Kapitel 36

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Mir stockte der Atem. Das konnte nicht wahr sein. Das durfte nicht wahr sein. Ich spürte, wie mir immer schlechter wurde und ich kaum noch Luft bekam. Meine beste Freundin betrug mich mit meinem Freund? Und noch dazu betrug sie auch ihren Freund? Mir stiegen Tränen in die Auge und war sprachlos. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Ich blickte geschockt auf den Boden, ich brachte es nicht über mich, ihr ins Gesicht zu sehen. 
"Und als ob das nicht das schlimmste wäre, vor zwei Tagen haben wir uns schon mal geküsst. Aber ich schwöre, wir haben uns nur geküsst! Aber ich kann Matt nicht mehr anlügen! Und was ist wenn ich Gefühle für Ja-"
"Stop. Nicht, sprich nicht weiter. Ich fasse es nicht."
"Es tut mir so unendlich Leid! Ich weiß nicht was in mich gefahren ist! Matt wird mich hassen!" Zwei Tage? Vor zwei Tagen haben Jared und Roxy sich geküsst? Und er hat mich die ganze Zeit über angelogen? Ich konnte meine Tränen nicht zurückhalten. Sie flossen wie Wasserfälle über meine Wangen. Roxy erzählte es mir ohne mit der Wimper zu zucken, als wäre ihr meine Beziehung mit Jared scheißegal. "Sydney? Warum weinst du?"
"WEIL DU VERDAMMT NOCHMAL MEINEN FREUND GEKÜSST HAST!" Jetzt war es Roxy, die mich geschockt anstarrte und sich eine Hand vor den Mund hielt. "Du... Ihr wart zusammen? I-ich schwöre, ich wusste nichts davon! Ehrlich! Und Jared hat..." Dann brach sie ab und blickte schuldbewusst auf ihre Füße. "Was? Was hat Jared getan?" Sie starrte lange ohne etwas zu sagen auf den Boden, womöglich suchte sie nach den richtigen Worten. Mein ganzer Körper zitterte und es fühlte sich an als ob in mir eine Bombe explodiert wäre, und ich nun nur mehr eine leere Hülle wäre. "Als er mich losgelassen hat, hat er mich angelächelt und gesagt, dass wir das geheimhalten sollten. Ich weiß nun auch, wieso, aber ich hielt es nicht länger aus und musste es jemanden erzählen. Und kurz bevor er durch die Tür verschwand, hat er sich umgedreht und gesagt, dass er... mich liebt." Ich starrte in die Ferne. Ich weinte nicht mehr, und ich zitterte auch nicht mehr. Ich sagte nichts und starrte nur gerade aus. Mein Körper fühlte sich an, als hätte mir jemand brutal ein Messer ins Herz gerammt. Ich war zu geschockt um mich zu bewegen oder etwas zu sagen. Ich rührte mich keinen Milimeter. "Sydney? Sag was, bitte!" Roxy weinte nun auch und versuchte mich zum reden zu bringen, erfolglos. Sie packte mich bei den Schultern und schüttelte mich, aber ich gab keinen Mucks von mir. Es war, könnte ich mich an kein einziges Wort erinnern. Sie redete auf mich ein und schrie mich sogar an, aber ich gab kein Lebenszeichen von mir.

Ich wusste nicht wie lange wir schon dasaßen, ich hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Irgendwann gab Roxy auf, stand auf und verschwand. Aber ich blieb sitzen und starrte nur gerade aus.
Jared war der Grund dafür, dass Roxy spurlos verschwand. Jared war derjenige, der sagte er hätte sich wegen mir geändert. Jared war derjenige, mit demich ein unvergessliches Date hatte. Jared war derjenige, den ich geküsst habe, immer und immer wieder. Jared war derjenige, der mir jeden Tag sagte dass er mich liebte. Jared war derjenige, der mich zweimal betrogen hat. Ich wollte weinen, aber ich konnte nicht. Es war, als ob ich völlig ausgetrocknet war. Ich konnte nichts anderes tun, als gerade aus zu starren. Ich konnte mich nicht bewegen. Es war, als wäre jeder einzelne Muskel festgefroren. Der Wind wehte leicht durch mein Haar und brachte mir eine kühle Brise. 

