Kapitel 10 - Seemed so perfect 2/2 | ſᗩƧƧᗩđĕ

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"Und du wirst dich gefälligst darauf konzentrieren, das Thema endlich zu kapieren,"
er legt eine kurze Pause ein, in der ich fatalerweise in die Augen des Mannes vor mir blicke, welche fast identisch wie die Meine sind.
"Gakushū."

Dieser eine Name. Dieser Name, den ich trage. Es zerstört mich so sehr, ihn ihn aussprechen zu hören. So lange ist es schon her.
Ein Teil des Glases zerbricht. Ein kleines Fragment der Fassade, ein unscheinbarer, kleiner Splitter, der dennoch die salzige Flüssigkeit aus Tränen dazu bringen kann, die Fassade langsam ertrinken zu lassen.
Sichtbar zerstört starre ich auf meinen Tisch, ich kann spüren, wie er mich am liebsten mit einem breiten Grinsen auf den Lippen ansehen würde, mir sagen würde, dass ich verloren habe.
"J-ja...", stottere ich vor mich hin. Mein Blick wandert unsicher dem Gesicht meines Vaters zu, welcher einzig eine strenge Mine aufgesetzt hat. Zu meinem Glück beendet das Klingeln die unangenehme Konfrontation, sodass ich schnell aufstehen und den Raum verlassen kann.

Schnell laufe ich die Treppen hinunter, die ganze Zeit hoffend, dass mich niemand auf den Zwischenfall anspricht. Zu meinem Pech wird meine Hoffnung darauf zerstört, als ich Ren Sakakibara neben mir sehe.
"Was ist?", frage ich leicht genervt, wobei mein Blick dem Boden zugewandt ist.
"Geht's dir gu-", kurz bevor er den Satz zuende bringen kann, unterbreche ich ihn.
"Ja, mir geht's gut." lüge ich und sehe ihn mit einem gefälschten Lächeln an. Er blickt mich skeptisch an, erwidert jedoch nichts mehr. Zusammen gehen wir nebeneinander her in den Flur des dritten Stockwerkes, dessen Abzweigungen in die Y-, X- und W-Trakte führten. Wir setzen uns nebeneinander auf eine der Sitzmöglichkeiten, die an einem viereckigen Brunnen befestigt sind.
"Was war das gerade?", fängt Ren dann an.
"Was?"
"Das mit dem Direktor."
"Kommt halt davon, wenn ich was falsch mache." sage ich schulterzuckend. Der Braunhaarige sieht mir in die Augen, in denen sich Angst wiederspiegelt. Die Angst vor der Zukunft, der Vergangenheit und der Gegenwart. Die Angst, dass irgendjemand hinter diese Fassade blicken wird. Es ist die ansteigende Verzweiflung, die in unmittelbarer Nähe zu meinem Lebenssinn steht, diesen ohne jegliche Reue in einem Meer aus Tränen mit jedem Tag weiter unter Wasser drückt und langsam ertränkt. Jedoch ist es auch die Verzweiflung, die unter Tränen auf einer kleinen, einsamen Insel, in dem nicht enden wollendem Meer, nach Hilfe schreit, in der Hoffnung, dass jemand kommt und sie von den Einflüssen, die sie dazu bringen, den Lebenssinn zu ertränken, befreit. Die Verzweiflung, die in meinen Augen liegt, der immer weiter erlischende Lebenssinn, der in meinen Augen darum betet, dass irgendwer hinter mein falsches Lächeln sieht, sie beide sind die Hauptfaktoren für die Unsicherheit, die immer wieder hochkommt, wenn jemand direkt in das Violett meiner Augen schaut.
"Das ist auch nicht die richtige Art und Weise...", erwähnt Ren noch und wendet seinen Blick dem Ausblick aus den großen Fenstern zu. Zum Glück.
"I-...", dann breche ich doch ab und mein Blick richtet sich gen Boden. Ich würde ihn bestimmt nur nerven, wenn ich jetzt weiter rede.
"Was wolltest du sagen?"
"Nichts."
Der Braunäugige nickt nur wortlos, woraufhin die Unterhaltung beendet ist.

Ich blicke ihn von der Seite an, wie er einfach stumm in eine Richtung sieht. Er scheint sehr gedankenversunken zu sein, doch zudem ist seine Mimik irgendwie deprimiert, so traurig.
"Ist alles okay?", frage ich vorsichtig. Ich bekomme nur wieder ein Nicken als Antwort. "Hör auf mich anzulügen, Ren."
Er seufzt und sieht mich an. "Tut mir leid. Ich will einfach nur nicht, dass du dir Sorgen machst."
"Tu ich sowieso, wenn ich merke, das was nicht stimmt...", murmele ich mehr zu mir selbst, als zu ihm, unterließ das dann jedoch recht schnell. "Also?"
"Mh..."
"Ja?"
"Es... Naja..."
"Du musst es mir nicht sagen."
"Ich bin dir ja dankbar, dass du dir das überhaupt anhören willst...", durch seine Worte fühle ich mich auf einmal ziemlich einsam.

Einfach ignorieren. Reiß dich zusammen.

"Solange ich dir helfen kann, immer wieder gerne." er lächelt auf meine Worte hin kurz traurig, fängt dann aber an zu sprechen.
"Also.. Du weißt ja, dass ich letzte Woche nicht in der Schule war..", fängt er an. Ich nicke. Er meinte da nur, dass er mir irgendwann anders den Grund nennen würde. "Das war... weil... meine Mutter g-gestorben ist...", als Antwort umarme ich ihn einfach wortlos.

A/N: Entschuldigt bitte die Fehler, die mir bis jetzt so unterlaufen sind, ich lese, wenn das Kapitel fertig ist, einfach nicht genau genug nach und bemerke dann nicht, dass mein Handy das Wort anders korrigiert hat oder ich vergessen habe, ein Wort zu löschen oder so. ;-;
Ich werde versuchen, die Fehler zu finden und auszubessern und mich bemühen, sie in Zukunft nicht mehr zu machen.

-Louan, der etwas zu perfektionistisch ist und auf WhatsApp auch Fehler in der Groß- und Kleinschreibung korrigiert

Edit: Ungefähr ein Jahr später lese ich alles nochmal nach und verbessere ein paar Stellen. xd

I Won't Disappoint You | Assassination Classroom FFWhere stories live. Discover now