Kapitel 8

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"Ähm, nein danke, ich glaube ich finde mich schon zurecht." Ich sammelte meine Sachen ein und eilte aus dem Klassenraum. Ich war mir nicht sicher, ob ich diesem Nash vertrauen konnte, immerhin war er ein Freund von Matt. Ich schielte auf meinen Stundenplan, welcher sicher in meiner Tasche verstaut war und bemerkte, dass ich jetzt eines meiner Lieblingsfächer hatte, nämlich Musik. Ich spiele Gitarre und liebe es zu singen, und ich finde auch dass ich singen kann, aber ich singe nicht gerne vor Fremden Leuten. Mein Stundenplan verriet mir, dass Musik im Raum 20A wäre. Ich überlegte kurz ob ich hingehen sollte, da ich ja entschuldigt war, und ich diese Chance ausnutzen wollte mich etwas umzusehen. Ich beschloss, mein Lieblingsfach ausnahmsweise ausfallen zu lassen um mich etwas umzusehen. Ich ging noch zu meinem Spint zurück und verstaute meine Tasche und meine Bücher darin. Ich sperrte zu und fing an, mir den Gang rechts von mir anzusehen. Es hatte schon geläutet, also fand ich kaum noch Schüler, höchstens ein paar die mir beim Vorbeigehen keinerlei Beachtung schenkten. Nach kurzer Zeit kam ich zu einer Tür, die höchstwarscheinlich in die Cafeteria führte. Vorsichtig öffnete ich sie einen Spalt und mein Verdacht bestätigte sich. Es war niemand da, und da ich nicht wusste ob ich mich hier aufhalten durfte verschwand ich auch so schnell wie ich gekommen war. Ich setzte meinen Weg fort und gelang kurz danach zu einer großen Glastür. Sie führte zu einem weiten Schuhof, der mit Bänken und Tischen ausgestattet war. Gerade als ich weitergehen wollte, sah ich draußen jemanden sitzen. Nach genauerem hinsehen, erkannte ich Matt. Er saß auf einer kleinen Bank in der Sonne und starrte in die Ferne. Er saß mit dem Rücken zu mir und bemerkte mich nicht. Ich überlegte, ob ich mich hinausschleichen sollte, beschloss aber dann es dabei zu lassen. Ich hatte keine Lust auf weitere Streiterein, wir hassten uns sowieso schon genug. Ich schlenderte weiter und entdeckte noch eine kleine Bibliothek, ein paar WCs und viele Klassenzimmer. Gerade als ich mich wieder auf den Weg zurück zu den Spinten machen wollte, läutete die Pausenglocke. Ich beeilte mich und schaffte es in Rekordzeit zu meinem Schließfach. Ich schnappte mir mein Buch für die nächste Stunde, Geografie. Ich war zwar nicht der größte Fan von diesem Fach aber ich war ziemlich gut. Ich fand den Raum schnell, da ich vorher daran vorbeigelaufen war. Ich war froh, dass es hier nur Einzeltische gab und setzte mich schnell auf einen in der hinteren rechten Ecke. Ich legte mein Buch auf den Tisch und starrte aus dem Fenster. Ich bemerkte wie sich jemand an den Tisch neben mich setzte. Ich sah Nash, wie er wie ich sein Buch ablegte und mir zuzwinkterte. Ich schenkte ihm ein schwaches Lächeln als ich sah, wie Matt hereinkam. Als er mich entdeckte, verdrehte er nur die Augen und ließ sich auf einen Tisch zwei Reihen vor mir fallen. Es läutete erneut und ein kleiner, molliger Lehrer betrat den Raum. Er beachtete mich nicht und fuhr ganz normal mit seinem Unterricht fort, was mich keineswegs störte. Ich lehnte mich zurück und blickte gelangweilt aus dem Fenster. 