Ich saß bestimmt schon einige Stunden da, ohne mich zu bewegen, als ich Schreie hörte. "Sydney! Da drüben Jungs! Ich hab sie gefunden!" Kurz darauf setzte sich jemand neben mich und umarmte mich stürmisch. "Sydney! Wir haben uns solche Sorgen gemacht." Die Person merkte dass ich mich immer noch nicht gerührt habe und ließ mich los. "Sydney? Alles okay?" Ich hörte wie drei weitere Leute zu uns kamen, sie atemten schwer und waren völlig außer Atem. Ich zwan mich, meinen Blick loszureißen und drehte mich zur Seite, nur um in die besorgten Gesichter von Charity, Cam, Matt und Jared zu sehen. Der besorgte Gesichtsausdruck von Jared traf mich wie ein Schlag in den Magen. Und von einer Sekunde auf die andere schlugen hunderte Gefühle auf mich ein. Hass, Wut, Trauer. Ich merkte wie mein ganzer Körper wieder zu zittern begann und langsam eine Träne nach der anderen über meine Wange rollte. "Sydney? Sag doch was!" Charity kamen auch die ersten Tränen und wurde immer besorgter. Schließlich gewann Trauer die überhand und ich weinte immer mehr und mehr. Ich schloss meine Augen und spürte, wie Charity mich wieder in eine Umarmung schloss und mir langsam über den Rücken strich. "Alles okay Süße. Es wird alles gut." Es war nur ein kurzes Flüstern, aber ich verstand jedes einzelne Wort dass sie unter ihren Tränen zu mir sagte. In diesem Moment war ich so froh wie noch nie, Charity meine beste Freundin nennen zu können. Wir schluchzten beide in die Schultern der anderen, bis wir nicht mehr konnten. wir lösten uns von einander und standen langsam auf. In den Gesichtern von Matt und Cam sah ich Mitleid und ein kleines bisschen Verwirrung, aber Jared schien zu verstehen und starrte bedrückt auf seine Füße. Langsam ging ich auf ihn zu und blieb vor ihm stehen. Dann holte ich aus und gab ihm so fest ich konnte ien Ohrfeige. Die Münder der anderen drei standen offen, aber Jared versuchte nicht zu wehren. Ich machte auf dem Absatz kehrt und stapfte davon. Ich begann erneut zu weinen und wurde immer schneller, bis ich rannte. Vor meinem Haus blieb ich stehen und lehnte mich an die Haustür. Ich schloss kurz meine Augen und versuchte mich zu beruhigen, aber ich schaffte es nicht. Als ich meine Augen öffnete, kamen Matt, Cam und Charity auf mich zugestürmt. Ohne zu überlegen fiel ich Matt in die Arme und er erwiderte die Umarmung sofort. "Es tut mir so Leid für dich, Matt."

Nachdem es Matt schaffte, mich ein wenig zu beruhigen, brachte er mich ins Haus und ich ließ mich auf die Couch fallen. Charity und Cam setzten sich zu mir, während Matt kurz verschwand um mir einen Tee zu kochen und eine Decke zu holen. Obwohl mir nicht kalt war, war das genau das was ich brauchte. 
Matt reichte mir meinen Tee und setzte sich neben mich. "Willst du erzählen was passiert ist?" Ich wollte nicht darüber reden, aber ich musste. Matt verdiente es, die Wahrheit zu erfahren. Und es störte mich auch nicht dass Cam und Charity uns zuhörten. Sie gehörten schon fast zu meiner Familie. Ich schloss ein allerletztes Mal meine Augen, um meine Gadanken zu sammeln und begann zu erzählen. "Heute morgen hat Roxy mich gebeten in den Park zu kommen..."
Und dann erzählte ich ihnen die ganze Geschichte und ließ kein Detail aus. 

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Tut mir Leid dass ich so lange nicht geupdatet habe, aber die Schule hat wieder begonnen und darum kann ich in nächster Zeit nicht mehr so oft updaten, aber ich strenge mich an und versuche mein Bestes :-)

Oh Honey, I hate you - Magcon FanFictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt