sie nur den Namen des anderen aussprachen. Danach starrten sie sich eine gefühlte Ewigkeit nur in ihre Gesichter, mich hatten sie völlig ausgeblendet. Aber so muss es ja nicht bleiben. Da mir auf die Schnelle nichts besseres einfiel, fragte ich nur: "Ihr kennt euch?" Keiner von den beiden sagte ein Wort, bis Matt plötzlich den Blick abwandte und mich anlächelte, als wäre das gerade nicht passiert, aber ich erkannte natürlich dass es nur ein gefaktes Lächeln war. "Wollen wir uns da drüben hinsetzen?", fragte er und ich nickte schwach. Aber bevor ich Jared noch fragen konnte, ob er sich zu uns setzen wolle, zerrte mich Matt am Handgelenk zu dem Tisch, der am weitesten entfernt von Jared war. Für diesen blieb nur ein entschuldigendes Lächeln von mir übrig. Kurz nachdem wir uns hinsetzten, rauschte Jared wütend an uns vorbei und eine kleine, zarte Kellnerin kam zu unserem Tisch. Wir bestellten jeweils einen Eisbecher und ein Cola. Nach kurzem Schweigen durchbrach ich die Stille: "Was war das gerade mit dir und Jared?"

Matt´s POV

"Was war das gerade mit dir und Jared?" Ich spürte wie mein Blick sich verfinsterte und versuchte schnell so neutral wie möglich zu wirken. Ich setzte ein gefaktes Lächeln auf, genau wie vorher, als ich Sydney zum Tisch gebracht habe und antwortete ihr: "Ach, das ist eine Sache zwischen ihm und mir. Nichts besonders." Ich schüttelte den Kopf, um den Gedanken an die Situation die sich vor einem halben Jahr ereignete zu verlieren und wechselte schnell das Thema: "Erzähl mir was von Toronto!" Ich sah, wie sie erst etwas überrascht war, da ich so plötzlich das Gesprächsthema wechselte, aber dennoch beschloss mir zu antworten, denn sie sagte mir einen leichten Lächeln: "Es ist eisig zwar kalt, aber wundervoll. Dir Leute sind fort wirklich nett. Ich vermisse Canada, wirklich. Wenn ich nächstes Jahr zurückfliege, musst du mich unbedingt besuchen, dann kann ich dir alles zeigen!" Bei den letzten Worten musste auch ich lächeln. Ich finde es toll, dass wir uns angefreundet haben. Ich mag sie wirklich gerne. Ihren Charakter, ihre Art, ihre Ausstrahlung...alles. Es mag kitschig klingen, aber sie ist wirklich toll. Ich kann zwar nicht behaupten, dass ich sie schon in mein Herz geschlossen habe und sie nie wieder hergeben möchte, aber wir sind schon ziemlich gut befreundet. Ich weiß, eine Freundschaft ist etwas wunderbares, aber bei Sydney ist es...etwas anderes. Etwas mehr wie Feundschaft...

Ihre Wort rissen mich aus den Tiefen meiner Gedanken. "Worüber denkst du nach? Du scheinst ziemlich in deinen Gedanken versunken zu sein, so abwesend wie du schaust!" Sie grinste und ich musste automatisch zurückgrinsen. "Nichts." Wenn ich ihr sage, dass ich darüber nachgedacht habe, wie toll ich sie finde, versteht sie bloß etwas falsch.

"Hier ist euer Eisbecher und ein Cola für jeden von euch. Wollt ihr gleich bezahlen oder nachher?" Bevor Sydney etwas unternehmen konnte, gab ich der Kellnerin einen zehn Dollar Schein und bezahlte somit für uns beide. Da ich hier ziemlich oft bin, kenne ich die Preise in- und auswendig. Es würde etwa 8,50 Dollar kosten. Meine Vermutung bestätigte sich als die Kellnerin, die übrigens Jessie hieß, mir das Wechselgeld in die Hand drückte. Sie grinste uns beide nocheinmal an und ging danach weiter zum nächsten Tisch, um die  Bestellung zweier Mädchen aufzunehmen. Sydney lächelte mich an und bedankte sie bei mir. "Kein Problem!", versicherte ich ihr und setzte das größte Grinsen dass ich besaß auf. Sie fing zu lachen an und grinste ebenso breit wie ich zurück. Während wir unser Eis aßen, redeten wir kaum, da wir zu sehr mit essen und trinken beschäftig waren, aber das störte mich nicht. Ich nahm an, sie ebenso wenig, den wenn ich sie etwas fragte oder erzählte, antwortete sie nur knapp und lächelte mir leicht zu. Als wir nach circa einer Stunde fertig waren, machten wir uns auf den Weg nach Hause. 

Im Wohnzimmer angekommen ließ wir uns ohne Worte auf die Couch fallen und ich schaltete den Fernseher ein. Mir fiel die Situation von neulich wieder ein, als Sydney an meiner Schulter eingeschlafen war und sofort grinste ich. Sie musste wissen was ich dachte, denn sie grinste ebenfalls und meinte dann: "Keine Sorge, heute schlafe ich nicht wieder ein!" Wir lachten kurz und richteten dann unsere Aufmerksamkeit wieder dem Fernseher. Da nichts besonderes lief, einigten wir uns darauf eine DVD zu schauen. Nach kurzer Diskussion gewann schließlich Sydney und wir sahen uns Die Tribute von Panem an. Ich fand den Film nicht schlecht, aber ich hatte gerade eher Lust auf eine Komödie. 

Um 4 Uhr war der Film schließlich vorbei und wie aus einem Mund sagten wir gleichzeitig :"Noch einen?" Wir lachten wieder und bevor Sydney etwas sagen konnte war mein Vorschlag von vorhin schon im DVD-Player, nämlich Hangover. Wir lachten den ganzen Film über und ab und zu hatte Sydney sogar Tränen in den Augen. 

Unser Filmnachmittag wurde schließlich zu einem Filmabend und ich war gerade dabei, den 4. Film einzulegen. Sydney wollte unbedingt noch einen sehen, obwohl ich ihr ansah dass sie schon ziemlich erschöpft war. Halb lag sie, halb saß sie auf dem Sofa und ihre Augen würden bald zufallen. Als ich mich wieder zu ihr auf das Sofa gesellte, legte sie ohne Worte ihren Kopf gegen meine Schulter und eine halbe Stunde später schlief sie bereits tief und fest. Soviel zu 'Keine Sorge, heute schlaf ich nicht wieder ein!'. Bei den Gedanken an unser Gesrpäc musste ich ein Lachen unterdrücken. Ich beobachtete sie, wie sie regelmäßig atmete und mir fielen wieder ihre Lippen auf, die an den Enden ein leichtes Lächeln formten. Plötzlich spürte ich das Verlangen, ihre Lippen zärtlich zu küssen. Sie war so wunderschön wenn sie schlief. In diesem Moment wurde mir bewusst, dass sie für mich mehr als eine Freundin war. Es bestand sogar die Möglichkeit, dass ich gerade dabei war mich in sie zu verlieben. 

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Hey :-)

es würde mich wieder freuen, wenn ihr ein Feedback dalässt :-)

Oh Honey, I hate you - Magcon FanFictionWhere stories live. Discover now