"Hallo? Sydney?" Ich schreckte aus meiner Trance und sah einen amüsierten Nash vor mir stehen. "W-Was?" "Ich hab gefragt, ob du mit mir in die Cafeteria gehen willst. Wir haben Mittagspause." Da ich Nash nicht schon wieder absagen wollte und er nett zu sein schien, willigte ich ein und gemeinsam schlenderten wir zu dem Raum. Die Cafeteria war vollgestopft mit hungrigen Schülern. "Du kannst deine Tasche an den Tisch dort drüben hinstellen, ich komme gleich nach. Da vorne musst du dich dann für die Essensausgabe anstellen.", erklärte mir Nash freundlich und lächelte mir dabei ins Gesicht. Ich bedankte mich und befolgte seinen Anweisungen. An dem Tisch saßen bereits drei essende Jungs. Als ich meine Tasche abstellte, sahen sie mich mit fragenden Blicken an.  "Hi, ich bin Sydney, Nash hat mir gesagt ich kann mich hier hin setzen", stellte ich mich vor. Ein blonder Junge, der ein halbes Sandvich in der Hand hielt, sagte schließlich: "Wer zum Teufel ist Nash?" Ich erschrak kurz und schaute die Jungs verblüfft an, die mich ebenso musterten. "Ähm..." 
"Hey Sydney, ich glaube Nash hat hier hingezeigt", sagte ein Junge mit brauen Haaren einen Tisch weiter und zeigte auf dem Tisch an dem er mit vier weiteren Jungs saß. "Oh, okay, danke. Sorry Jungs", entschuldigte ich mich bei den dreien und setzte mich zum anderen Tisch. Ich spürte wie ich rot anlief. Der Junge der mich sozusagen vor weiteren Peinlichkeiten gerettet hatte, ergriff zuerst das Wort: "Hi Sydney, ich bin Cameron. Das sind Aaron, Carter, Shawn und Taylor. Nett dich kennenzulernen!" Die anderen stimmten mit einem kurzen "Hi" oder einem "Hey" ein. Ich schenkte ihnen einwarmes Lächeln und begrüßte sie mit einem "Hey Jungs". Ich stellte meine Tasche ab und schlenderte zu der Schlange von Schülern bei dem Ausgabe-Thresen. Als ich mein Tablett mit zwei Schinken Sandviches, einem Mineralwasser, einem Fruchtjoghurt und einem Schokopudding beladen hatte, maschierte ich wieder zurück zum Tisch. Dort wartete auch schon Nash auf mich. Als ich mich setzte grinste er mich an und stellte mir zwei weitere Jungs vor, Jack J und Jack G. Ich saß neben Aaron, der neidisch zu meinem Pudding schielte, aber ich ignorierte es und grinste. Als ich mich in der Cafeteria umsah, sah ich gerade einen wütenden Matt auf mich zukommen. "Was willst du hier?!", fuhr er mich an. Ich spürte, wie die Wut in mir stieg. "Nash hat mich eingeladen. Problem?" Ich spürte wie sich ein spöttisches Grinsen über mein Gesicht zog. Damit hatte er nicht gerechnet. Bevor er wütend davon stapfte flüsterte er mir so dass es nur ich hörte zu: "Pass auf was du tust Sydney, dieses Spiel spielen immer zwei, vergiss das nie." Damit war er verschwunden. Ich schluckte den Kloß in meinen Hals runter und blickte auf mein halb gegessenes Joghurt. "Entschuldigt Jungs, ich bin gleich wieder da." Ich stand auf und flüchtete in die Mädchentoilette. Ich  prüfte, ob alle Kabinen leer waren und ließ mich dann erleichtert an der Wand auf den Boden gleiten. Ich spürte, wie mir eine Träne über die Wange floss und wischte diese schnell weg. Normalerweise weinte ich in solchen Situationen nicht. Ich ließ mir soetwas nie gefallen. Aber was, wenn Matt mir meine Zeit hier in Californien zu Hölle macht? Ich verdrängte die Gedanken an Matt und stand wieder auf. Ein Blick in den Spiegel verriet mir, dass ich nicht schlimm aussah, bloß etwas erschöpft. Und das war ich auch. Ich sammelte meine Gedanken, atmete tief durch und ging aus dem Mädchenklo hinaus. Ich wollte gerade zurück zu den anderen gehen, als mir ein stechender Schmerz in mein Bein fuhr und ich schmerzerfüllt aufstöhnte.

Oh Honey, I hate you - Magcon FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt