Kapitel 39

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Ich war wie erstarrt. Charity sah mich nur fragend an, aber als sie sah in welche Richtung sah drehte sie ihren Kopf und ich konnte sehen, dass sie ebenfalls ziemlich geschockt darüber war. "Sind das die die ich denke dass sie sind?" Ich konnte nicht antworten. Insgeheim hatte ich gehofft, über Jared hinweg zu sein, aber das war ich nicht. Mein Herz zog sich schmerzhaft zusammen, aber ich schwor mir stark zu sein. Ich zwang mich dazu meinen Kopf wegzudrehen, und auf das Glas vor mir zu sehen. Charity streichelte mir mitfühlend über den Arm und fragte: "Willst du in ein anderes Cafe? Oder schon zum Vergnügunspark? Oder willst du nach Hause? Ich kann verstehen, wenn du-"
"Schon okay. Wir können bleiben. Ich werde einfach versuchen sie zu ignorieren."
"Na gut. Aber sag wenn du gehen willst."
"Ja, mach dir keine Sorgen um mich." Ich versuchte mir selber einzureden, dass das kein Problem für mich sein würde, als Jared zu mir kam und mich an der Schulter antippte. "Können wir kurz reden?" Als ich in sein Gesicht sah, wurde ich zuerst traurig, jedoch siegte dann meine Wut. Vorsichtig nickte ich, weil ich wissen wollte was er zu sagen hatte, "Es tut mir Leid, wirklich. Aber ich glaube, ich habe dich nie wirklich geliebt, sondern hatte immer noch Gefühle für Roxy. Und ich denke, es ist fair dass ich dir das sa-"
"Ist das dein Ernst?!" Meine Wut verwandelte sich schlagartig in Hass. Ich stand auf um ihm nun mit dem hasserfülltesten Blick anzusehen und ihm dann direkt ins Gesicht zu schreien. In diesem Moment war es mir egal, dass die anderen Leute um uns herum uns hören konnten. "Du betrügst mich mit einer meiner ehemaligen besten Freundinnen, dann lügst du mich die ganze Zeti an und dann traust du dich auch noch hier aufzutauchen und mir zu sagen wie Leid es dir doch tut und du mich eigentlich nie geliebt hast?!"
"I-ich-"
"Nein Jared, Weißt du was, Spar dir deine Worte. Verschwinde einfach aus meinem Leben, du verlogenes Arschloch!" Mit diesen Worten setzte ich mich wieder hin und starrte gerade aus, Jared verschwand zum Glück wieder und setzte sich zu Roxy. Zum Schluss war ich sogar so wütend, dass ich ihn etwas zurückstieß. "Sydney? Alles ok-"
"Es geht mir gut Charity."

Charity versuchte, mich in ein Gespräch zu vertiefen und mich von Roxy und Jared abzulenken, was ihr nach einer Weile auch gelang. Ich hatte mich selbst dabei erwischt, wie ich mich ein paar mal umgedreht hatte und vorsichtig zu ihnen sah, Ich hasste mich jedesmal dafür, denn das einzige was ich sah waren Roxy und Jared, die sich verliebt ansahen und mit einander flirteten. Jedoch schienen sie uns so gut es ging zu ignorieren. "Sydney? Es ist kurz vor drei. Willst du los?"
"Ja, ´können wir." Wir bezahlten noch unsere Bestellung und machten uns dann auf den Weg zum Vergnügunspark. Charity erzählte, dass Cam ihr mal eine Abkürzung dorthin gezeigt hatte, weshalb wir auch ziemlich schnell dort waren. 
Den ganzen Nachmittag hatten wir Spaß, und ich vergaß dabei auch fast die Begegnung im Cafe. Wir hatten beschlossen, jetzt nach Hause zu gehen, uns aber erst auf eine Bank zu setzen und über alles mögliche zu tratschen, als ein Mädchen zu uns kam. "Ist da noch frei?" Sie deutete schüchtern auf den Platz, der neben uns noch nicht besetzt war und wir nickten und lächelten sie dabei freundlich an. Sie lächelte zurück und setzte sich zu uns, aber sie nahm ihr Handy und tippte darauf herum. Sie hatte kurze schwarze Haare, in denen sie über der Stirn einen dünnen, französischen Zopf eingeflochten hatte. Sie trug ein graues Top mit einer großen Sonnenblume darauf und dazu einen passenden orange-gelben Skaterrock. Ich beachtete sie nicht weiter und redete weiter mit Charity, als sie uns schüchtern fragte: "Tut mir Leid wenn ich euch störe, aber kann mir jemand von euch sagen wo die nächste Tankstelle ist? Ich bin neu hier und kenne mich noch nicht besonders gut aus." Wir versuchten ihr den Weg so gut wie möglich zu beschreiben, aber es schien etwas kompliziert zu sein denn sie sah mich nur verwirrt an und schien sich nicht auszukennen. "Wenn du willst, können wir dich hinbringen. Sie ist in der Nähe von unserem zu Hause und müssen dort sowieso vorbei."
"Das wäre toll, danke! Ich bin übrigens Jocelyn, ich könnt mich aber Jo nennen."
"Hi Jo, ich bin Sydney und das ist Charity, nett dich kennenzulernen."
"Nett euch kennenzulernen."

