Kapitel 29 - Traum

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"Du warst derjenige der sagte, er wolle nur reden," mein Blick richtete sich unmittelbar auf seine Augen. "Lügner...", sagte ich abschließend, bevor ich hinfiel, nur um erneut gegen den Stuhl zu knallen. Meine Sicht verschwamm.

Als ich meine Augen öffnete, erblickte ich eine sterile, weiße Decke. Ich setzte mich ruckartig auf. Ich war in Panik versetzt.
Wo bin ich?
Ohne wirklich etwas zu realisieren, wurde ich wieder nach hinten gedrückt. Mein Sichtfeld wurde durch dieses schwarze Nichts blockiert. Ich war eingeschlafen.

"Hast du scho-"
"Nein."
"Wieso nicht?"
"Weil ich keine Zeit dazu gefunden habe."
"Wie keine Zeit? Du hast genug Zeit!"

"Du siehst auch nur, was du sehen willst."
"Tu ich nicht!"
"Ich wüsste, wenn dem nicht so wäre."

"Ich verstehe dich nicht."
"Siehst du?"
"Hm?"
"Das tut nie jemand."

Zum wiederholten Male schreckte ich aus meinem Traum hoch. Ich blicke zur Tür, welche gerade geöffnet wurde. Nagisa. "Du bist wach." stellt er fest, als er mich erblickte.
"Ach," kommentierte ich, während ich mich wieder hinlegte. "Weißt du, was passiert ist?", fragte ich ihn dann. Ich hatte es vergessen. Wenn ich versuchte mich zu erinnern, kamen nur verschwommene, dunkle Bilder hoch. Der Blauhaarige schüttelte den Kopf.
"Ich weiß nur, dass du eine Gehirnerschütterung hast."
"Mh hm."
"Wie geht's dir?"
"Mir gings nie besser," antwortete ich augenverdrehend, wobei ich mir eine Hand an den Kopf hielt. "Argh, mein Kopf tut weh..."
"Willst du eine Schmerztablette haben?", fragte er mich.
"Nein, geht scho-...", fing ich an, bis die Schmerzen von einem Moment auf den anderen schlimmer wurden und ich mich ruckartig erneut aufsetzte. "Gib mir dieses Zeug!", sagte ich, beinahe etwas zu laut, von leichter Euphorie erfasst. Der Blauäugige sah mich fast schon verstört von meinem plötzlichen Sinneswandel an und warf mir die Packung mit den Tabletten zu.

Ich wollte aufstehen, um mir Wasser für die Tablette zu holen, doch Nagisa hielt mich auf.
"Ich mach das. Du musst dich ausruhen.", ich verdrehte die Augen, auch wenn ich ihm dankbar war. Ich sah ihm zu, wie er zu dem Wasserspender ging, um sich einen kegelartigen Pappbecher zu nehmen. "Willst du kaltes, warmes oder Wasser mit Kohlensäure haben?", Nagisa drehte sich zu mir um.
"Kohlensäure." antwortete ich. Noch bevor ich etwas gesagt hatte, hatte Nagisa den mittleren Wasserstrahl angemacht und den Becher zuvor darunter gehalten. Nachdem das Kegelartige Pappding mit Wasser gefüllt war, brachte Nagisa mir dieses.

"Danke," murmelte ich, als ich den Becher entgegen nahm. Mit dem Wasser zusammen schluckte ich die weiße Schmerztablette herunter. "Urgh, ich hasse Tabletten." beschwerte ich mich, bevor ich das restliche Wasser schnell auftrank. Ich hielt dem Blauhaarigem den Becher hin.
"Du musst nicht mal aufstehen, um zum Mülleimer zu kommen." argumentierte dieser und deutete auf den Mülleimer, der sich hinter dem Bett befand. Ich müsste mich nicht mal einen Meter bewegen, um dort heranzukommen.
"Na und? Ich soll mich doch ausruhen." ich grinste, während ich mich zurücklegte, Nagisa aber immer noch den Becher hin hielt. Er nahm widerwillig das Dreiecksprisma in die Hand und schmiss es in den Mülleimer.

Wir saßen bestimmt noch stundenlang einfach nur da und redeten. Wir unterhielten uns über alle möglichen, belanglosen Themen. Ich war froh darüber. Ich war froh, dass ich mal etwas anderes im Kopf hatte als, naja, eigentlich alles. Und alles war mir im Moment einfach zu viel.

"Hab ich mich jetzt genug ausgeruht?", fragte ich ihn, woraufhin ich mich an den Bettrand setzte.
"Wieso?"
"Weil ich Hunger und Geld habe."
"Oh. Dann... dann ja." ich stand auf und ging zur Tür. Zuvor holte ich noch mein Portemonnaie aus der Tasche meiner Jacke, die in einem weißen Schrank hing. Wir nahmen den Fahrstuhl, um vom dritten Stockwerk ins Erdgeschoss zu kommen, wo sich die Cafeteria befand. An der Theke bestellte ich mir selbst einen heißen Kako und Nagisa einen Früchtetee, sowie ihm ein Stück Stracciatellatorte und mir ein Stück Erdbeerkäsekuchen. Nagisa setzte sich auf eine Art Barhocker, der ziemlich hoch gelegen war. Ich setzte mich auf das Sofaartige Gestell ihm gegenüber.

Als ich etwas von meinem Kakao trank, öffnete Nagisa eine kleine Zuckerpackung und schüttete den Inhalt in seinen Tee. Gerade als er die zweite öffnen wollte, hatte ich ihm diese weggenommen und schüttete den Zucker in mein Getränk. "...ist das jetzt dein Ernst?", fragte er mit sarkastischem Unterron.
"Mein voller Ernst." erwiderte ich daraufhin, kurz nachdem ich ein Stück meines Kuchens gegessen hatte.
"Dieb." murmelte Nagisa, nachdem er einen Schluck aus der weißen Tasse nahm, welche ein paar rote, graue, aber auch blaue Striche zierten. Daraufhin lachten wir beide.

Als ich mit meiner Kreditkarte bezahlt hatte, liefen wir wieder in Richtung mein Krankenzimmer. "Weißt du, mir kommt das wie mein Traum vor." sagte ich auf einmal nachdenklich.
"Im Krankenhaus zu sein?"
"Nein, einfach abgelenkt zu sein."
"Wovon?"
"Von diesem Alptraum, aus dem ich einfach nicht aufwache. Aber im Moment lebe ich einen Traum, aus dem ich nicht geweckt werden will, verstehst du?", Angesprochener nickte. Wir betraten das Zimmer. "Nagisa, kannst du mich noch nicht aufwecken? Bitte?"

A/N: Mal ein Kapitel mit einer etwas fröhlicheren Stimmung, das mir zudem Hunger bereitet hat. ^^
Und wegen letzterem Punkt sitze ich nun um 02:00 in der Nacht an meinem Schreibtisch und esse irgendwelche Cracker. ;_;

I Won't Disappoint You | Assassination Classroom FFWhere stories live. Discover now