Wir gingen los und kurze Zeit war es still, aber dann beschloss ich ein Gespräch mit Jo anzufangen. "Wo kommst du eigentlich her Jo? Du hast vorher gesagt, du seist neu hier."
"Ja, bin ich. Ich bin heute von Omaha hergezogen."
"Heute? Versteh mich nicht falsch, aber wenn ihr heute erst gekommen seid, warum warst du dann im Vergnügungspark?"
"Naja, meine Eltern haben gesagt ich würde beim auspacken eh nur im Weg stehen und darum haben sie mich hergeschickt, damit ich neue Leute kennenlerne oder sowas."
"Verstehe. Und warum musst du jetzt zur Tankstelle?"
"Weil mich mein Vater von dort abholt."
"Achso, okay." Es herrschte wieder Stille, aber dann fing sie an zu fragen. "Sagt mal, was gibts hier eigentlich zu entdecken? Irgendetwas interessantes?" Wir lachten beide bei dieser Frage, aber Charity beruhigte sich ein wenig und antwortete: "Naja, den Park hier finde ich ganz schön. Oh, und die Jungs natürlich auch!" Charity grinste und Jo und ich mussten sofort anfangen zu lachen.
"Ich höre?"
"Naja, der heißeste von allen ist mein Freund Cam, aber dann gibt es da auch noch zig andere..."
"Die müsst ihr mir unbedingt mal vorstellen!" Wir kicherten wieder und bogen dann um die Ecke, in die richtige Straße. Als wir an der Tankstelle angekommen waren, blieben wir kurz stehen und verabschiedeten uns. "War schön euch zu treffen. Vielleicht sehen wir uns ja wieder?"
"Auf jeden Fall! Wenn du willst können wir unsere Nummern austauschen, dann können wir dir irgendwann in der nächsten Zeit die Stadt zeigen."
"Ja gerne, das wäre nett von euch." Wir gaben ihr unsere Handynummern und sie uns ihre. Ein paar Sekunden später kam ein Auto um die Ecke und blieb ein paar Meter vor uns stehen. "Das ist mein Vater, wir sehen uns!"
"Okay, bis dann!" Wir winkten uns zum Abschied und sie stieg ins Auto und fuhr davon. Meine beste Freundin und ich machten uns auch auf den Weg nach Hause und beschlossen, dass sie noch kurz zu mir kommen würde. Wir gingen ins Haus und geradewegs ins Wohnzimmer, wo wir auf Matt und Nash trafen. "Hey ihr zwei."
"Hey. Alles klar bei euch?" Wir erzählten ihnen ein bisschen vom Vergnügungspark und von Jo. Schien mir sympathisch, aber ich hatte bei ihr eindeutig ein anderes Gefühl als ich es bei Roxy hatte. Roxy mochte ich zwar auch von Anfang an, aber Jo war so freundlich und offen, und ich konnte mir vorstellen dass wir viel Spaß zusammen haben würden. Ich überlegte kurz, ob ich auch von Roxy und Jared erzählen sollte, aber ich wollte die gemütliche Stimmung nicht versauen, also beschloss ich es ihnen später zu sagen. Außerdem wurde ich bei dem Gedanken an Jared wieder stinksauer, versuchte es aber zu vestecken.

"Wie wärs? Wie üblich einen Film?", fragte Matt in die Runde und schien wieder ganz der alte zu sein. "Klar gerne!" "Klingt gut!" "Bin auch dafür. Soll ich Cam fragen ob er auch Lust hat?" "Wenn du willst!" Charity schrieb Cam eine Nachricht und er antwortete sofort, dass er gleich hier sein würde. Ein paar Minuten später war Cam da und ließ sich neben seiner Freundin auf die Couch fallen und hab ihr einen Begrüßungskuss. "Welchen Film schauen wir?", fragte er uns. "Keine Ahnung, worauf habt ihr Lust!" Ohne zu zögern schlug ich meinen Lieblingsfilm 'die Tribute von Panem' vor und es schienen alle damit einverstanden zu sein. Ich kann mich noch erinnern wie ich den Film zum ersten mal mit Matt gesehen habe und musste lächeln. Wie damals saß ich neben ihn und lehnte während des Films unbewusst meinen Kopf auf seine Schulter.

Als der Film zu Ende war gingen Cam und Charity nach Hause und Matt und ich hinauf in mein Zimmer, wo wir uns noch kurz auf den Balkon setzen. Die kühle Luft war angenehm auf meiner Haut und ich genoss es hier mit Matt zu stehen. Mir fiel wieder die Sache von Roxy und Jared ein und beschloss es ihm jetzt zu sagen. Er verdiente es die Wahrheit zu wissen. "Matt? Ich hab dir vorhin nicht alles von heute erzählt..." "Wie meinst du das?" Ich erzählte ihm langsam und zaghaft jedes einzelne Detail,bis auf den Streit mit Jared. Ich merkte, wie sein Blick immer verletzter, aber auch wütender wurde. "Du meinst... sie sind zusammen?" "I-ich...ja, ich denke schon." Er sah sehr verletzt aus und ich wusste nur zu gut, wie er sich fühlte. "Ich glaube wir sollten jetzt schlafen gehen Sydney." "Ja, du hast Recht." Ich wollte durch meine Balkontür zurück in mein Zimmer gehen, aber Matt hielt mich sanft an Handgelenk zurück. "Willst du...heute wieder bei mir schlafen?" Ich verkniff mir ein Lächeln und musste mir eingestehen, das ich gehofft hatte dass er mich das fragen würde. Ich nickte und zusammen kuschelten wir uns in sein Bett. Es dauerte nicht lange, bis ich in einen tiefen Schlaf fiel.

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hey :)
Ich wollte mich nur noch einmal bedanken, dass ihr immer so fleißig meine Geschichte lest, Kommentiert und Voted :) Eine Frage, soll ich für Sydney eine Besetzung suchen? Oder habt ihr Vorschläge wer sie sein könnte? :-)

Oh Honey, I hate you - Magcon FanFictionKde žijí příběhy. Začni objevovat